pte20110824002 Medien/Kommunikation, Handel/Dienstleistungen

E-Book-Autor unterschreibt bei Verlagshaus

Simon & Schuster versucht neues Geschäftsmodell


Bücher: Geschäft im Internet gewinnt an Bedeutung (Foto: pixelio.de, Grey59)
Bücher: Geschäft im Internet gewinnt an Bedeutung (Foto: pixelio.de, Grey59)

New York/Zürich (pte002/24.08.2011/06:00) John Locke http://lethalbooks.com hat als erster reiner E-Book-Autor einen Vertrag mit einem Verlagshaus geschlossen. Simon & Schuster http://simonandschuster.com wird künftig die gedruckten Versionen von Lockes Büchern vertreiben. Der E-Book-Vertrieb bleibt weiterhin in der Hand des 60-jährigen Ex-Unternehmers. Dani Landolf, Geschäftsführer des Schweizer Buchhändler- und Verlegerverbandes http://www.swissbooks.ch , macht sich im Gespräch mit pressetext trotzdem keine Sorgen um die Zukunft der Verlage.

Neue Spielregeln

Ähnlich wie die Musikindustrie stellen die Möglichkeiten des Internets auch die Verlagsbranche vor veränderte Tatsachen. Autoren sind nicht länger auf die Gunst eines Verlagshauses angewiesen. Wer kreativ ist, veröffentlicht seine Arbeit einfach im Internet. Vor allem Amazon macht mit den selbst verlegten Büchern schon ein gutes Geschäft. John Locke wurde vor kurzem zum ersten selbst verlegten Autor, der über eine Mio. e-Books verkauft hat. "Amazon und andere große Firmen machen den Verlagen seit Jahren Konkurrenz. Ich hoffe, dass sich die Verlage behaupten werden. Die Aussicht auf einen einzigen weltweiten Verlag ist erschreckend", kommentiert Landolf die Situation.

Der Vertrag, den Locke jetzt mit Simon & Schuster abgeschlossen hat, beunruhigt die Verlage weniger als die Konkurrenz durch mächtige Internetfirmen. "Ich glaube nicht, dass solche Verträge die Verlage nachhaltig beschädigen", meint Landolf. Das vermehrte Auftauchen von selbst verlegten Autoren könnte der Verlagsbranche sogar helfen. "Autoren, die sich selbst verlegen, werden nur in Einzelfällen vermehrt Erfolg haben. Für die Verlage ist das aber auch ein neues Feld, das sie abgrasen können. Man hat bei der Musikindustrie gesehen, dass nur einzelne Künstler im Alleingang Erfolg hatten. Für die dauerhafte Positionierung eines Autors am Markt wird es auch in Zukunft die Verlage brauchen", so Landolf.

USA als Vorreiter

In den USA gibt es schon eine ganze Reihe von Autoren, die mit selbst verlegten Büchern Geld verdienen. Amanda Hocking war eine der ersten. Sie hat mit ihren über Amazon vertriebenen Büchern mittlerweile mehr als zwei Mio. Dollar verdient. Auch einige andere Hobby-Autoren haben den Durchbruch geschafft. Im deutschsprachigen Raum hinkt man im Bezug auf elektronische Bücher noch hinterher. "Der Anteil von E-Books am Umsatz der Buchindustrie bewegt sich bei uns erst im einstelligen Prozentbereich. Die USA sind da schon weiter", erklärt Landolf gegenüber pressetext. Deutsche Verlage haben tatsächlich noch keinen Grund zur Sorge.

(Ende)
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