pts20110615030 Bildung/Karriere, Handel/Dienstleistungen

Manpower-Beschäftigungsausblick Q3 2011: Jobmarkt im Aufwind

"Jung vs. Alt": Krieg um Fachkräfte im Human Age


Wien (pts030/15.06.2011/14:50) Die Ergebnisse des Manpower Beschäftigungsausblickes für das dritte Quartal 2011 lassen den heimischen Jobmarkt aufatmen: 10% der Personalisten in Österreich planen, Neuzugänge aufzunehmen, das sind um 8% mehr als noch im Vorquartal 2011. Vor allem Facharbeiter und Techniker werden dringend gesucht. Die verstärkte Suche nach Personal hat aber auch ihre Kehrseite: Qualifizierte Fachkräfte sind zunehmend schwieriger zu finden, die demografische Entwicklung verschärft den Nachwuchsmangel. Bereits 27% der österreichischen Unternehmen haben Besetzungsprobleme - vor allem bei technischen Qualifikationen mangelt es zunehmend an passenden Kandidaten und Fertigkeiten.

"Die Ergebnisse unserer vierteljährlichen Umfrage unter den Personalisten Österreichs sprechen für sich: Im Vergleich sowohl zum letzen Quartal, als auch zum Vorjahr macht sich immer stärkerer Optimismus im Einstellungsverhalten breit", kommentiert Erich Pichorner, Geschäftsführer von Manpower Österreich, den spürbaren Aufwind im Jobmarkt. Der Nettobeschäftigungsausblick Österreich ist im Vergleich zum Vorquartal von 2% auf 10% gestiegen: 15% der HR-Spezialisten wollen Personal aufnehmen, 5% planen Mitarbeiter abzubauen und 78% aller Personalisten wollen den Personalstand nicht verändern. 2% sind unentschlossen. Seit acht Jahren erhebt der Personaldienstleister mit dem Manpower Employment Outlook Survey (kurz: MEOS) die Rekrutingpläne von 751 Personalisten aus Österreich und über 63.000 HR-Verantwortlichen weltweit.

Acht von neun Bundesländern positiv - nur Steiermark fällt zurück
Der Manpower Beschäftigungsausblick fällt für fast alle Bundesländer positiv aus: Spitzenreiter sind Vorarlberg (+26%) und das Burgenland (+22%), auch in Oberösterreich (+14%), Tirol (+14%), Niederösterreich (+9%), Kärnten (+8%), Salzburg (+6%) und Wien (+9%) erwarten die Personalisten in den kommenden Monaten Zuwachs. Als einziges Bundesland im negativen Bereich liegt die Steiermark mit -10%. "Bei aller Zuversicht über die positiven Prognosen darf man nicht vergessen, dass viele Unternehmen bereits verzweifelt nach geeignetem Personal suchen. Besonders die Nachfrage nach Technikern und Facharbeitern ist sehr groß", weiß Josef Buttinger, Area Manager Salzburg/OÖ bei Manpower Österreich. "Auch Vertriebsberater werden momentan dringend gesucht." Die meisten Jobs warten auf Bewerber im Bauwesen (+23%) sowie in den Bereichen Finanzwesen & Dienstleistungen (+26%) und Handel (+20%).

Human Age: Paradigmenwechsel "from Capitalism to Talentism"
"Es bricht gerade weltweit ein neues Zeitalter an: das 'Human Age`, in dem der Mensch im Mittelpunkt der Arbeitswelt steht und der Zugang zu Talenten zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor wird", erklärt Pichorner: "Eng verknüpft mit der immer schwierigeren Suche nach geeigneten Mitarbeitern ist die demografische Entwicklung. Wenn erfahrenes und hochqualifiziertes Personal in den Ruhestand geht, stehen viele Unternehmen vor der Herausforderung, geeigneten Ersatz zu finden." Werner Vogelsang, Head of Human Resources und Mitglied der Geschäftsleitung von DHL Express Austria, bestätigt diese Entwicklung: "Eine alternde Gesellschaft und die neuen Anforderungen der Wirtschaft lassen einen ,War of talents' erwarten. Das Finden und Halten neuer Fähigkeiten ist Voraussetzung für den Erfolg eines Unternehmens."

AMS: Unternehmen haben Potenzial älterer Mitarbeiter erkannt
Anita Gratzl-Baumberger, Personalleiterin Region Mitte beim Bundesministerium für Finanzen, sieht eine biografiegerechte Arbeitsgestaltung als wichtige Herausforderung für die Finanzverwaltung: "Wir versuchen das Arbeitsumfeld und die Arbeit so zu gestalten, dass unsere älteren MitarbeiterInnen so lange wie möglich gesund, motiviert und leistungsfähig sind und junge Kollegen vom Wissen und der Erfahrung der älteren profitieren können. Wir setzen dabei auf Maßnahmen wie die betriebliche Gesundheitsvorsorge." Veraltete Qualifikationen und mangelnde Gesundheit seien die häufigsten Gründe für Arbeitslosigkeit bei älteren Menschen, bestätigt Siegfried Steinlechner, Landesgeschäftsführer AMS Salzburg. "Die Unternehmen haben das Potenzial älterer Mitarbeiter größtenteils bereits erkannt und Bereitschaft signalisiert, Ältere länger im Betrieb zu halten. Die Erfahrungen der letzten Monate zeigen, dass jene Unternehmen die Krisenfolgen am besten bewältigen konnten, in denen MitarbeiterInnen-Bindung besonderen Stellenwert hatte."

Jung vs. Alt? Biografiegerechte Arbeitsgestaltung ist gefragt
Worauf kommt es also in Zukunft bei der Personalplanung an? 27% der österreichischen Unternehmen kämpfen laut Manpower Talent Shortage Survey 2011 mit Besetzungsproblemen. "Die Antwort auf die Frage alt oder jung lautet natürlich: Beides! Regierung und Wirtschaft müssen Ausbildungsoffensiven starten, um für qualifizierten Nachwuchs zu sorgen. Genauso müssen Unternehmen Anreize schaffen, um ihr bestehendes Personal und damit wertvolles Know-how länger im Unternehmen zu halten", erklärt Buttinger. Ein Umdenken in den Köpfen der Arbeitgeber sei daher gefragt.

Österreich im globalen Vergleich im Mittelfeld
Auch der weltweite Einstellungstrend ist positiv, in 34 von 39 befragten Ländern geben die HR-Spezialisten an, vermehrt Personal aufnehmen zu wollen. Die Nase vorne haben Indien (+47%), Taiwan (+39%), Brasilien (+37%) und Singapur (+29%), die europäischen Spitzenreiter sind die Türkei (+35%), Rumänien (+20%) und Deutschland (+14%). Vereinzelte Negativtendenzen sind, wie bereits im Vorquartal, in Spanien (-7%), Griechenland (-5%), Italien (-4%) und Irland (-1%) zu beobachten. Der Fachkräftemangel ist weltweit stark spürbar - eines von drei Unternehmen (34%) hat Probleme bei der Besetzung offener Stellen.

Alle Detailanalysen nach Bundesländern, Wirtschaftssektoren und 36 Ländern weltweit finden Sie unter http://www.manpower.at

Zur Studie
Im Auftrag von Manpower werden seit acht Jahren Personalverantwortliche in ganz Österreich zu ihren Rekrutingplänen für das jeweils folgende Quartal befragt. 751 Personalisten aus allen Bundesländern und Branchen beantworteten die Frage: "Erwarten Sie, dass im 3. Quartal 2011 die Mitarbeiterzahl an Ihrem Standort eher zunehmen, eher abnehmen oder gleich bleiben wird, verglichen mit dem laufenden 2.Quartal 2011?" Der Manpower Beschäftigungsausblick errechnet sich aus dem Prozentsatz der Unternehmen, der eine Zunahme seiner Mitarbeiterzahl erwartet, abzüglich des Prozentsatzes, der eine Abnahme erwartet. Das Ergebnis dieser Subtraktion ist der Netto-Beschäftigungsausblick in absoluten Zahlen. Der saisonal bereinigte Wert berücksichtigt auch sich jährlich wiederholende jahreszeitlich bedingte Fluktuationen. Die Studie wird gleichlautend in 39 Ländern weltweit mit mehr als 63.000 Befragten durchgeführt und gilt für Ökonomen, Arbeitsmarktexperten und Finanzanalysten als Indikator für die künftige Entwicklung dieser Arbeitsmärkte.

Manpower Österreich ist ein Tochterunternehmen des weltweit führenden Personaldienstleisters ManpowerGroup. Mit Zeitarbeit, Dauerstellen und HR-Services erzielte der Konzern 2011 einen Umsatz von 19 Milliarden U$ und ist weltweit mit 3.900 Niederlassungen in 82 Ländern vertreten. Zu den 400.000 Kunden jährlich zählen die weltgrößten Konzerne ebenso wie Klein- und Mittelbetriebe aller Branchen. In Österreich wurde 2010 mit 26 Niederlassungen ein Umsatz von 129,7 Millionen Euro erreicht. Manpower ist in Österreich mit vier Marken vertreten: Manpower, Manpower Professional, Elan und Right Management. Manpower Professional bietet Personalberatung für hochqualifizierte Kandidaten der Fachbereiche "Finance", "Banking & Insurance", "Sales" und "Engineering". Der Fachbereich "IT" wird vom Tochterunternehmen Elan abgedeckt. Right Management beschäftigt sich mit Talent- und Karrieremanagement, Führungskräfteentwicklung und Outplacement.

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(Ende)
Aussender: Manpower GmbH
Ansprechpartner: Mag. (FH) Nina Strasser
Tel.: +43 1 516 76-120
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