Grippe macht keinen Altersunterschied
Lebensbedrohliches Risiko insbesondere für chronisch Kranke
Oberursel (pts010/20.10.2008/10:00) In allen Altersgruppen kann die Virusgrippe, die Influenza, Menschen schwer krankmachen. Die gefährlichen Viren, die jedes Jahr in neuen Kleidern auftreten, verbreiten sich rasend schnell von Mensch zu Mensch durch so genannte Tröpfcheninfektion, auch über Gegenstände, Spielzeug, Geld, Türgriffe oder ein höfliches Händeschütteln.
Je mehr Menschen sich alljährlich impfen lassen, desto weniger Chancen hat die Virusgrippe, um sich zu greifen. Geimpfte schützen dabei nicht nur sich selbst, sondern auch andere vor Ansteckung: Familie, Freunde, Kollegen, Mitreisende in Bus und S-Bahn.
Insbesondere für chronisch Kranke bedeutet die Grippe ein oft sogar lebensbedrohliches Risiko. Diabetiker, Herzpatienten und Personen mit schweren Atemwegserkrankungen beispielsweise können durch die Grippe-Schutzimpfung vor schweren Folgen und Komplikationen bewahrt werden. Jedes Jahr - immer ab September stehen die neuen Impfstoffe zur Verfügung - sollte schnellstmöglich ein Termin beim Hausarzt, am besten für die ganze Familie, vereinbart werden.
Grippe - jede Impfung zählt!
Wie sinnvoll eine Grippeschutzimpfung sein kann, haben im vergangenen Winter zwei prominente Deutsche erfahren müssen. Die Ministerpräsidenten von Rheinland-Pfalz und von Niedersachsen, Kurt Beck und Christian Wulff mussten sich im Februar dieses Jahres einer Grippe geschlagen geben, und das noch dazu in einer jeweils heißen Phase ihrer Amtszeit. Zwei Wochen fielen sie aus und mussten das Bett hüten. So wie diesen beiden prominenten Grippeopfern geht es jedes Jahr 10 bis 20 Prozent aller Deutschen.
Dabei ist es so einfach, der Grippe zu entgehen. Jedes Jahr im Herbst stehen die neuen Grippeimpfstoffe zur Verfügung, die wirksam vor den jeweils aktuellen Influenza-Viren schützen. Selbst wer sich nicht gleich ab September impfen lässt, kann dies auch noch in den Folgemonaten nachholen, denn jede Impfung zählt. Es ist schließlich nicht nur die Grippe, der man sich durch Impfung entziehen kann. Man ist gleichzeitig auch vor möglichen Folgen und Komplikationen geschützt. Bei Ministerpräsident Beck gesellte sich zur Grippe zusätzlich eine eitrige Mandelentzündung hinzu, die sich wahrscheinlich nur deshalb entwickeln konnte, weil sein Immunsystem durch die Grippeviren so stark in Mitleidenschaft gezogen war.
Viele Grippekranke haben aber noch mit ganz anderen Folgen und manchmal sogar lebensbedrohlichen Komplikation zu kämpfen. Experten vermuten, dass Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen besonders gefährdet sind. Die Anzahl der Herzinfarkte beispielsweise nimmt regelmäßig in den Wintermonaten zu. Bei der Hälfte der Betroffenen sind entzündete Herzkranzgefäße die Ursache. Solche Entzündungen können die Folge einer Influenza sein. Möglicherweise kann eine Grippe-Impfung daher auch vor Herzinfarkt schützen. Nicht umsonst empfiehlt die STIKO, die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut, jedes Jahr, dass sich alle Menschen mit einer chronischen Erkrankung wie Diabetes, Asthma, Niereninsuffizienz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen usw. unbedingt impfen lassen sollen. Das gleiche gilt für die Altersgruppe der ab 60-Jährigen. Sie alle haben gemeinsam, dass ihr Immunsystem alters- oder krankheitsbedingt geschwächt ist und durch eine Influenza und ihre Auswirkungen möglicherweise sogar lebensbedrohlichen Schaden nehmen kann.
Da es die Grippe-Impfung fürs Leben nicht gibt, muss man sich jedes Jahr neu impfen lassen, um geschützt zu sein. Grippe-Viren haben die unangenehme Eigenschaft, sich ständig zu verändern. So müssen auch die Grippe-Impfstoffe alljährlich neu entwickelt werden und für alle, die einer Grippe entgehen wollen, gilt: Grippe-Impfung - alle Jahre wieder!
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