Ernährung prägt Menschen schon vor der Geburt
Menüwahl in der Schwangerschaft hat lebenslange Auswirkungen
Schwangere: Ernährung für das Kind wichtig (Foto: aboutpixeld.de/J. Willmann) |
Berlin (pte019/03.06.2011/13:35) Ernährungsrisiken für Schwangere gibt es auch in Europa. "Mit zunehmender Kenntnis, wie wichtig bestimmte Nahrungsbestandteile in den verschiedenen Phasen der Schwangerschaft sind, wächst auch das Wissen über Probleme, die entstehen können, wenn die schwangere Frau einzelne Nahrungsbestandteile nicht in ausreichender Menge zu sich nimmt", erklärt Konrad Biesalski, Professor am Institut für Biologische Chemie und Ernährungswissenschaft in Stuttgart.
Zu viele Kalorien während der Schwangerschaft sorgen dafür, dass Kinder oft schon im Mutterleib gemästet werden, so der Experte. Im entgegengesetzten Fall könne es auch sein, dass sie zu wenig Mikronährstoffe wie Spurenelemente, Mineralstoffe und Vitamine erhalten. "Das Zuviel und das Zuwenig sind Ernährungsrisiken. Grund für die Fehlernährung sind nicht nur fehlende Information, sondern auch mangelnde finanzielle Ressourcen," stellt Ernährungswissenschaftler Biesalski fest.
Gesunde Ernährung kommt zu kurz
"Leider liegen uns inzwischen auch in Deutschland aktuelle Studien vor, die zeigen, dass wir trotz ausreichendem Lebensmittelangebot immer wieder auf eine nicht adäquate Ernährung bei Schwangeren stoßen", heißt es auf pressetext-Nachfrage vonseiten des Instituts für Chemie und Ernährungswissenschaft. "Im Extremfall wird hier schon im Mutterleib der Grundstock für spätere Herz-Kreislauf-Krankheiten gelegt", so der Gynokologe Klaus Vetter.
Nahrungsmittel mit positiven Wirkungen kömmen auf dem Speiseplan Schwangerer meist zu kurz. Etwa die Omega-3-Fettsäuren, die vor allem in fettreichen Meeresfischen vorkommen. Bei den Mikronährstoffen wie Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien besetzt neben Jod und Eisen vor allem die Folsäure eine zentrale Position. Die Folge ist ein hohes Risiko für neuronale Defekte, die schon sehr früh in der Schwangerschaft auftreten können.
Magersucht braucht Feingefühl
Bulimie und Magersucht sollten Mediziner und Hebammen rechtzeitig entdecken, ein feinfühliges Gespräch führen und an Spezialisten vermitteln, kommen auch norwegische Forscher zum Schluss. Wie sie anhand von Tiefeninterviews mit essgestörten Müttern zeigen konnten, bedeutet eine Schwangerschaft für Betroffene eine enorme Zusatzbelastung, obwohl der Embryo durch das Essproblem meist nicht ernsthaft gefährdet ist. Manche bezeichnen die Schwangerschaft allerdings als ihre beste Zeit (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/20100329004 ).
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