Tweets in Space: Kontakt mit Aliens in 140 Zeichen
Initiatoren verlangen Demokratisierung der Weltraum-Kommunikation
Alien: künftig Teil der Twitter-Sphäre (Foto: pixelio.de, Peter Mall) |
Albuquerque (pte022/09.05.2012/13:17) Das Kunstprojekt "Tweets in Space" http://tweetsinspace.org will Twitter-Nachrichten zu einem möglicherweise bewohnten Planeten in 22 Lichtjahren Entfernung schicken. Die Initiatoren, Scott Kildall und Nathaniel Stern, wollen alle Tweets, die während zweier Live-Veranstaltungen auf dem Symposium on Electronic Art in New Mexico http://www.isea2012.org mit dem Hashtag #tweetsinspace versendet werden, zum Planeten GJ667Cc schicken. Die notwendigen 8.500 Dollar werden derzeit bei rockethub.com (siehe: http://bit.ly/JsouI4 ) gesammelt.
Querschnitt der Kultur
Der Exoplanet GJ667Cc bietet vermutlich die richtigen Voraussetzungen für die Entstehung von Leben. Mit dem gezielten Verschicken von Twitter-Nachrichten wollen die Initiatoren von Tweets in Space eine Debatte über die Demokratisierung von Weltraum-Kommunikation anregen. Jeder hat durch das Projekt die Möglichkeit, eine Nachricht ins Weltall zu schicken, egal welche Botschaft sie beinhaltet.
"Durch unsere TV- und Radioübertragungen schicken wir auch jetzt schon konstant einen Querschnitt unserer Kultur in den Kosmos hinaus (pressetext berichtete: http://pressetext.com/news/120322002 ). Gezielte Signale haben aber eine bessere Chance empfangen zu werden", sagt Siegfried Eggl vom Institut für Astronomie der Universität Wien http://www.univie.ac.at gegenüber pressetext. Durch das Senden von Tweets sollen mögliche Empfänger auch auf den Umschwung im menschlichen Kommunikationsverhalten aufmerksam gemacht werden. Der Vergleich mit Rundfunksignalen könnte den Außerirdischen hier helfen.
Durch den intergalaktischen Twitter-Feed entsteht außerdem ein ungefiltertes Echtzeit-Bild menschlicher Kultur, mit Inhalten von banal bis hochgeistig. Rundfunksignale unterliegen im Gegensatz dazu immer einer Vorauswahl. Die Verbreitung roher menschlicher Kommunikationsvorgänge birgt auch Gefahren. "Es besteht die Möglichkeit von Missverständnissen. Schon interkulturelle Kommunikation auf der Erde gestaltet sich oft schwierig", so Eggl.
Keine Angst vor schlechtem Image
Die Idee, dass die Allgemeinheit bestimmen soll, welches Bild die Menschheit von sich im All verbreitet, scheint anzukommen. Das Projekt hat schon über 2.000 Dollar von Unterstützern gesammelt. "Moralisch ist die Idee völlig in Ordnung. Es gibt kein Monopolrecht auf das Senden von Signalen in den Weltraum", erklärt Eggl. Die Gefahr, dass Aliens ein schlechtes Bild von der Menschheit bekommen, sollte nicht überschätzt werden. Selbst die absurdesten Tweets könnten Außerirdische nicht auf einen tatsächlichen Besuch auf unserem Planeten vorbereiten.
Die Tweets werden 22 Jahre unterwegs sein, bis sie ihr geplantes Ziel erreichen. "Technisch ist das keine große Schwierigkeit. Mit einer enstprechenden Radioschüssel werden stark gebündelte Signale in Richtung des Planeten geschickt. Das funktioniert auch über sehr große Distanzen", so Eggl. Tweets in Space will die Übertragung vom Albuquerque Ballon Museum aus mit einem leistungsfähigen Sender durchführen. Um die Werbetrommel zu rühren, werden auch viele twitternde Berühmtheiten aufgefordert, sich an der Aktion zu beteiligen.
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