pte20110413003 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Arbeitsmarkt: Bald tobt der Kampf um die Besten

Bildungferne Schichten müssen jetzt an Wissen herangeführt werden


Stellenmarkt: Künftig sucht der Job den Arbeitnehmer (Foto: pixelio.de/Paul-Georg Meister)
Stellenmarkt: Künftig sucht der Job den Arbeitnehmer (Foto: pixelio.de/Paul-Georg Meister)

Gelsenkirchen (pte003/13.04.2011/06:10) Auf dem Arbeitsmarkt hieß es bisher: "Arbeitskraft sucht Job". Künftig werden eher Arbeitgeber nach geeigneten Mitarbeitern suchen. "Die Qualifikationsanforderungen werden steigen", erklärt Josef Hilbert, Soziologieprofessor und Arbeitsmarktforscher am Institut für Arbeit und Technik in Gelsenkirchen http://www.iat.eu in einem Gespräch mit pressetext. Die Unternehmen werden auch nicht umhinkommen, Frauen als gleichwertige Arbeitskräfte anzustellen und zu bezahlen. "Die Unternehmen werden sich auch im wachsenden Maße dafür interessieren, Beschäftigte aus dem Ausland zu holen."

Die aktuelle Arbeitsmarktsituation weist derzeit kaum auf eine rosige Zukunft. "Bei den heute 30- bis 35-Jährigen haben über 17 Prozent keinen Bildungsabschluss", weiß Hilbert. Die Bildungspolitik müsse jetzt handeln. Bildungsferne Schichten an Wissen heranzuführen sei nicht nur unter sozialen und humanitären Gründen wichtig. Der deutsche Arbeitsmarkt braucht ausgebildetes Personal. "Wir können diese Bevölkerungsgruppe nicht links liegen lassen."

Langsam sinkende Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit selbst werde in mittelfristiger Zukunft langsam sinken. Ob die Unternehmen passende Bewerber finden, wird die Zeit zeigen. Eine Arbeitskräfteknappheit ist in einigen Branchen bereits in Sicht, wie etwa im Bereich der Alten- und Krankenpflege oder der IT. Deutschland bleibe Produktionsstandort, glaubt Hilbert, gleichwohl dominiere der Dienstleistungssektor mehr und mehr.

Es gebe keine Patentrezepte für mögliche Engpässe. Die deutsche Volkswirtschaft braucht gut ausgebildete Arbeitskräfte, unqualifizierte Hilfsarbeiter sind nicht mehr nachgefragt. Besonders begehrte Experten werden weltweit gesucht, wie etwa IT-Fachleute. Deutschland konkurriert mit anderen EU-Ländern um solche Arbeitskräfte - was die Situation nicht einfacher macht.

(Ende)
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