pte20101202020 in Business

Geschlossene Fonds: Union Investment steigt aus

Platzierungsgarantien machen Geschäft riskanter und weniger profitabel


Garantielast: Grund für den Ausstieg (Foto: privatkunden.union-investment.de)
Garantielast: Grund für den Ausstieg (Foto: privatkunden.union-investment.de)

Frankfurt am Main (pte020/02.12.2010/11:05) Die Fondstochter der genossenschaftlichen DZ Bank, Union Investment http://unternehmen.union-investment.de , steigt ab dem kommenden Jahr aus dem Vertrieb geschlossener Fonds aus. Wie das Handelsblatt heute, Donnerstag, berichtet, drohen neue regulatorische Vorschriften dieses Randgeschäft riskanter und weniger profitabel zu machen.

Strategische Entscheidung

"Die Platzierungsbedingungen im Rahmen von Zwischenfinanzierungen und Garantien für geschlossene Fonds haben sich verschlechtert. Die Nachfrage und die Performance ist jedoch weiter gut", sagt Union-Investment-Sprecher Markus Temme gegenüber pressetext. Nur zwei Prozent der Fonds lägen unter Plan. Zwei Drittel hätten sich besser entwickelt als erwartet.

Der Ausstieg der Union Investment aus den geschlossenem Fonds ist demnach "strategisch konsequent". Zu diesem Zweck wurde bereits die eigene Tochter GVA Geno-Vermögens-Anlage-Gesellschaft an ein Gemeinschaftsunternehmen der Investmenthäuser Doric Asset Finance und Nordcapital verkauft. Einen Kaufpreis nannten beide Unternehmen aber nicht.

Geschäft zählt zu Randaktivitäten

Die GVA verfügt über eine sehr lange Vertriebsgeschichte und ist seit 1994 aktiv gewesen. In dieser Zeit verkaufte die Firma über 100 geschlossene Fonds mit einem Eigenkapitalvolumen von mehr als drei Mrd. Euro bei den Volks- und Raiffeisenbanken. Die Asset-Klasse geriet im Zuge der Finanzkrise unter die Räder, denn Anleger können hierbei nicht vorzeitig aussteigen.

Die GVA verkaufte die Finanzkonstrukte von Dritten wie Doric und Nordcapital, initiierte sie jedoch nicht selbst. Der nun bekannt gewordene Ausstieg dürfte Union Investment jedoch nur wenig schmerzen. Denn das Geschäft mit geschlossenen Fonds zählte zu den Randaktivitäten des Unternehmens. Das Kerngeschäft bleiben weiter selbst initiierte, offene Publikumsfonds.

Die strengen Vorgaben des Gesetzgebers als Grund für den Ausstieg sehen für den künftigen Vertrieb geschlossener Fonds Platzierungsgarantien vor, für die die GVA tief in die Tasche greifen hätte müssen. Unternehmen wie die GVA müssen demnach dafür gerade stehen, dass sie ausreichend Investoren finden. Für dieses Risiko sind demnach Garantien zu hinterlegen.

(Ende)
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