ORF-General sieht Versäumnisse der APA bei Freien
Wrabetz: Probleme mit freien Mitarbeitern waren vorhersehbar
APA-Geschäftsführer Vyslozil und Kropsch am Pranger |
Wien (pts027/25.08.2009/13:10) Der Generaldirektor des Österreichischen Rundfunks (ORF), Alexander Wrabetz, sieht Versäumnisse der Austria Presse Agentur (APA) rund um die Beschäftigung freier Mitarbeiter. Im Gegensatz zur APA habe der ORF bereits 2003 dafür gesorgt, dass von ehemals 1.800 dauerhaft Freien rund 1.200 angestellt wurden. Hätte er als ORF-Finanzvorstand damals nicht rechtzeitig reagiert, wäre der ORF mit der Klage durch die Betroffenen schon insolvent gewesen, so Wrabetz in einem Zeitungsinterview http://derstandard.at/fs/1250690962453/ am vergangenen Wochenende. Der ORF ist mit rund 45 Prozent größter Genossenschafter der APA.
Wrabetz sagte gegenüber "Der Standard", das Problem sei vorhersehbar gewesen. "Das war ja alles (Anm: von der Gewerkschaft) angekündigt". Für den ORF "war es notwendig, diese Altlast zu lösen, die uns die Menschen aus der Monopolverwaltung hinterlassen haben". Wrabetz weiter: "Der ORF hätte sicher um 200 Mio. Euro für eine Sammelklage auf die alten Dienstverträge ... rückstellen müssen. ... Wenn schon alle Probleme, die ein Unternehmen haben kann, gleichzeitig kommen, dann haben wir wenigstens dieses eine schon gelöst."
Die APA hatte seit Anfang der 90er-Jahre rund die Hälfte ihrer 200 redaktionellen Mitarbeiter in sogenannten freien Dienstverhältnissen beschäftigt und damit Staat, Sozialversicherung und Mitarbeiter um horrende Summen in Millionenhöhe http://pressetext.at/news/090625015/ gebracht. Trotz wiederholter Kritik der Gewerkschaft an den "rechtswidrigen Zuständen" http://pressetext.at/news/090625015/ wurde diese Politik nicht abgestellt. Erst nach einer Prüfung durch die Krankenkasse im Frühjahr 2009 hat die APA die Anstellung von freien Mitarbeitern beschlossen.
Laut Gewerkschaft verhandeln derzeit APA-Betriebsrat und APA-Geschäftsführung über eine Lösung für alle Redaktionsmitarbeiter. "Solange die Gespräche andauern, werde man mit rechtlichen Schritten zuwarten", hieß es am Dienstag seitens der Journalistengewerkschaft.
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