INiTS Award 2012 - Innovative wissenschaftliche Arbeiten prämiert
GewinnerInnen mit Preisgeld im Gesamtwert von 28.000 Euro ausgezeichnet
Wien (pts016/09.11.2012/10:55) Gestern wurde im Rahmen einer Preisverleihung im Festsaal der Universität Wien der INiTS Award zum achten Mal verliehen. Rund 200 Gäste besuchten die Veranstaltung, bei der die GewinnerInnen mit einem Preisgeld im Gesamtwert von 28.000 Euro ausgezeichnet wurden. Die Preise wurden in den Kategorien "Informations- und Kommunikationstechnologie", "Life Science" und "Allgemeine Technologien" vergeben. Darüber hinaus wurden erstmals die Special Awards "greentech" und "Woman Award" verliehen. Durch den Abend führte die Puls 4- Moderatorin Gundula Geiginger.
Das Universitäre Gründerservice INiTS prämierte im Rahmen der gestrigen Preisverleihung jene wissenschaftlichen Arbeiten, die besonders großes Potenzial für eine erfolgreiche Unternehmensgründung haben. In diesem Jahr wurden erstmals Special Awards für Arbeiten mit greentech-Bezug sowie Arbeiten von Frauen bzw. Frauen-Teams verliehen.
"Besonders freut es mich, dass sich in diesem Jahr die Anzahl der Einreichungen verdoppelt hat. Das zeigt, dass das Thema 'Verwertung von Forschungsergebnissen' einen immer höheren Stellenwert bekommt", so Dr. Irene Fialka, Geschäftsführerin der INiTS GmbH, bei ihrer Begrüßungsrede. "In diesem Sinne möchte ich nicht nur die Gewinnerinnen und Gewinner, sondern alle Einreicherinnen und Einreicher dazu ermutigen, sich mit dem Thema Unternehmensgründung auseinanderzusetzen. Ein erster wichtiger Schritt wurde mit der Einreichung zum INiTS Award bereits gemacht. INiTS unterstützt Sie in weiter Folge dabei, Ihr Start-up zum Erfolg zu führen."
Eine Jury bestehend aus Wirtschafts-, Wissenschafts- und GründungsexpertInnen bewertete die 73 eingereichten Arbeiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Verwertbarkeit und prämierte die Gewinnerinnen und Gewinner in den einzelnen Kategorien.
Die GewinnerInnen der einzelnen Kategorien:
1.Platz Life Science (powered by Med-El): DI Dr. Markus Luchner, Universität für Bodenkultur - Advanced on-line process monitoring of recombinant protein production in Escherichia coli fed-batch cultivations
Biotechnologische Prozesse sind in der Regel aufgrund ihrer Komplexizität schwer zu kontrollieren, resultierend in schlechter Reproduzierbarkeit und Produktqualität. Derzeit kommt es jedoch in der biotechnologischen Industrie zu einem Paradigmenwechsel vom Trial and Error zur wissensbasierten Prozessentwicklung. Meine Geschäftsidee bietet Dienstleistungen und Consulting für effizientere Entwicklung von biotechnologischen Produktionsprozessen, unterstützt durch neue Sensorsysteme und modellgestützter Prozessführung, sowohl für rote als auch weiße Biotechnologie. Dadurch können bisher nicht in Echtzeit erfassbare physiologische und stoffwechselrelevante Parameter vorhergesagt werden, die Beiträge zur Prozessüberwachung, Qualitäts- und Prozesskontrolle in Echtzeit liefern, die für die Produktsicherheit von biopharmazeutischen Produkten notwendig und Zeit- und Ressourcen sparend sind.
2.Platz Life Science (powered by Bayer): Georg Mach, BSc, Technische Universität Wien - A Modular Tool Chain für High Performance CFD Simulations in Intracranial Aneurysms
FlowControl3D ist eine Software für NeurochirurgInnen, die mittels minimalinvasiver Operation Gefäßmissbildungen (Aneurysmen) im Gehirn verschließen. Dabei wird das Aneurysma mit Mikrospulen ausgestopft um das Blut so zu verlangsamen, dass der entstehende Blutpfropfen die ballonartige Aussackung verschließt. Wird das Aneurysma zu sehr oder zu wenig verfüllt, bestehen die Gefahren des Platzens (Hirnblutung) bzw.
des Verstopfens der Trägergefäße (Schlaganfall). Zur Verringerung dieser Risiken ist es notwendig, die Blutströmung innerhalb der Gefäße und des Aneurysmas zu kennen. FlowControl3D berechnet diese Strömungen mittels Fluid-Dynamik-Simulation vollautomatisch und hilft dadurch, die Operation besser planen zu können.
3.Platz Life Science: Mag.aKarin Pfisterer, Universität Wien - Human Dermal MesenchymalstemCellSubsetsInduce Fox P3 in Navie T cells
Entzündliche Hautkrankheiten stellen meist, neben Schmerzen und Juckreiz, eine enorme psychische Belastung für die Betroffenen dar. Gegenwärtig werden entzündungshemmende Salben oder Medikamente verschrieben, welche zwar die Entzündung lindern, jedoch zu keiner Heilung führen. Unsere Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass spezielle dermale Zellen regulatorische Immunzellen induzieren können, welche übermäßige Immunantworten hemmen. Dies brachte die Idee einer patientenspezifischen Therapieform. Körpereigene Zellen könnten entnommen, im Labor umprogrammiert und somit das vererbte Ungleichgewicht in der Haut aufgehoben werden.
1.Platz Informations- & Kommunikationstechnologie (poweredbyKapsch): DI Andreas Kirchner, BA, Technische Universität Wien - DataleakDetection in SmartphonceApplications
Für alles gibt es ein "App". Bis zu 94 Minuten pro Tag verbringen BenutzerInnen vor ihrem Smartphone. Unternehmen und staatliche Organisationen passen sich dem Trend an, um Kundenbeziehungen zu pflegen: E-Banking, Flugtickets, MobileHealth. Dabei werden - oft unbemerkt - viele sensible Daten verarbeitet. Wie vertrauenswürdig sind diese Apps eigentlich? Eine Zertifizierung von Smartphone Applikationen soll die Vertrauenslücke zwischen KundInnen und Organisation schließen. Wie bei einer TÜV-Prüfung untersuchen wir die Applikation mit Softwareanalysemethoden auf Datenlecks. Eine derart zertifizierte App erfüllt Mindeststandards in der Verarbeitung von BenutzerInnen- und Organisationsdaten.
2.PlatzInformations- &Kommunikationstechnologie (powered by Deloitte): DI Martin Suntinger, MBA, WU Executive Academy - Uncertainty unveiled - Decisions and operations in agile product lifecycle management
Die Produkt-Roadmap ist für Technologiefirmen eines der zentralsten Planungsinstrumente. Sie legt fest, wohin sich die Produktpalette des Unternehmens in den nächsten Jahren entwickelt, und wie vorhandene Ressourcen investiert werden. Fehlentscheidungen im Roadmap-Prozess können fatale Folgen für ein gesamtes Unternehmen haben, indem Ressourcen verschwendet oder Trends verpasst werden.
"Roadmappr" revolutioniert die Roadmap Planung. Produkt-, Marketing und EntwicklungsmanagerInnen spielen Entscheidungsszenarien in der intuitiven Webanwendung durch und balancieren Entscheidungsparameter aus Sicht von Technologie, Markt, Finanzen und operativen Rahmenbedingungen. Im Hintergrund laufen Optimierungsverfahren und wissenschaftlich erforschte Entscheidungsmodelle, während das Team per draganddrop Prioritäten setzt und Optionen abwiegt.
3.Platz Informations- & Kommunikationstechnologie:DI Mario Faschang, Technische Universität Wien - System für die Koordinierte Ladung von Elektrofahrzeugen
Die steigende Anzahl der Elektrofahrzeuge fordert die österreichischen Stromnetze. Um die Belastung durch die unkoordinierte gleichzeitige Beladung der Fahrzeugbatterien und deren hohe Leistungsansprüche erfüllen zu können und Netzüberlastungen zu vermeiden, werden speziell in den Niederspannungsnetzen umfangreiche Netzausbauarbeiten unvermeidlich.
Diese Aufwendungen können durch eine Koordination der Fahrzeugladung großteils vermieden werden. Ein System für die Koordination der Fahrzeugladungen besteht aus einem Interface mit dem die KundInnen die Fahrzeugladung kontrollieren können und einer zentralen Einheit, welche die Verschiebung der Netzbelastung durch gezielte Ansteuerung der Ladestationen kontrolliert.
Der Einsatz eines solchen Systems unterstützt die Verbreitung von Elektrofahrzeugen und ermöglicht eine effizientere Nutzung dezentraler alternativer Energiequellen wie Wind- und Photovoltaikanlagen.
1.Platz Allgemeine Technologien (powered by Erste Bank): Dr. DI Jürgen Ramharter, Universität Wien - Total Syntheses of ValerenicAcid und Lycoflexine
Etwa zehn Prozent der Weltbevölkerung leiden an Angsterkrankungen, die häufig von Symptomen wie Schlafstörungen oder mangelnder Konzentrationsfähigkeit begleitet werden. Ein möglicher neuer Wirkstoff zur Behandlung dieser Erkrankungen ist Valerensäure, ein Naturstoff, der in geringen Mengen aus Baldrian isoliert werden kann. Während dieser Doktorarbeit konnte diese Verbindung nicht nur synthetisch auf möglichst einfachem Weg hergestellt werden, sondern es gelang auch, verschiedene strukturell ähnliche Verbindungen zu synthetisieren, die eine wesentlich höhere Aktivität als der Naturstoff Valerensäure besitzen. In weiterer Folge wurde ein Konzept entworfen, das die Entwicklung eines neuen Arzneistoffs ermöglichen soll.
2.Platz Allgemeine Technologien (powered by Frequentis): Diin Jutta Krischan, Technische Universität Wien - Design and scale-up of an oxidative scrubbing process for the selective removal of hydrogen sulfide from biogas
Die Arbeit beschreibt die Entwicklung eines Verfahrens zur Entschwefelung von Biogas, einem erneuerbaren und nachhaltigen Energieträger, der durch die Vergärung biologisch abbaubarer Stoffe entsteht und an zahlreichen Standorten in ganz Europa produziert wird. Das Verfahren zeichnet sich durch seine hohe Effizienz und Robustheit aus und soll eine wirtschaftliche Aufbereitung von Biogas auf Erdgasqualität und damit dessen Nutzen als vollwertiger Erdgas-Ersatz als Brennstoff für Haushalte und Industrie sowie als Treibstoff für den automobilen Bereich ermöglichen. Die industrielle Umsetzung des Prozesses erfolgte mit dem Bau einer Pilotanlage im Energiepark Bruck an der Leitha, welche 180m3/h Biogas verlässlich entschwefelt.
3.Platz Allgemeine Technologien: Drin Katharina Bica, Technische Universität Wien - Fromplat to drug: ionicliquidsforthereactivedissolution of biomass
Die Isolation von Pharmawirkstoffen aus Biomasse wird heutzutage meistens durch Extraktion mit konventionellen Lösungsmitteln durchgeführt, die stets ein Sicherheitsrisiko für Mensch und Umwelt darstellen und nur geringe Effizienz zeigen. Ionische Flüssigkeiten - d.h. Salze, deren Schmelzpunkt unter 100°C liegt - repräsentieren eine neue Klasse von Flüssigkeiten, die Biomoleküle wie Cellulose, Stärke oder Hart- und Weichholz komplett auflösen können.
Im konkreten Projekt wurde mittels ionischer Flüssigkeiten eine verbesserte Produktion des Grippemedikamentes Tamiflu, dessen Ausgangsmaterial aus Sternanis gewonnen wird, ermöglicht. Dabei wurde der limitierende Rohstoff effizienter genutzt, giftige Chemikalien vermieden, und somit nachteilige Wirkungen auf die Umwelt minimiert.
1.Platz green tech (powered by green jobs Austria):DiinJuttaKrischan, Technische Universität Wien - Design and scale-up of an oxidative scrubbing process for the selective removal of hydrogen sulfide from biogas
Projektbeschreibung: s.o.
2.Platz greentech (powered by green jobs Austria):DI Mario Faschang, Technische Universität Wien - System für die Koordinierte Ladung von Elektrofahrzeugen
Projektbeschreibung: s.o.
3. Platz greentech (powered by green jobs Austria): DI Manfred Sonnleithner, MSc, Technische Universität Wien - Gewerkübergreifende Energieberatung als Antwort auf die aktuellen Herausforderungen in der Umsetzung von umfassenden, qualitätsvollen Sanierungen von Wohngebäuden
Das Thema Energie ist in aller Munde. Die Menschen benötigen verstärkt Informationen zu diesem komplexen Wissensbereich. Der sich in den letzten Jahren etablierte Berufszweig der Energieberatung steht vor großen Herausforderungen und die EnergieberaterInnen selbst sehen sich einer zunehmenden, teilweise unqualifizierten, Konkurrenz ausgesetzt.
Die Masterthesis beleuchtet diese Problematiken ausführlich und verifiziert die Möglichkeiten und den Bedarf einer akademischen Ausbildung in Form eines speziellen Universitätslehrganges. Nutznießer dieses innovativen Angebotes sind die EnergieberaterInnen, deren Kundinnen und Kunden, die Wirtschaft und unsere Umwelt! Die Masterarbeit stellt die Basis für den neuen Lehrgang dar, der erstmals Ende 2012 an der Donau-Universität Krems starten soll.
1.Platz Woman Award (powered by economyaustria): Diin Barbara Dymerska, Technische Universität Wien - TEM and micromagnetic study of FePt ordered/disordered exchange spring media
Hier stelle ich ein neues Konzept für magnetische Festplatten vor, und zwar so genannte doppelschichtige Exchange Spring Medien mit einer rauen Grenzschicht. In diesen neuartigen Speichermedien lässt sich digitale Information mit bisher unerreichter Flächendichte speichern, die sogar die bisherige Grenze von einem Terabit pro Quadratzoll übertseigen kann. Die magnetischen Eigenschaften sowie die genaue Zusammensetzung des Speichermediums (FePt, CoPt, MnAl) lässt sich dabei leicht an die individuellen Bedürfnisse potenzieller InteressentInnen anpassen. Dieses neue Design dürfte damit besonders für Festplattenhersteller von Interesse sein. Da das Konzept auf mikromagnetischen Simulationen basiert, stellt es eine Zeit sparende und kostengünstige Alternative zu experimentellen Entwicklungsmethoden dar.
2.Platz Woman Award (powered by economyaustria): Diin Martina Meisnar, Technische Universität Wien - Stepper motor development for space applications via finite element analysis
Meine Diplomarbeit wurde von der Firma RUAG Space GmbH in Auftrag gegeben und umfasst die Entwicklung eines Schrittmotors für Anwendungen in der Raumfahrt. Ausgehend vom prinzipiellen Aufbau terrestrischer Schrittmotoren, werden die Schritte vom Entwurf des theoretischen Modells bis zum Auffinden eines optimalen Designs für Raumfahrtanwendungen beschrieben. In den letzten Jahren zeigte der Europäische Raumfahrtmarkt eine erhöhte Nachfrage für Schrittmotoren, welche dort häufig für Anwendungen wie Antriebsmechanismen, Präzisions-Positionierung, Sollarzellenaufstellung, optische Antriebe und das Schalten von Zeitgebern verwendet werden. Herkömmliche Motoren für Weltraumanwendungen sind jedoch üblicherweise an die Raumfahrt angepasste terrestrische Motoren. Aus diesem Grund hat sich RUAG Space entschieden, einen Schrittmotor speziell für Weltraumanwendungen zu entwickeln. Ein hohes Drehmoment, geringe Masse, Toleranz für große Temperatur- und Druckunterschiede sowie hohe mechanische Stabilität sind dessen Haupteigenschaften. Das Prinzip von Schrittmotoren diente als Ausgangsunkt für das Motordesign. Die Leistung des Motors ist von Faktoren wie der Geometrie, Materialeigenschaften und der Stärke des Magnetfelds der Permanentmagnete gekennzeichnet. Das Ziel meiner Diplomarbeit war es, die Schlüsselfaktoren und Parameter des Schrittmotors ausfindig zu machen sowie die Motorgeometrie und die eingesetzten Materialien mithilfe der Finiten Elemente Methode (FEM) zu optimieren.
3.Platz Woman Award (powered by economyaustria): Mag.aKarin Pfisterer, Universität Wien - Human Dermal MesenchymalstemCellSubsetsInduce Fox P3 in Navie T cells
Projektbeschreibung: s.o.
Über INiTS
INiTS berät und unterstützt seit dem Jahr 2002 JungunternehmerInnen mit innovativen Ideen und bietet über 18 Monate lang persönliche und individuelle Betreuung. Das Service richtet sich an AbsolventInnen, MitarbeiterInnen und Studierende, die durch eine Unternehmensgründung ihre Geschäftsidee verwerten möchten. Die INiTS Universitäres Gründerservice Wien GmbH - das Wiener Zentrum des AplusB-Programms (Academia plus Business) des Infrastrukturministeriums (BMVIT) - ist eine Gesellschaft der Technologieagentur der Stadt Wien (ZIT), der Universität Wien und der TU Wien. Ein Teil der Aktivitäten von INiTS wird von der Europäischen Union gefördert. (http://www.inits.at )
Aussender: | INiTS Universitäres Gründerservice Wien GmbH |
Ansprechpartner: | Mag. Eva Krizsanits |
Tel.: | 01 715 72 67-21 |
E-Mail: | eva.krizsanits@inits.at |
Website: | www.inits.at |