pte20090402039 Technologie/Digitalisierung, Produkte/Innovationen

Palm rittert um Web-2.0-Entwickler

Anwendungs-Angebot wichtiger Erfolgsfaktor für webOS und Pre


Palms Pre mit webOS - jetzt wird um Entwickler gerittert (Foto: Palm)
Palms Pre mit webOS - jetzt wird um Entwickler gerittert (Foto: Palm)

San Francisco (pte039/02.04.2009/13:45) Nicht auf der Mobilfunkmesse CTIA Wireless, sondern auf der Web 2.0 Expo http://www.web2expo.com hat der einstige PDA-Pionier Palm http://www.palm.com in dieser Woche Neuigkeiten zu seiner Smartphone-Plattform webOS bekannt gegeben. Das Unternehmen rittert um Entwickler, indem es das "Mojo Software Development Kit" (SDK) breiter verfügbar macht. Außerdem hat Palm angekündigt, dass Mojo ein Cloud Service umfassen wird, mit dem webOS-Angebote leicht um neue Inhalte ergänzt werden können. "Es ist absolut richtig, den Fokus auf Entwickler zu legen und ihnen zu kommunizieren, worum es bei webOS geht", meint IDC-Analyst Jonathan Arber im Gespräch mit pressetext. Denn ein starkes Anwendungs-Ökosystem für das erste webOS-Gerät "Pre" sei unverzichtbar.

Mit dem Pre und webOS konnte Palm bereits auf der Consumer Electronics Show für Aufsehen sorgen (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/090109002/), doch ist das Unternehmen eher ein Spätstarter im Smartphone-Rennen. Um die eigene Position zu stärken, rittert Palm nun um Programmierer. Diese können sich ab sofort um Zugang zum Entwickler-Programm bewerben. Diesen Schritt hält Arber für absolut richtig. "Es ist wichtig für ein Produkt wie das Pre, das sich derart stark um das Web 2.0 dreht, ein glaubwürdiges und umfassendes Anwendungs-Angebot zu haben", erklärt der Analyst. Zunächst will Palm aufgrund laufender Verbesserungen an Tools und System den Zugang zum Entwickler-Programm zwar noch beschränken, doch im weiteren Jahresverlauf soll es dann allgemein zugänglich werden. Mit der breiten Verfügbarkeit des Mojo SDK verspricht Palm auch das "Mojo Messaging Service", einen Cloud-Dienst zur Online-Bereitstellung von Informationen. Er soll Entwicklern ermöglichen, einfach neuen Content zu ihren Anwendungen oder Services verfügbar zu machen.

Um zu demonstrieren, welche Möglichkeiten webOS Entwicklern bietet, setzt Palm im Rahmen der beiden Messen auf Partner. "webOS macht die Entwicklung mobiler Anwendungen sehr leicht - wir konnten eine Version von Pandora in kürzester Zeit zum Laufen bringen", sagt etwa Tom Conrad, CTO beim US-Internet-Radio Pandora http://www.pandora.com . Er betont ferner den Wert echter Multitasking-Fähigkeit in der praktischen Verwendung der Radio-Applikation. Das ist ein Schuss vor Apples Bug - immerhin wird der Konkurrent Multitasking auch mit dem iPhone 3.0 noch nicht beherrschen. Für treue Palm-Nutzer wiederum wird mit "Classic" ein Emulator aus dem Hause MotionApps http://www.motionapps.com in Aussicht gestellt, der fast alle Anwendungen für das alte Palm OS auch unter webOS zum Laufen bringen soll.

Obwohl Ende März Spekulationen aufgeflammt sind, dass das Pre beim US-Betreiber Sprint schon Ende April verfügbar werden könnte, bleibt Palm konkrete Aussagen zum Produktstart bisher schuldig. Jedenfalls ist davon auszugehen, dass es bis zu einem etwaigen Europastart deutlich länger dauern dürfte als bis zum US-Launch. "Die Marke Palm ist bei europäischen Konsumenten nicht so etabliert. Es wird daher stärker an den Mobilfunkern liegen, das Angebot mitzutragen", meint Arber. Palm müsse sich außerdem bemühen, den Web-2.0-Anforderungen verschiedener Märkte gerecht zu werden, wie etwa national sehr beliebte Social-Networking-Angebote.

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