Telefonieren am Steuer: Nach wie vor ungebrochen populär
Wien (pts013/12.12.2008/11:26) Gemeinsam mit dem Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) erhob mobilkom austria in einer Verkehrssicherheitsstudie das Telefonie-Verhalten am Steuer. 76 Prozent der österreichischen AutofahrerInnen telefonieren während der Fahrt, aber nur die Hälfte davon besitzt eine Freisprech-Einrichtung - die zu oft nicht genutzt wird.
Telefonieren am Steuer ist nach wie vor eine der Lieblingsbeschäftigungen der ÖsterreicherInnen, während sie ihr Auto lenken. mobilkom austria ließ vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV) in einer österreichweiten Befragung unter mehr als 1.200 AutofahrerInnen erheben, wie es im Jahr 2008 um die Telefoniergewohnheiten bestellt war.
Freisprech-Einrichtung fährt mit, wird aber nicht genutzt
Mehr als drei Viertel gaben an, auch während der Fahrt zu telefonieren - also wenn die Konzentration eigentlich auf andere Geschehnisse gerichtet sein sollte. Nicht einmal die Hälfte (49 Prozent) der bekennenden TelefoniererInnen besitzen auch eine Freisprech-Einrichtung, der Besitz allein ist aber noch keine Garantie dafür, dass sie auch verwendet wird: 19 Prozent jener LenkerInnen, die angaben, eine Freisprech-Einrichtung zu besitzen, verwenden diese praktisch nie, weitere 14 Prozent verwenden sie nur auf langen Fahrtstrecken, fünf Prozent setzen sie auch auf kurzen Strecken ein und knapp zwei Drittel (62 Prozent) verwenden sie immer. "Gerade dem Handy kommt eine große Bedeutung zu, wenn im Straßenverkehr rasch Hilfe geholt werden muss - trotzdem ist beim Autofahren die sichere Kontrolle des Fahrzeuges am wichtigsten", ist Dipl.-Ing. Dr. Boris Nemsic, CEO mobilkom austria, überzeugt. "Wenn Sie mit dem Auto fahren, ist unser Ratschlag einfach: Verwenden Sie immer eine Freisprech-Einrichtung, egal unter welchen Umständen. Aufwühlende Gespräche sollten überhaupt nur geführt werden, wenn das Auto am Parkplatz steht."
Die Telefoniergewohnheiten der ÖsterreicherInnen
Jeder fünfte Befragte (21 Prozent) bekennt sich zum regelmäßigen Telefonieren, 26 Prozent greifen manchmal zum Handy, 29 Prozent lassen sich nur selten dazu hinreißen und 24 Prozent überhaupt nie. Wenn zum Telefon gegriffen wird, dann hat das in erster Linie dringende private oder geschäftliche Gründe oder um kurz Bescheid zu sagen, wann man wo ankommt. Immerhin versuchen die Lenker, die Gespräche kürzer als "normale" Telefonate zu halten: Die Hälfte der bekennenden Handy-Lenker wickelt sie innerhalb von ein bis zwei Minuten ab, ein Drittel braucht drei bis fünf Minuten. Nur jeder Zehnte gab an, selbst der aktive Part zu sein und selbst anzurufen, der Großteil reagiert auf eingehende Anrufe. "Die österreichische Unfallstatistik gibt keine Auskunft darüber, wie viele Unfälle auf das Hantieren mit dem Handy zurückzuführen sind", erklärt Dr. Othmar Thann, Direktor des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV). "Untersuchungen haben aber ergeben, dass durch das Bedienen der Tastatur eines mobilen Gerätes das Unfallrisiko etwa drei Mal höher ist, beim Telefonieren selbst um das Vier- bis Fünffache." Beobachtungen des KfV haben außerdem gezeigt, dass sich das Fahrverhalten mit dem Handy am Ohr deutlich verschlechtert und sich in unsicheren und abrupten Manövern niederschlägt.
Auf langen Wegen haben Freisprecher am liebsten den Knopf im Ohr
Bei jenen LenkerInnen, die eine Freisprech-Einrichtung besitzen, dominiert das Headset (67 Prozent), bei einem Drittel ist die Freisprech-Einrichtung fix im Auto montiert. Die Befragung hat gezeigt, dass die Verwendung der Freisprech-Einrichtung auch von der Kilometerleistung abhängt: Von jenen Personen, die weniger als 5.000 Kilometer im Jahr mit dem Auto zurücklegen, besaßen nur 33 Prozent eine Freisprech-Einrichtung, bei Personen mit einer Fahrleistung mit mehr als 30.000 Kilometern waren es 72 Prozent. LenkerInnen, die keine Freisprech-Einrichtungen besitzen (51 Prozent), empfinden diese entweder als zu umständlich oder es wurde noch nie in Betracht gezogen sich eine zuzulegen. Außerdem seien die Gespräche so kurz, dass sich der Kauf nicht auszahlen würde. Ein Unfall aus Unachtsamkeit oder Ablenkung ist aber meistens eine Sache von Sekunden.
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