pts20120424009 Unternehmen/Wirtschaft, Handel/Dienstleistungen

Osteuropa: Trend zu Shared Services geht weiter

Noch Optimierungspotenzial bei Personal und Prozessen


Wien/Stuttgart/Zürich (pts009/24.04.2012/10:00) Seit einigen Jahren bündeln Unternehmen gleichartige Prozesse verschiedener Unternehmensbereiche in sogenannten Shared Service Centern (SSC), also internen Dienstleistungseinheiten. Wichtigstes Ziel: Kosten sparen. Osteuropa kommt dabei als Standort eine große Bedeutung zu. Wie eine Untersuchung der Management Consultants Horváth & Partners zeigt, wurden die erhofften Kosteneinsparungen in den vergangenen Jahren auch tatsächlich erreicht. Aber es muss noch nachjustiert werden - vor allem auf dem Gebiet der Personalbeschaffung und -bindung.

Wichtigstes Ziel erreicht

"Unsere Kunden wollen durch die Bündelung von Leistungen wie Buchhaltung und Reporting in Shared Service Centern vor allem Kosten sparen", erläutert Carina Palfrader-Fraz, Beraterin bei Horváth & Partners und Autorin der Studie. Ein Großteil der Studienteilnehmer ist mit der Erreichung dieses Ziels zufrieden. Andere wichtige Gründe für die Errichtung von SSC sind die Steigerung der Prozess- und Datenqualität sowie die Standardisierung von IT-Systemen. In diesen Bereichen waren nur knapp mehr als ein Drittel mit der Zielerreichung zufrieden.

Optimierungspotenzial beim Personal

Weiteres Potenzial gibt es bei der Zusammenarbeit von Shared Service Centern und den beziehenden Stellen: Verantwortlichkeiten sind häufig nicht klar definiert, Reibungsverluste entstehen. Am dringendsten notwendig sind Verbesserungsmaßnahmen im Personalwesen. Die Fluktuationsrate wird von 30 Prozent der Studienteilnehmer als hoch bewertet. Das bedeutet eine Steigerung der Kosten für Rekrutierung und Schulung. Zufrieden zeigten sich die befragten Manager mit dem Fremdsprachenniveau und der Identifikation der Mitarbeiter mit der Unternehmenskultur des Mutterunternehmens.

Maßnahmenbündel empfohlen

Horváth & Partners empfiehlt ein Maßnahmenbündel zur Optimierung. Dieses besteht aus der Überprüfung und Anpassung der internen Prozesse, einer weiteren Erhöhung des Automatisierungsgrades und vor allem aus Investitionen im Personalbereich. "Hier müssen Karrierechancen aufgezeigt und der Recruitingprozess verbessert werden", erklärt Palfrader-Fraz.

Aufbau neuer Shared Service Center geplant

Ein Drittel der befragten Unternehmen plant den Ausbau von bestehenden Shared Service Centern in der Region. Ein weiteres Drittel erachtet einen solchen Prozess als wahrscheinlich. 34 Prozent der Befragten wollen sogar weitere SSC-Standorte in Osteuropa eröffnen. Und immerhin 20 Prozent denken über einen Aufbau von Standorten außerhalb der CEE-Region nach. Palfrader-Fraz: "Das Konzept der Shared Service Center hat sich definitiv bewährt. Jetzt geht es um die Optimierung und den weiteren Ausbau."

Über die Studie
Für die Studie hat Horváth & Partners in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien 30 große Unternehmen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Ungarn befragt. Die meisten Unternehmen haben seit über drei Jahren Shared Service Center-Erfahrung in Osteuropa. Ausgelagert werden vor allem Rechnungswesentätigkeiten wie Kreditoren-, Debitoren- und Anlagenbuchhaltung. Auch Tätigkeiten im Bereich Reporting und Berichtswesen sowie IT-Dienstleistungen werden häufig in SSC gebündelt.

Horváth & Partners
Horváth & Partners ist eine unabhängige, international tätige Management-Beratung. Das 1981 in Stuttgart gegründete Unternehmen beschäftigt mehr als 400 Mitarbeiter an zehn Standorten in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Ungarn, Rumänien und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Im Mittelpunkt der Beratung stehen die Leistungssteigerung und die nachhaltige Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Unternehmen. Kompetenzschwerpunkte liegen dabei in den Bereichen Strategisches Management und Innovation, Prozessmanagement und Organisation sowie Controlling und Finanzen. Horváth & Partners begleitet die Kunden von der betriebswirtschaftlichen Konzeption bis hin zur Realisierung und nachhaltigen Verankerung durch die Verbindung mit dem Steuerungssystem.
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