Kassenfinanzierung: Der 1 Milliarden Euro Beitrag der Pharmaindustrie
Wien (pts023/27.08.2009/11:25) Die Pharmaindustrie leistet bis 2013 einen Beitrag zur Gesundheitsfinanzierung von einer Milliarde Euro. Die im Kassen-Sanierungspapier vorgeschlagenen Maßnahmen bei den Medikamenten sind somit überflüssig. "In den nächsten Jahren laufen 40 Patente auf Medikamente aus. Die restriktive Preisregelung des Hauptverbandes zwingt die Hersteller, die Preise innerhalb kurzer Zeit um mehr als 60 Prozent zu senken. Die Kassen sparen dadurch rund 900 Millionen Euro an Medikamentenausgaben. Wir lehnen zusätzliche Maßnahmen im Medikamentenbereich definitiv ab", erklärt Pharmig-Generalsekretär Jan Oliver Huber.
Restriktive Preisregelung
Die Generika-Preisregelung des Hauptverbandes sieht vor, dass die Preise des Originalpräparates an die Preise der Generika angepasst werden müssen. Läuft ein Patent aus, werden billigere Generika in den Erstattungskodex (EKO) aufgenommen. Die Preise des Originalpräparates müssen gesenkt werden, bis das Niveau der Generika erreicht wird. Spätestens nach Aufnahme des dritten Generikums in den EKO reduziert sich der Preis des Originals um mehr als 60 Prozent.
Rahmen-Pharmavertrag
Weitere 100 Millionen Euro bekommen die Kassen aus den restlichen Zahlungen des
Rahmen-Pharmavertrages. 2008 haben sich pharmazeutische Unternehmen und der pharmazeutische Großhandel verpflichtet, einen Solidarbeitrag in Höhe von rund 180 Millionen Euro an die Krankenkassen zu leisten. Mit dem Hauptverband wurde im Gegenzug vereinbart, keine zusätzlichen Maßnahmen zur Heilmittelkostendämpfung einzuführen.
Sparpotenziale im Gesundheitswesen
Im Kassen-Sanierungspapier hat der Hauptverband angekündigt, im Verwaltungsbereich rund 45 Millionen Euro einzusparen. Das ist mit zwei Prozent der geringste Anteil an den vorgeschlagenen Kostendämpfungsmaßnahmen."Die Kassen sollen zuerst einmal in den eigenen Häusern sparen. Was ist beispielsweise mit den 151 eigenen Einrichtungen der Sozialversicherungen? 2007 haben diese rund 946 Millionen Euro an Aufwendungen verursacht. Da kann man mit Sicherheit einiges optimieren", betont Pharmig-Präsident Hubert Dreßler.
Krankenhäuser gehören eingebunden
Eine Reform der Gesundheitsfinanzierung ohne Krankenhäuser hat keinen Sinn. Im Krankenhausbereich steckt enormes Sparpotenzial. Es gibt Doppelleistungen im ambulanten Bereich, Akutbetten, die eigentlich Pflegebetten sein sollten, und Krankenhäuser, die geriatrische Pflegeaufgaben übernehmen. "Es muss sich endlich jemand um die Krankenhäuser in Österreich kümmern. Im Krankenhausbereich stecken vorsichtig geschätzt rund 1,3 Milliarden Euro an Sparpotenzial. Geld, das im Gesundheitswesen effizienter eingesetzt werden kann", meint Dreßler abschließend.
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