pts20100805023 Unternehmen/Wirtschaft, Medizin/Wellness

Boehringer: Umsatz- und Ertragserwartungen für Halbjahresergebnis 2010 bestätigt

Neues Wachstum durch innovative Medikamente erwartet


Wien (pts023/05.08.2010/12:45) Die Erlöse des Pharmaunternehmens Boehringer Ingelheim sind im ersten Halbjahr 2010 wie erwartet in lokalen Währungen zurückgegangen (-5,1 Prozent). Konsolidiert auf Euro-Basis ergab sich wegen positiver Währungskurseffekte ein Rückgang von -2,8 Prozent bei Gesamterlösen von 6.207 Millionen EUR gegenüber 6.388 Millionen EUR im ersten Halbjahr des Vorjahres.

Im Wesentlichen sind die niedrigeren Erlöse auf die bekannten Patentabläufe von Medikamenten in den USA sowie auf die Beendigung von Kooperationsverträgen zurückzuführen. Dies hatte Boehringer Ingelheim bereits im vorigen Jahr angekündigt.

"Der Rückgang im Humanpharma-Geschäft war vor allem bedingt durch die erwarteten Patentverluste für das Prostatamedikament ALNA®/FLOMAX® und das Parkinsonpräparat SIFROL® sowie die erstmalige generische Konkurrenz für den Blutdrucksenker CATAPRESAN® TTS in den USA wie auch durch die Beendigung des Kooperationsvertrages mit Eli Lilly für Duloxetin (CYMBALTA®/XERISTAR®)", erläuterte Prof. Dr. Andreas Barner, Sprecher der Unternehmensleitung. "Das Selbstmedikationsgeschäft erreichte nicht die Ergebnisse des Vorjahres, bedingt durch einen stark rückläufigen Markt in Japan und eine wenig ausgeprägte Erkältungssaison in Europa. Das weiterhin erfreuliche Wachstum unserer innovativen verschreibungspflichtigen Medikamente im Humanpharma-Gebiet und in der Tiergesundheit, vor allem im Segment der Impfstoffe, konnte diese Entwicklung nicht vollständig ausgleichen."

Insgesamt betrugen die Erlöse mit verschreibungspflichtigen Medikamenten im ersten Halbjahr 4.845 Millionen EUR, das heißt 262 Millionen EUR weniger als im Vorjahr. Die Umsätze im Selbstmedikationsgeschäft betrugen 605 Millionen Euro und somit 4,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis liegt - wie erwartet - unter dem des Jahres 2009. Dies war vor allem bedingt durch höhere Investitionen in Forschung und Entwicklung, belastende Einflüsse aus Patentabläufen und Eingriffen der Gesetzgeber in die Preisgestaltung verschreibungspflichtiger Medikamente.

Das Tiergesundheitsgeschäft erzielte ein außerordentlich starkes Wachstum von +56,2 Prozent in lokaler Währung (+61,0 Prozent auf Euro-Basis) und einen Erlös von 461 Millionen Euro. Dies war im Wesentlichen auf die bedeutenden Wachstumstreiber im Impfstoffgeschäft, vor allem den innovativen Schweineimpfstoff INGELVAC CIRCOFLEX®, sowie auf die erfolgreiche Integration des Ende 2009 von Fort Dodge in den USA übernommenen Tiergesundheitsgeschäftes zurückzuführen.

Erfreulich sind auch die Ergebnisse der eigenen Forschung und Entwicklung, in die im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres mit einem Wachstum von etwa 20 Prozent deutlich mehr investiert wurde. Für den neuartigen oralen direkten Thrombinhemmer PRADAXA® (Dabigatranetexilat) läuft in den USA, Europa sowie in weiteren Ländern der Zulassungsprozess in der Indikation "Schlaganfallprävention bei Vorhofflimmern". Ende Juli hat Boehringer Ingelheim von der europäischen Zulassungsbehörde eine positive Empfehlung für die Zulassung von TWYNSTA®, der neuen Kombinationstablette zur Behandlung von Bluthochdruck erhalten.

Die Typ-2 Diabetes-Substanz Linagliptin hat ebenfalls gute Ergebnisse in den Phase-III-Studien gezeigt, erste Markteinführungen sind für 2011 geplant. Und die Entwicklungssubstanzen des Therapiegebietes Onkologie haben in klinischen Programmen (Phase II und Phase III) weitere viel versprechende Fortschritte erzielt.

Im ersten Halbjahr erhöhte sich die Personalkapazität des internationalen Unternehmensverbandes geringfügig um 1,5 Prozent (+586 Personalkapazitäten) auf 40.529 Mitarbeiter weltweit. Für Boehringer Ingelheim ist 2010, das Jahr des 125jährigen Firmenjubiläums, ein Übergangsjahr in eine neue Wachstumsphase. Vor dem Hintergrund von Patentabläufen, Vorbereitungen auf die Einführung neuer Präparate und regulatorischen Änderungen in den Märkten, können die Wachstumsraten der Vorjahre nicht erreicht werden. Mit neuen Medikamenten und einer weiterhin gut gefüllten Substanzpipeline wird Boehringer Ingelheim aber in eine neue Phase des Wachstums übergehen. Bereits für das Jahr 2011 wird wieder eine hohe einstellige Wachstumsrate erwartet.

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