"Wir brauchen Investitionen mit Langzeitwirkung"
Allianz pro Schiene zur Debatte um Konjunkturprogramm
Berlin (pts015/27.10.2008/12:00) Die Allianz pro Schiene warnt davor, in der aktuellen Debatte um mögliche Konjunkturhilfen für die deutsche Wirtschaft einseitig auf die schwächelnde Automobilbranche zu setzen. "Wer die Nachfrage nach bezahlbarer Mobilität ankurbeln und Mobilität gleichzeitig umweltverträglicher machen will, darf nicht ausschließlich in Kfz-Steuer-Kategorien denken", sagte Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege am Montag in Berlin. "Wirklich zukunftsfähig" sind nach Ansicht des Schienenbündnisses Investitionen in den Öffentlichen Verkehr. "Während von 100 Neuwagen 36 nicht aus Deutschland kommen und Steuermilliarden aus deutschen Konjunkturprogrammen zu erheblichen Teilen ausländischen Autobauern zugute kommen würden, bleibt das in den Öffentlichen Verkehr investierte Geld nahezu komplett im Land", so Flege. Auch seien Bus und Bahn "umweltfreundlicher als jeder Pkw".
Ein Sonderkonjunkturprogramm bietet nach Auffassung der Allianz pro Schiene "die Chance, verkehrspolitisch umzusteuern und den Öffentlichen Verkehr gezielt zu stärken". Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer nannte die am heutigen Montag vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) geforderten Sonderinvestitionen für den Schienenverkehr in Höhe von insgesamt 5 Milliarden Euro "eine realistische Größe für die kommenden fünf Jahre".
Flege: "Wir brauchen Investitionen mit Langzeitwirkung. Die Förderung des Öffentlichen Personennahverkehrs und der Ausbau der Schieneninfrastruktur, auch für den Güterverkehr, sind der beste Schutz vor künftigen Benzinpreiserhöhungen und der beste Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr. In der Zukunftsbranche Schienenverkehr arbeiten bereits heute 900.000 Menschen. Durch eine Aufstockung der für den Nahverkehr zur Verfügung stehenden Regionalisierungsmittel und zusätzliche Investitionen in die Schieneninfrastruktur können zehntausende neue Arbeitsplätze in einem nachhaltigen Wirtschaftssektor entstehen."
Die Allianz pro Schiene appellierte an die Bundesregierung, bei ihrer Kabinettssitzung am Mittwoch "den Schienenverkehr zu einem zentralen Pfeiler des Konjunkturprogramms auszurufen".
Die Allianz pro Schiene ist das Bündnis in Deutschland zur Förderung des umweltfreundlichen und sicheren Schienenverkehrs. In dem Bündnis haben sich 16 Non-Profit- Verbände zusammengeschlossen: die Umweltverbände BUND, NABU, Deutsche Umwelthilfe und NaturFreunde Deutschlands, die Verbraucherverbände Pro Bahn, DBV und VCD, die Automobilclubs ACE und ACV, die drei Bahngewerkschaften TRANSNET, GDBA und GDL sowie die Eisenbahnverbände BDEF, BF Bahnen, VBB und VDEI. Die Mitgliedsverbände vertreten mehr als 2 Millionen Einzelmitglieder. Unterstützt wird das Schienenbündnis von 79 Unternehmen der Bahnbranche.
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