Kindliche Gehirne verhungern vor vollen Kühlschränken
ExpertInnen informieren zum Aufmerksamkeitsstörungs-Syndrom
Sanova Pharma |
Wien (pts025/10.03.2010/12:15) Sie füllen die Kassen und Säle der Nachhilfe-Institute. Schüler mit Aufmerksamkeitsstörungen, Lese- und Schreibschwäche. Englische Studiendaten beziffern die Zahl der Kinder mit Konzentrationsstörungen mit bis zu 10%. Rezente Studien machen einen Mangel an mehrfach ungesättigten Fettsäuren dafür verantwortlich. Die Gehirne der Kinder verhungern gleichsam vor vollen Kühlschränken. Fehlernährung führt zu Mangel an essentiellen Fettsäuren. Aktuelle Studien zeigen Zusammenhänge nicht nur mit der Entstehung des Aufmerksamkeitsstörungs-Syndroms, sondern auch mit Depression, Autismus und einer Vielzahl von Verhaltensstörungen. In einem JournalistInnen-Seminar in Zusammenarbeit mit der Ernährungskommission der Österrichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde informieren nun ExpertInnen nun erstmals über ihre Erkenntnisse. Vor allem den offensichtlichen Zusammenhang mit dem Mangel an Omega-3/6-Fettsäuren.
Erschreckendes aus den Schulen
Dazu Mag. Heinz Längle, Beratungslehrer und Klinischer Psychologe in Niederösterreich: "In den mittlerweile 20 Jahren meiner beruflichen Tätigkeit musste ich feststellen, dass die Zahl der Kinder mit auffälligen Konzentrationsstörungen stark im Steigen begriffen ist. Wir sind an der vordersten Beratungsfront tätig. Ich sehe betroffene Kinder regelmäßig und begleite sie. Oft tun sich in den Gesprächen Blicke in eine wenig schöne Welt auf. So müssen wir Eltern heute immer wieder erklären, doch wenigstens 10 Minuten mit ihren Kindern zu reden..." Die konstante überdimensionale Reizüberflutung führt zur Überforderung des kindlichen Gehirns mit massiven Verhaltensstörungen, die immer intensiver und häufiger Inhalt wissenschaftlicher Studien sind. Es zeigt sich ein enger Zusammenhang mit einem (behandelbaren) Mangel.
Steigende Mangelernährung
Sozialmediziner Prof. Dr. Bernhard Schwarz zur Versorgungssituation der Bevölkerung: "Wir beobachteten in der Ernährungsbilanz, die die ÖSTAT herausgibt, sogar einen Rückgang des Konsums an Fisch. Das ist fatal, denn gerade in fettreichen Fischen sind diese essentiellen Fettsäuren besonders enthalten. Der Organismus kann sie nur in Spuren synthetisieren. Daher müssen wir sie extern zuführen. Gewarnt werden muss jedoch vor unkontrollierten "Nahrungsergänzungsmitteln", die in der Regel nie in Studien untersucht wurden und in viel zu geringer Dosierung angeboten werden. Nur tatsächlich in Studien geprüfte Präparate machen Sinn. Leider sind sie in Österreich derzeit noch nicht erhältlich.
Wozu Omega-Fettsäuren?
Die Langkettigen-Ungesättigten-Omega-Fettsäuren sind zunächst notwendig für das strukturelle Wachstum von Nervenzellen, aber auch für deren reibungsloses Funktionieren. Das bestimmt sowohl den unmittelbaren Signalaustausch über die Nervenzell-Membran als auch die Nervenleitgeschwindigkeit. Nicht nur ein Mangel auch eine Imbalance zwischen Omega3- und Omega-6-Fettsäuren führen bereits zu - zum Teil schweren - Störungen. Die verminderte Leistung der Nervenzellfunktion ist Wegbereiter für Erkrankungen wie Depression, Schizophrenie, Autismus oder das ADHS (Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) mit oder ohne Hyperaktivität, um nur einige sehr plakative Beispiele zu nennen. Aber auch in anderen wichtigen Bereichen des Organismus wie etwa dem Immunsystem kann es zu massiven Störungen kommen, da diese Fettsäuren das Vorläufermolekül für viele Signalstoffe des körpereigenen Abwehrsystems darstellen, die dann vermindert gebildet werden.
Seriosität oberstes Gebot!
Prim. Univ. Prof. Dr. Karl Zwiauer, Landesklinikum St. Pölten und Vorsitzender der "Ernährungskommission der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde" zur aktuellen Situation: "All diese Erkenntnisse sind sehr, sehr jung. Zunächst entdeckte man, dass Kinder mit dem Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom ähnliche körperliche Symptome zeigten, wie Kinder mit einem Omega-3-Fettsäure-Mangel - also etwa trockene Haut, trockene Haare, vermehrten Durst und oftmaliges Urinieren. Erste Beobachtungsstudien in den 1990er-Jahren bestätigten den Verdacht eines Zusammenhanges, waren aber noch nicht beweisend. Erst in den letzten 5 Jahren erschienen jene Studien, auf die es ankommt." Gemeint sind damit Studien nach den GCP-Richtlinien, die natürlich nicht nur für klassische Pharmaka gelten sondern für jede Art Intervention und möge sie auch auf der Gabe von Karottensaft beruhen. "Durch die Verwendung standardisiertet Präparate in Placebo kontrollierten Doppelblindstudien haben wir nun den Beweise, dass die Gabe von Omgea-3/6-Fettsäuren zu eine deutlichen Verbesserung der kognitiven Leistung von betroffenen Kindern führt."
Omega-Fettsäure statt Chemiehämmer
Schon lange beschäftigte sich Ass. Prof. Dr. Brigitte Hackenberg, am AKH Wien mit einer Störung, die AD(H)S genannt wird. Das so genannte "Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom" kann nun mit oder ohne (H)yperaktivität auftreten. Prof. Hackenberg: "Nach dem heutigen Stand des Wissens, behandeln wir betroffene Kinder zunächst mit Psychotherapie, natürlich unter Einbeziehung des gesamten Umfeldes von den LehrerInnen bis zu den Eltern. Der nächste Schritt ist die Gabe der Omega-Fettsäuren, weil wir wissen, dass sie die Leistung der betroffenen Nervenzellen in vielen Fällen deutlich verbessern. Das tun wir, ehe wir mit 'schweren chemischen Geschützen' wie etwa Amphetaminen auffahren. Rezente Studien zeigen uns, wie vielfältig die Einsatzmöglichkeiten dieser Omega-Fettsäuren und ihrer generell leistungssteigernden Effekte sind. Anders ist die Vielfalt der Wirksamkeit bei sehr unterschiedlichen Erkrankungen wie Depression oder Schizophrenie und sogar Alzheimer nicht zu erklären."
Omega-Fettsäuren als "Gehirnzellen-Doping", als "Red-Bull" und "Jungbrunnen" der kleinen grauen Zellen? Vermutlich ja. Da lächelt Oma still und denkt an den grauenhaft schmeckenden Lebertran ihrer Kindertage zurück, der oftmals mit großem Nachdruck eingeflößt wurde. Im April kommt endlich jenes Präparat, das in verschiedenen seriösen Studien verwendet wurde, auch nach Österreich. Aktuelle Veranstaltung 12.3.2010 & Mehr Informationen: http://www.v-p-c.at/Krht-o-Namen.html
(Ende)Aussender: | MedCommunications GmbH |
Ansprechpartner: | Dr. Wolfgang A. Schuhmayer |
Tel.: | 0043-(0) 676 74 808 34 |
E-Mail: | office@intmedcom.com |