Erfolgreiche Unternehmer sind Regelbrecher
Wer nur gelerntes anwendet ist ein passiver Anpasser und wenig geeignet
Unternehmer: Nur wer auch Regeln bricht ist erfolgreich (Foto: aboutpixel.de/Konstantin Gastmann) |
Düsseldorf (pte017/15.04.2011/13:45) Umstrukturierung, Neuorganisation und Fokussierung auf Kernkompetenzen - Worte, wie man sie oft aus den Mündern von Managern hört. Derartige Phrasen lassen jedoch kreatives Unternehmertum vermissen. "Das ganze Gerede um Prozesse, Optimierung, Kollaboration, Effizienz und Effektivität ist brotlose Kunst. Faktisch sind es immer charismatische und ein wenig verrückte Unternehmerpersönlichkeiten, die Neues durchsetzen und sich vom Routinebetrieb abgrenzen", sagt der ITK-Fachmann Peter B. Záboji, Chairman des Dienstleisters Bitronic.
"Wer nur das anwendet, was man gelernt hat und sich an den übergekommenen Grundlagen seiner Organisation orientiert, ist ein passiver Anpasser und kein kreativer Zerstörer, wie ihn Joseph Schumpeter beschrieben hat", so Záboji weiter. Routine, Prozesse und Regeln brauche man für die Herstellung von Produkten, für Wartung und Reparatur oder für die Buchhaltung. Für disruptive Innovationen, Ideen und Erfindungen benötigt man aber Regelbrecher. "Dazu kommt noch eine Portion Zufall und eine feine Nase für Veränderungen", meint Záboji.
Stärker mit Unerwartetem kalkulieren
Egal, ob man den Regelbruch in Organisationen kultiviert oder nicht, wäre es nach Ansicht des IT-Personalexperten Udo Nadolski schon ein großer Fortschritt, wenn sich Manager von ihrer Rationalitätsgläubigkeit verabschieden und stärker mit dem Unerwarteten kalkulieren würden. "Wer gesellschaftliche und wirtschaftliche Phänomene nur in Aggregatzuständen wahrnimmt und berechnet, vernachlässigt die Wirkung von Innovationsrevolutionen. Technologien und Geschäftsmethoden können über Nacht wertlos werden. Etablierte Branchen gehen unter und neue entstehen. Der Routineunternehmer gehört zu den ersten Opfern", resümiert Nadolski.
Unternehmen sollten sich von den scheiternden Innovationsritualen verabschieden, rät der IBM-Cheftechnologe Gunter Dueck. "Wir starten Wettbewerbe, Verbesserungsvorschlagspreise, versuchen uns in eiligen Meetings an Brainstorming-Aktionen, für die bei machen Unternehmen tapfer viele Minuten eines kostbaren Tages investiert werden, an dem man sich eigentlich nur die Zahlen der Vergangenheit ansehen will", betont Dueck.
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