Zukunfts-Musik: Sound mischen per Handschuh
Sängerin Imogen Heap demonstriert System mit Gestensteuerung live
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Imogen Heap: Musik mit Handschuhen (Foto: University of the West of England) |
Bristol/Edinburgh (pte001/12.07.2011/06:05) Ein Forscher an der University of the West of England http://www.uwe.ac.uk hat Hightech-Handschuhe entwickelt, die Musikern neue Improvisationsmöglichkeiten versprechen. "Die Handschuhe sind ein Hightech-Instrument, mit dem Künstler mehrschichtige Aufnahmen von Gesang sowie akustischen und virtuellen Instrumenten live auf der Bühne manipulieren können", sagt der Informatiker und Musiker Tom Mitchell. Heute, Dienstag, wird die britische Sängerin Imogen Heap im Rahmen der Konferenz TED Global http://www.ted.com die "Magical Musical Gloves" erstmals für eine Live-Performance nutzen.
Viel mehr als nur Noten
Auf den ersten Blick erinnert die Entwicklung an den Musikhandschuh der Universität des Saarlandes (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/100402002/ ). Doch wenngleich Mitchells System ebenfalls auf Bewegungssensoren setzt, geht es damit weit über das Spielen von Noten auf virtuellen Instrumenten hinaus. Eben das wird Heap auf der TED Global demonstrieren. "Sie kann zum Beispiel mit einer Greifbewegung den Klang ihrer Stimme 'einfangen', die Laute durch zusammendrücken der Hände filtern und dann durch öffnen der Hände den Klang 'freilassen'", sagt der Informatiker.
Die Handschuhe sind also praktisch die Steuereinheit eines gestengesteuertes Live-Mischpult. Daten aus den integrierten Sensoren und Mikrophonen übermitteln die Musikhandschuhe kabellos an einen Laptop. Der Computer übernimmt die Daten- und Audiobearbeitung, die der Nutzer durch Handbewegungen vorgibt. Das verspricht große Freiheit gerade bei der kreativen Live-Improvisation. "Es erspart dem Künstler die Arbeit mit elektronischem Equipment auf der Bühne", betont Mitchell.
Vier Minuten Musikgeschichte
Imogen Heap gibt sich nach Proben jedenfalls begeistert davon, wie leicht sie Loops und andere Effekte auf Gesang, reale und virtuelle Instrumente anwenden lassen. "Mit Mikrophonen an meinen Handgelenken kann ich alles aufnehmen, worauf ich zeige", sagt die Musikerin. Von einem derartigen System hat sie nach eigenen Aussagen geträumt - jetzt wird sie die erste sein, die es tatsächlich vor Publikum nutzen wird.
Ob Heaps heutige vierminütigen Performance auf der TED als Revolution in die Annalen der Musikgeschichte eingehen wird, bleibt zwar vorerst abzuwarten. Ein historischer Schritt ist es jedenfalls, denn bei einer einmaligen Demonstration soll es nicht bleiben. Die Künstlerin plant bereits, die Handschuhe auch bei ihren regulären Live-Auftritten einzusetzen. Damit wird ein breiteres Publikum rund um die Welt erleben, welche kreativen Möglichkeiten das System bietet.
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