pts20120502014 Technologie/Digitalisierung, Politik/Recht

E-Government 2.0: Trends und Verwaltungsmodernisierung

Future Network- und KDZ-Event über IT-Strategie des Bundes


Wien (pts014/02.05.2012/11:45) Beim Thema E-Government führt Österreich das Feld der europäischen Staaten weiter an - sowohl in puncto Nutzung als auch bei der Zufriedenheit der Bevölkerung mit den angebotenen Services. Zu diesem Schluss kam der Beauftragte des Bundeskanzleramts,
Christian Rupp, im hochkarätig besetzten Future Network und KDZ-Zentrum für Verwaltungsforschung Dialogforum am 26. April in Wien.

IT-Strategie des Bundes und E-Government Österreich 2020

Neben den europäischen Staaten sei die Expertise Österreichs von Moskau bis Kairo und Japan gefragt. Und auch die Entscheidungsträger in der EU seien längst auf das Know-how und E-Government-Lösungen wie etwa die erprobte Handy- Signatur aufmerksam geworden. "Gerade als kleines Land ist es wichtig, dass wir jetzt mit unseren Lösungen innerhalb der EU präsent sind und so von Anfang an in die Entwicklung gemeinsamer Standards eingebunden werden", meinte Rupp.

Hinsichtlich des Erfolgs der österreichischen E-Government-Strategie verwies Rupp unter anderem auf die Studie "eGovernment Monitor 2011". In dieser lässt Österreich Länder wie Deutschland und Großbritannien hinter sich zurück. So nutzen knapp 70 Prozent der österreichischen Online-User E-Government - nur Schweden erreicht ähnliche Werte. Darüber hinaus sind die Österreicher von den befragten Nationen auch weitaus am zufriedensten mit den angebotenen Services.

Ungeachtet des Erfolgs werde man sich aber nicht auf dem Erreichten ausruhen und weiter daran arbeiten, bestehende Services zu verbessern und auszuweiten, so Rupp. Abgesehen von den bekannten Bürgerservices sollen Unternehmer bereits in Kürze über das Unternehmensserviceportal direkten Zugriff auf E-Government-Services wie Finanzonline, die Sozialversicherungsumgebung ELDA, aber auch E-Rechnungen und andere Tools haben. Die Integration der Services im Unternehmensserviceportal wird derzeit gerade getestet.

Für eine erfolgreiche IT-Strategie des Bundes, die eine "innovative Verwaltung" ermöglichen soll, sind neben der Pflege und Erweiterung bestehender E-Government-Services vor allem die noch recht jungen Themenkomplexe Open Data und Open Government wichtig. Weitere Themen, die laut Rupp in den kommenden Jahren eine entscheidende Rolle spielen, sind Cloud Computing, das Entwickeln einer Cyber Security Strategie, in die die Wirtschaft miteingebunden werden soll, sowie die Fortführung der IKT-Konsolidierung.

Wiener OG-Initiative - Die Open Government Strategie der Stadt Wien

OGD schafft Mehrwerte sowohl für die Bürgerinnen und Bürger, die Wiener Wirtschaft und den Magistrat der Stadt Wien. Von offenen, transparenten und frei zugänglichen Daten können alle profitieren. Die Offenlegung von Daten schafft Transparenz und vermittelt den Bürgerinnen und Bürgern das Bild einer modernen und aufgeschlossenen Stadtverwaltung. Die Wiener Wirtschaft profitiert von der OGD-Initiative in doppelter Hinsicht. Erstens können die zur Verfügung gestellten Daten in kommerzielle Anwendungen integriert werden. Bislang sind aus den Wiener Datensätzen mehr als 30 Anwendungen hervorgegangen. Zweitens schafft eine Initiative wie OGD ein Klima, in dem sich das Verhältnis zwischen der Stadt und Wirtschaftstreibenden nachhaltig offener und kooperativer gestaltet, so Obersenatsrat Dipl.-Ing. Johann Mittheisz.

Neben den Vorreiter-Städten Wien und Linz, die bereits mit einer Reihe an interessanten Projekten aufwarten können, wagte zuletzt auch der Bund und das Bundesland Tirol den Start von Open-Data-Portalen. Im Laufe des Jahres sollen zudem die Städte Salzburg und Graz sowie die Bundesländer Oberösterreich und Kärnten dazukommen. "Die aus der Öffnung der Daten entstandenen Apps sind ein toller erster Schritt. In Zukunft sollten diese Angebote aber noch besser verschränkt operieren und miteinander kommunizieren können", sieht Mittheisz das wirtschaftliche Potenzial noch nicht ganz ausgeschöpft. Die Stadt werde auch im Bereich E-Government ihre Aktivitäten ausbauen, so Mittheisz. Das Einstiegsportal wien.gv.at soll noch übersichtlicher gestaltet und etwa mit einer semantischen Suche ausgestattet werden.

Innovative Verwaltung in Österreich - "Salzburg bringt's", "SeniorInnentreffpunkt", "Bücher unterwegs"

Einen Überblick über innovative Verwaltung in Österreich lieferte Michael Kallinger vom Bundeskanzleramt. In seinem Vortrag stellte er eine Reihe von prämierten Beispielen vor, wie etwa den Schlüssel-Fund-Service "Salzburg bringt's!", den SeniorInnentreffpunkt der Hauptbüchereien Wien und den Bücherservice "Bücher unterwegs" des Kulturamt Graz. Eine stärkere Öffentlichkeitsbeteiligung sorge für mehr Vertrauen in Politik und Verwaltung und helfe, eine gemeinsame Verantwortung zu entwickeln. Neben der Förderung von Informations- und Erfahrungsaustausch solle die Öffentlichkeitsbeteiligung auch zu einer besseren Qualität und Transparenz bei politischen Entscheidungen und Verwaltungsprozessen führen, so Kallinger.

E-Government 2.0 - WFA-IT-Tool, eGov Docs

Im Rahmen der Veranstaltung wurden auch einige Werkzeuge für das E-Government 2.0 gezeigt. Während Clemens Mungenast vom Bundesministerium für Finanzen ein IT-Tool präsentierte, mit dem die finanziellen und generellen Auswirkungen von geplanten Rechtsvorschriften abgeschätzt werden können, stellte Alexander Szlezak von Gentics Software mit eGov Docs eine kollaborative Dokumentenbearbeitung auf HTML5-Basis vor, die den sicheren Austausch sowie die Speicherung von Dokumenten ermöglicht. Bernhard Krabina vom KDZ - Zentrum für Verwaltungsforschung veranschaulichte am Beispiel semantischer Wikis hingegen, wie soziale Medien zum produktiven Nutzen strategisch eingesetzt werden können.

Open Data: großes Potenzial im Business-Bereich

Open-Data-Experte Martin Kaltenböck hingegen unterstrich ebenfalls das große Potenzial von Open Data im Business-Bereich. Wie die Diskussion um Big Data zeige, eröffne die Auswertung und Verwendung von großen Datenmengen völlig neue Geschäftsmöglichkeiten. Für den öffentlichen Sektor wiederum bieten sich enorme Einsparpotenziale und Effizienzsteigerungen, zeigt sich Kaltenböck überzeugt. Angesichts der vielen Open-Data-Initiativen in österreichischen Städten und Bundesländern könne man in Österreich stolz auf das Erreichte sein. Von der politischen Elite erwartet Kaltenböck aber noch mehr Bekenntnis zum Thema Open Data und Open Government.

Durch das informative Dialogforum führte Thomas Prorok, stellvertretender Geschäftsführer des KDZ - Zentrum für Verwaltungsforschung.

Im Anhang finden Sie den Veranstaltungsbericht inkl. einer Auswahl an Präsentationsunterlagen.

Veranstaltungshinweis:
Mobile Strategien & Mobile Applikationen
Datum: 8. Mai 2012
Zeit: 9.00 - 13.30 Uhr
Ort: Industriellenvereinigung, Europasaal, Schwarzenbergplatz 4, 1030 Wien
Veranstaltungsschwerpunkte:
* Mobile Strategien und Mobile Applikationen aus Sicht des Fraunhofer Instituts IESE - " Es ist ja nur ein App" - oder vielleicht doch nicht?
* Mobile App Entwicklung aus der Praxissicht
* Mobile Development in einem Enterprise Umfeld
* Die Bedeutung einer mobilen Enterprise Plattform (MEAP) für IT & Business
* Mobile Apps - Risiko- und Schutzbedarf von Mobilen Anwendungen
* Mobile Usability - Mobile Devicemanagement
* Best Practices und Podiumsdiskussion
Details zur Veranstaltung unter http://future-network.at/events_1a.asp?eventid=543

Das Future Network ist das internationale Netzwerk für IKT- und Business-Entscheider in Österreich. Als unabhängige Dialog- und Diskussionsplattform ermöglicht es Entscheidungsträgern sich mit Lösungsanbietern, Consultants, Wissenschaftlern und erfahrenen Anwendern auszutauschen sowie eigene Erfahrungen und Lösungsansätze zu präsentieren. Mitglieder greifen dabei auf die besten Kontakte in einem Netzwerk von über 1.000 Experten zu. Mitglied werden unter http://future-network.at/mitglieder_4.asp

(Ende)
Aussender: Future Network
Ansprechpartner: Mag. Bettina Hainschink
Tel.: +43 1 522 36 36 36
E-Mail: office@future-network.at
Website: www.future-network.at/
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