pts20090603049 Unternehmen/Wirtschaft, Produkte/Innovationen

Münze Österreich AG: Bilanz 2008


Wien (pts049/03.06.2009/17:20) "Ein solches Rekordergebnis ist zum einen natürlich eindrucksvoll. Gleichzeitig hätten wir uns jedoch ein erfreulicheres wirtschaftliches Umfeld gewünscht", kommentiert der Generaldirektor der Münze Österreich AG, DI Kurt Meyer, den soeben präsentierten Jahresabschluss 2008. "Außer Frage steht, Finanzkrise und Unsicherheit auf den Finanzmärkten haben uns vor allem gegen Ende 2008 in die Hände gespielt. Als kleines Land haben wir aber auch Grund zum Stolz: Mit Produkten, wie dem goldenen - und erstmals auch dem silbernen - Wiener Philharmoniker können wir weit größeren Nationen nicht nur Paroli bieten, sondern sind sogar ein Stück voraus", so Meyer und Vorstandskollege Mag. Gerhard Starsich weiter.

Der Bedarf an sicheren Anlageformen, stabile Erträge bei den Umlaufmünzen und internationale Erfolge im Bereich der Halbfabrikate haben der Münze Österreich AG - sieht man von Sondereffekten der Euro-Umstellung in den Jahren 2001 und 2002 ab - das bisher beste Geschäftsjahr beschert. Im Jahr 2008 erzielte die Münze Österreich AG mit 1,208 Mrd. EUR den 4,5-fachen Gesamtumsatz des Vorjahres (2007: 267,0 Mio. EUR). Der Exportanteil stieg auf 33% (2007: 23%). Einschließlich der voll konsolidierten Tochtergesellschaften belief sich das Umsatzvolumen auf 1,444 Mrd. EUR (2007: 395,6 Mio. EUR), wovon 40% im Ausland erzielt wurden (2007: 39%).

Der Betriebserfolg lag mit 63,1 Mio. EUR wesentlich über jenem des Vorjahres (48,6 Mio. EUR). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) erreichte 61,8 Mio. EUR gegenüber 57,8 Mio. EUR im Jahr 2007.

An die Muttergesellschaft, die Oesterreichische Nationalbank, wird eine Dividende in der Höhe von 18,0 Mio. EUR ausgeschüttet (2007: 20,0 Mio. EUR). 42,0 Mio. EUR werden einer Rücklösungsrücklage zugeführt, die als Vorsorge für die Einlösung des Münzumlaufes dient. Dieses Erfordernis resultiert aus den Bestimmungen des Scheidemünzengesetzes. Der restliche Bilanzgewinn von 10,3 Mio. EUR wird auf neue Rechnung vorgetragen.

Gold und Silber als "sichere Anlagen" neu entdeckt.
"Die Sicherung des Kapitals steht bei Anlegern an oberster Stelle", weiß der für den kaufmännischen Bereich verantwortliche Vorstandsdirektor Mag. Gerhard Starsich zu berichten. "Gold - und auch Silber - sind mehr denn je als "sicherer Hafen" gefragt. Das hat gerade im letzten Quartal 2008 zu einer enormen Umsatzsteigerung bei unseren Anlageprodukten geführt." Bei Wiener Philharmonikern und Goldbarren brachte das Jahr Rekordergebnisse. Selbst bei den Handelsgoldmünzen (Dukaten, Kronen, Gulden) wurden die Zahlen der letzten Jahre deutlich überboten. Insgesamt wurden 1,535.878 Unzen oder fast 48 Tonnen Anlagegold verkauft.

Von den goldenen Wiener Philharmonikern gingen 1,063.400 Stück bzw. 794.700 Unzen in die ganze Welt (2007: 244.700 Stück bzw. 137.500 Unzen). Zwei Drittel dieser Verkäufe fanden im vierten Quartal 2008 und damit in der Zeit der schwierigen Situation auf den Finanzmärkten statt. Bedeutendster Markt war 2008 Europa, gefolgt von Nordamerika und Japan. Mit 489,7 Mio. EUR wurde der Jahresumsatz des goldenen Wiener Philharmonikers mehr als versiebenfacht (2007: 68,8 Mio. EUR). Laut Gold Fields Mineral Services in London war der Wiener Philharmoniker im letzten Quartal 2008 die meistgekaufte Goldmünze weltweit. In Europa war der Philharmoniker Marktführer, ebenso in Japan - und das mit einem Marktanteil von 85%. Auch in Nordamerika, wo mit dem amerikanischen "Eagle" und dem kanadischen "Maple Leaf" zwei lokale Mitbewerber den Markt beherrschen, gewinnt Österreich weiter an Boden.

Bei den Goldbarren, die fast ausschließlich am heimischen Markt angeboten werden, zeigt sich ein ähnliches Bild: Insgesamt wurden 141.349 Stück Barren mit einem Gesamtgewicht von 717.543 Unzen abgesetzt (2007: 42.170 Stück, 139.425 Unzen). Der Umsatz in diesem Segment erreichte 437,7 Mio. EUR (2007: 71,4 Mio. EUR).

Ein bravouröses erstes Jahr hat auch der Wiener Philharmoniker in Silber hinter sich, der seit Februar 2008 das Anlage-Sortiment erstmals um ein Silberprodukt erweitert. Die Anlagemünze aus einer Unze Feinsilber übertraf sämtliche Erwartungen und ging seit ihrem Verkaufsstart 7,8 Mio. Mal über die Verkaufspulte. Der erzielte Umsatz belief sich auf 82,0 Mio. EUR. 80% dieser Bullionmünzen fanden im Ausland ihre Abnehmer. Wie bei ihren goldenen Geschwistern waren auch beim "Silber-Philharmoniker" Europa - hier vor allem Deutschland -, Nordamerika und Japan die wichtigsten Märkte. Während Anlagemünzen aus Silber in anderen Ländern steuerfrei oder mit einem niedrigeren Steuersatz gehandelt werden (z.B. Deutschland mit 7% USt), sieht die österreichische Gesetzeslage eine Umsatzsteuer von 20% vor. Das erklärt, weshalb die meisten dieser Münzen ins Ausland gehen.

Münzen für die Geldbörse
Die vorrangige Aufgabe der heimischen Münzprägestätte bleibt die Deckung des Bedarfs an Euro- und Cent-Stücken. Im Jahr 2008 wurden 459,3 Mio. Münzen der Werte 1 Cent bis 2 Euro an die Oesterreichische Nationalbank geliefert. Diese Zahl liegt um rund 10% über jener des Vorjahres (416,1 Mio. Stück). Die stückmäßige Zunahme sowie höhere Münzwerte schlugen sich im deutlich gestiegenen Gesamtnennwert nieder, der 2008 bei 96,1 Mio. EUR lag (2007: 82,8 Mio. EUR).

Münze Österreich AG und Oesterreichische Nationalbank garantieren den unbefristeten Tausch von Münzen der Schilling-Ära gegen Euro und Cent. Über 6 Mrd. Schilling- und Groschen-Münzen waren damals im Umlauf, davon wurden 2008 11,6 Mio. Münzen im Wert von 1,7 Mio. EUR getauscht. (2007 waren es 12 Mio. Stück im Wert von 1,6 Mio. EUR.)

Business to Business
Das Volumen dieses Geschäftsfeldes stieg zuletzt stark an. Die international angebotene Palette umfasst Edelmetallronden - also die ungeprägten Münzplättchen -, Münz- und Medaillenprägungen, Umlaufmünzen, Metallrecycling, Engineering sowie Consultingleistungen. Der Gesamtumsatz wuchs auf über 74 Mio. EUR an (2007: 22,6 Mio. EUR).

"Einen besonders starken Zuwachs verzeichneten 2008 Ronden aus Gold und Silber", erläutert Generaldirektor DI Kurt Meyer. Ronden mit einem Umsatzerlös von rund 60 Mio. EUR wurden nicht nur an viele europäische Münzprägestätten, sondern auch an Kunden in Asien geliefert. "Damit schlägt in vielen Münzen anderer Länder so zusagen ein Herz aus Österreich", betont Meyer. Auch bei Münz- und Medaillenprägungen aus Edelmetallen wurde 2008 ein starkes Umsatzwachstum auf über 9 Mio. EUR verzeichnet. Schwerpunkte waren auch hier nicht alleine europäische Länder, sondern auch der Nahe und Mittlere Osten.

Die Zahl für ausländische Notenbanken hergestellter Münzen aus unedlen Metallen stieg auf 263 Mio. Stk. (2007: 225 Mio. Stück). Auch das Metallrecycling als Dienstleistung der Münze Österreich AG wurde erfolgreich fortgeführt. In Kooperation mit Partnerfirmen wurde Material aus der Rücklösung von Münzen aus unedlen wie aus edlen Metallen für diverse Kunden verwertet.

Der Ausblick auf das Jahr 2009
Bei den Anlageprodukten wurde schon im Mai 2009 das Umsatzvolumen des gesamten Jahres 2008 erreicht und übertroffen. Von den Wiener Philharmonikern wurden bis Ende Mai 1,050.000 Stück bzw. 660.000 Unzen verkauft, der überwiegende Teil davon in Europa, gefolgt von Nordamerika. Die Verkäufe in Japan lagen zuletzt unter jenen des Vorjahres. Zuwächse gab es auch bei den Goldbarren, von denen in den ersten Monaten bereits 148.000 Stück bzw. 708.000 Unzen an Anleger gingen. Auch der Wiener Philharmoniker in Silber setzt seine Erfolgsgeschichte fort. Bis Ende Mai wurden weltweit 5 Mio. Stück dieser Münzen ausgeliefert, der größte Teil davon ins Ausland.

Bei den Umlaufmünzen plant die Münze Österreich AG aufgrund des erwarteten Rückgangs des Münzbedarfs eine leichte Reduktion der Prägemenge. Der Anteil an Münzen mit höheren Nennwerten ist - wie bereits im Jahr 2008 - größer als in den Jahren zuvor. Insgesamt wird der Gesamtnennwert der im laufenden Jahr gefertigten Münzen in etwa jenem des Vorjahres entsprechen.

Im Business to Business-Geschäft tragen die intensive Marktbearbeitung der letzten Jahre, das Eingehen auf spezielle Anforderungen der Kunden sowie die hohe Produktqualität weiter Früchte. Aufgrund der außergewöhnlich guten Auftragslage bereits zu Beginn des Jahres 2009 zeichnet sich eine weitere, sehr erfreuliche Entwicklung in diesem Geschäftsfeld ab. Vor allem im Bereich der Ronden, wo sich eine überaus große internationale Nachfrage nach Münzplättchen aus Gold und Silber zeigt, ist von deutlichen Umsatzsteigerungen auszugehen.

Was die Ergebniserwartung für das Jahr 2009 betrifft, wird ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in einer Höhe von rund 60 Mio. EUR erwartet.

Der Geschäftsbericht wurde graphisch völlig neu gestaltet. Er stellt einerseits die Philharmoniker Münze als Erfolgsträger des Jahres 2008 in den Vordergrund, andererseits direkt die klare Gestaltung der Text- und Bildseiten unser Selbstverständnis als moderner Industriebetrieb aus. Die Bedeutung der Mitarbeiter der Münze wird durch entsprechende Bilder von diesen und ihren Produkten unterstrichen.

Der vollständige Jahresbericht 2008 steht unter http://www.austrian-mint.at/Jahresbericht zum Download bereit.

(Ende)
Aussender: Münze Österreich AG
Ansprechpartner: Heidemarie Neuherz
Tel.: +43/1/717 15 153
E-Mail: Heidi.Neuherz@Austrian-Mint.at
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