OMV: Aktionäre segnen Kapitalerhöhung ab
900 Mio. Euro für Petrol Ofisi und Vorkommen in Tunesien
Neuer OMV-CEO Gerhard Roiss: Will Verschuldung reduzieren (Foto: omv.at) |
Wien (pte023/17.05.2011/16:30) Der österreichische Mineralöl-, Erdgas- und Chemiekonzern OMV http://www.omv.at blickt mit einem gegenüber 2009 um 30 Prozent auf 23,32 Mrd. Euro gesteigerten Umsatz sowie einem um 66 Prozent erhöhten Betriebsergebnis (EBIT) auf rund 2,33 Mrd. Euro optimistisch in die Zukunft. Im Rahmen der heute, Dienstag, stattgefundenen Hauptversammlung weist der neue OMV-Chef Gerhard Roiss gegenüber pressetext darauf hin, dass sich der Ölpreis um 20 Prozent gesteigert und sich die breite Diversifizierung in Länder und Produkte ausgezahlt hat.
Geld für Tankstellenbetreiber
"Wir sind in den Wachstumsmärkten aktiv und haben dort die Marktführung erobert. Das geht jedoch nur mit einer soliden Finanzbasis. Ziel ist es, den Verschuldungsgrad bei 30 Prozent zu halten", sagt Roiss. Die Fixkosten will das Unternehmen um 31 Prozent ab 2007 bis zum Jahr 2012 senken - laut Roiss ein "ambitioniertes Ziel". Trotzdem will der Konzern 2011 rund 2,7 Mrd. Euro investieren. Wie sich schon gestern, Montag, angedeutet hatte, wird sich nun auch der zweite Kernaktionär, der Staatsfonds IPIC, an der geplanten Kapitalerhöhung beteiligen.
Die Kapitalerhöhung soll für die OMV rund 900 Mio. Euro bringen. Ziel ist die Finanzierung des Kaufes des türkischen Tankstellenbetreibers Petrol Ofisi http://www.poas.com.tr sowie der Betrieb von Öl- und Gasfeldern in Tunesien. "Angesichts der unsicheren Verhältnisse in Nordafrika rechnen wir jedoch mit geringeren Produktionsvolumen", sagt der stellvertretende OMV-Vorstandsvorsitzende David C. Davies. Die Kapitalerhöhung soll Anfang Juni dieses Jahres abgeschlossen werden. Zudem plant das Unternehmen eine Hybridanleihe aufzulegen.
Trotz der bevorstehenden Kapitalerhöhung bleibt die OMV auch weiter fest in der Hand ihrer größten Aktionäre. Die österreichische Staatsholding ÖIAG hält gegenwärtig 31,5 Prozent an der OMV, während die Araber über rund 20 Prozent der Anteile verfügen. An der Börse hat die Ankündigung hingegen keine euphorische Stimmung ausgelöst. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (16:22 Uhr) notiert die OMV-Aktie mit einem Minus von 2,89 Prozent bei 29,09 Euro. Ihr Tagestief hatte das Ölpapier gegen 9:10 Uhr mit nur 28,70 Euro erreicht.
Q1 durch Unruhen beeinflusst
"Das erste Quartal 2011 erwies sich als sehr schwierig - eine starke operative Leistung war von den politischen Unruhen in Nordafrika und im Mittleren Ostern überschattet, was auch Einfluss auf unsere Produktion hatte", so Roiss. Der hohe Ölpreis in Kombination mit soliden Beiträgen der Geschäftsbereiche führte dem Manager nach aber zu einem im Vergleich zu den vorigen Quartalen stärkeren operativen Ergebnis. Und dennoch: Der CCS-Periodenüberschuss vor Sondereffekten nach Minderheiten reduzierte sich um neun Prozent auf 272 Mio. Euro.
Auf der Hauptversammlung kündigte Roiss zudem eine neue strategische Ausrichtung an und will diese noch im Herbst präsentieren. Der frischgebackene und Wolfgang Ruttenstorfer seit April dieses Jahres folgende CEO will in den kommenden Monaten den maximalen Wert aus den Konzerntätigkeiten holen. "Wir werden uns besonders darauf fokussieren, wie wir den Geschäftsbereichen am effizientesten Kapital zuteilen, um erfolgreich profitables Wachstum sicherzustellen", unterstreicht der neue OMV-Generaldirektor abschließend.
Die Rede des OMV-Vorstandes über das abgelaufene Geschäftsjahr 2010 bei der diesjährigen ordentlichen Hauptversammlung wurde von pressetext.tv live übertragen. Eine Aufzeichnung des Live-Webcasts ist unter http://tv.pressetext.com verfügbar.
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