Geschädigte Anleger wollen Finanzmarktaufsicht klagen
Verein für Finanzmarktausgleich bietet rechtliche Unterstützung an
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Philipp Buchner, Vorstand Verein für Finanzmarktausgleich (Foto: fotodienst.at) |
Wien (pte022/19.11.2008/13:20) "Viele Marktteilnehmer gehen nach wie vor bewusst manipulativ vor und fügen den Anlegern Schaden zu. Durch eine effiziente Finanzmarktaufsicht (FMA) hätten jüngste Finanzskandale wie um die Immofinanz/Constantia Privatbank oder Austrian Airlines vermieden werden können." Zu dieser Einschätzung gelangt Philipp Buchner, Vorstand des Vereins für Finanzmarktausgleich http://www.amtshaftung.at , heute, Mittwoch, im Rahmen der Gründungspräsentation. Trotz gesetzlicher Verpflichtungen hätte die FMA in den zurückliegenden Fällen nicht angemessen reagiert. "Gar nicht, zu spät, falsch oder zu schwach", so Buchner im Gespräch mit pressetext. Für Zündstoff sorgt hierbei die Gesetzesänderung im Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz. Diese sieht nicht mehr eine Amtshaftung für geschädigte Anleger und Großinvestoren vor.
Ziel des Vereins für Finanzmarktausgleich ist es, geschädigte Anleger zu vertreten, die sich durch amtliche und durch individuelle Managementfehler um ihr Geld gebracht sehen. "Dass uns die FMA bereits eine Klage angedroht hat, zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind, bisher geduldete Machenschaften in der Finanzwelt aufzudecken. Was wir wollen, ist den Anlegern das Geld von dort zurückzuholen, wo die Säcke am tiefsten und die Verfehlungen am größten sind", erläutert Buchner gegenüber pressetext. So hätte sich bereits eine Gruppe Geschädigter bei dem Verein gemeldet, die mehrstellige Mio.-Beträge verloren haben soll. Diese Gruppe beläuft sich laut Buchner derzeit auf "rund sechs bis sieben Klienten". Als ein Geschädigter tritt der Industrielle Christian Niedermeyer auf. "Im Fall Immofinanz waren Bankvorstände zugleich Vorstände börsennotierter Unternehmen. Das ist gegen das Gesetz."
Rechtlich vertreten lässt sich der neugegründete Verein für Finanzmarktausgleich von Georg Vetter. Dem Juristen nach verstoße das aktuelle Finanzmarktaufsichtsbehördengesetz sowohl gegen das österreichische Verfassungsgesetz als auch gegen das europäische Recht. "Hierbei streben wir eine Musterklage an, damit die Geschädigten zu ihrem Recht kommen. Wenn die Betroffenen zu uns kommen und die Fälle vortragen, werden wir diese genau prüfen. Kommt es zu einem Verfahren, tragen wir das Prozesskostenrisiko", sagt Vetter gegenüber pressetext. Der Verein finanziert sich eigenen Angaben nach durch Sponsoren, die aber im Hintergrund bleiben wollen. Finanziell ausgestattet sei man aber. Die Arbeit könne man somit für die nächsten Jahre ohne Probleme fortsetzen, so die Vereinsvorstände. Werden Prozesse gewonnen, will der Verein für Finanzmarktausgleich 30 Prozent vom zurückgezahlten Streitwert.
Fotos zur Veranstaltung stehen unter http://www.fotodienst.at/browse.mc?album_id=2481 zum Download zur Verfügung
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