Niedrige Löhne dämpfen Kauflaune
Deutschland fehlt es an größerer Konsumbereitschaft
Kleidung: Deutsche Kauflaune getrübt (Foto: abotupixel.de/Ute Pelz) |
Berlin (pte016/03.06.2011/12:45) Die Kauflaune der Deutschen lässt zu wünschen übrig. Zwar sieht das Institut für Markoökonomie und Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung einen Aufwärtstrend beim Konsum in Deutschland. Die Zuwachsrate bleibt aber immer noch weit unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Forscher des IMK sehen einen deutlichen Zusammenhang zwischen der Konsumschwäche und der Ausdehnung des Niedriglohnsektors sowie der zunehmenden Einkommensungleichheit seit der Jahrtausendwende.
Das bedeutet auch, dass die Politik einen Beitrag zur nachhaltigen Überwindung der Konsumschwäche leisten kann, sagt Gustav Horn, Wissenschaftlicher Direktor des IMK, gegenüber pressetext. "Durch den Niedriglohnbereich werden die Einkommen gedrückt - und das obwohl die Menschen in den niedrigen Lohnbereichen am konsumfreudigsten sind", sagt Horn. Investitionen und Exporte steigen, aber der Konsum sei hierzulande immer noch schwach.
Für eine adäquate Lohnentwicklung
"Wir plädieren dafür, dass die Lohnentwicklung der Produktivität insgesamt folgt", erklärt Horn. Zwar kaufen die Deutschen wieder mehr ein - allerdings stiegen die realen privaten Konsumausgaben 2010 nur um 0,5 Prozent. Für dieses Jahr hat das Makro-Konsortium aus IMK, dem österreichischen WIFO und dem OFCE aus Paris in seiner Prognose vom April einen Zuwachs von 1,1 Prozent vorhergesagt.
"Das ist ein erfreulicher erster, vorsichtiger Schritt in Richtung Normalisierung. Aber längst noch kein Durchbruch." Das unterstreicht eine Zeitreihe des Statistischen Bundesamtes. Die für 2011 prognostizierte Zunahme der Konsumausgaben wirkt vor allem deshalb so positiv, weil sie sich von der sehr schwachen Entwicklung des vergangenen Jahrzehnts abhebt: Zwischen 1999 und 2009 stiegen die realen Konsumausgaben im Durchschnitt pro Jahr um lediglich 0,6 Prozent.
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