pts20090421013 in Leben

Gesundheitsrisiko durch Sexspielzeug ignoriert

Verbot von Weichmachern in Vibratoren und Co. gefordert


Wien/Bremen (pts013/21.04.2009/10:10) Offensichtlich ist das Thema den Gesundheitsministern in Deutschland und Österreich gleichermaßen zu heikel und pikant. Beide haben es seit über zwei Monaten nicht der Mühe wert gefunden, sich mit dem Thema gesundheitsgefährdender Weichmacher in Sexspielzeug zu befassen oder zumindest den Initiatoren der Initiative, die Prämien für die Rückgabe schadstoffhaltiger Toys ausschüttet, zu antworten.

Seit Jahren warnen unter anderem Greenpeace und der "Öko-Test" vor der Gesundheitsgefährdung durch Vibratoren, Dildos etc., die aus sogenanntem "Jelly" hergestellt werden. Jelly ist ein Kunststoff aus PVC, der mit Weichmachern (Phthalaten) angereichert wird. Einige Phthalate haben hormonähnliche biochemische Eigenschaften, werden über die Schleimhäute aufgenommen und könnten unter Umständen zu gesundheitlichen Schäden führen. Verboten ist derartiger Weich-PVC in Kinderspielzeug, im Medizin- und Lebensmittelbereich, darf jedoch bis heute bei Sexspielzeug verwendet werden, obwohl er mit den Schleimhäuten in Kontakt kommt.

Anfang Februar 2009 startete daher die Schwabe Unternehmensgruppe GmbH eine große Umtauschaktion. Bei Rückgabe eines gesundheitsgefährdenden Jelly-Spielzeugs und Kauf eines Neugeräts aus medizinischem Silikon werden bis zu EUR 40,-- als "Verschrottungsprämie" vergütet. Gleichzeitig mit dem Start der Initiative wurden unter anderem die deutsche Gesundheitsministerin Ulla Schmidt und ihr östereichischer Amtskollege Alois Stöger informiert. Einmütig ignorierten beide jedoch bisher die bekannte Gesundheitsgefährdung.

"Skurrile Verordnungen und Gesetze auf Bundes- und Europaebene regeln derart absurde Dinge wie Mindestlänge und Durchmesser von Bananen, tatsächliche Bedrohungen der Gesundheit vieler Menschen werden jedoch seit Jahren beharrlich ignoriert", ärgert sich der Initiator Thomas Schwabe.

Forderung nach Verbot von Weichmachern

Jetzt wendet sich die Initiative an die Gesundheitssprecher aller Parlamentsparteien in Deutschland und Österreich und bittet Medien und Bevölkerung um Unterstützung. Gefordert wird ein Verbot von Phthalaten in Erotik-Toys, zumindest jedoch eine deutliche Kennzeichnungspflicht.

Selbst für Erotikhändler ist es sehr schwer oder sogar unmöglich zu erkennen, ob in einem vibrierenden Lustbringer Weichmacher enthalten sind. Die Kunden wissen meistens nichts über die drohenden Gefahren und greifen daher häufig zu den Billigprodukten, die meistens aus Fernost stammen.

Schwabe: "Wir erwarten uns ja nicht einmal eine finanzielle Unterstützung vom Staat, wie bei der Abwrackprämie für Autos. Die Prämie von rund 30 % übernehmen weiterhin wir alleine. Und wir garantieren die absolute Unbedenklichkeit der Neugeräte, die ausschließlich vom deutschen Hersteller Fun Factory kommen. Aber wir fordern von den verantwortlichen Ministern umgehend dafür zu sorgen, dass die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Risiken geschützt wird."

Umtauschprämie bis Jahresende gesichert

Bis zu EUR 40,-- für einen Jelly-Vibrator erhalten Kunden beim Kauf eines neuen Freudenspenders. Zurückgegeben werden können alte Vibratoren aus Jelly beim Erotik-Versender LustundLiebe.at - http://www.lustundliebe.at/schrott - und bei den Dessous- und Lovetoy-Partys von ENGEL9.at - http://www.engel9.at/schrott . Unter den angegebenen Internet-Adressen finden Interessierte alle notwendigen Informationen und ein "Verschrottungs-Formular". Dieses wird, gemeinsam mit dem Alt-Vibrator, an die angegebene Adresse geschickt und umgehend kommt das neue Spielzeug diskret verpackt nach Hause.

(Ende)
Aussender: Schwabe Unternehmensgruppe GmbH
Ansprechpartner: Geschäftsführung
Tel.: +43 2256 62450
E-Mail: office@s-u-g.at
|