Horror-Bilder retten Raucherleben
Experte: Abschaffen von Branding radikalere Lösung
Warnhinweis: Bilder effektiver als Texte (Foto: pixelio.de, T. Siepmann) |
Columbia/Wien (pte023/13.11.2012/13:50) Abschreckende Bilder auf Zigarettenschachteln wirken sich effektiv auf erwachsene Raucher aus. Das besagt eine neue US-amerikanische Studie der Arnold School of Public Health http://www.sph.sc.edu . Dass Bilder effektiver sind als Text über Risiken von Zigaretten, wurde bereits belegt. Das neue Ergebnis demonstriert, welche Bilder für die US-Raucher probat sind. In der Untersuchung wurden auch Gruppen mit geringem Einkommen inkludiert, die über die höchste Raucherrate in den USA verfügen. Innerhalb dieser Gruppen waren bisherige Interventionen zur Tabakkontrolle weniger erfolgreich als innerhalb derer mit höherem Einkommen. Es hat sich herausgestellt, dass Bilder bei Menschen mit geringer Gesundheitsbildung, glaubwürdiger eingeschätzt werden als Text-Warnungen. Zusätzlich wurden drastische Horror-Darstellungen am effektivsten bewertet.
Keine Marke - keine Identifikation
"Fotos sind auch bei jungen Menschen wirksam, die mit dem Rauchen kürzlich angefangen haben", erklärt Gerald Költringer, Initiator des momentan stillgelegten Volksbegehrens für Nicht-Rauchen in Lokalen, im Gespräch mit pressetext. Auch grafische Warnhinweise seien effektiv, da komplexe Inhalte sehr einfach dargestellt werden können.
"Eine radikale Lösung, zum Nicht-Rauchen zu animieren, wäre jedoch das Abschaffen von Brandings, was noch immer in Diskussion ist", führt der Experte aus. Dadurch, dass die Identität der Marken verloren geht, würde auch neuen Rauchern eine Identifikation über einen bestimmten Produktnamen nicht ermöglicht, was wiederum uninteressant für junge Raucher sei. "Der 'Coolness-Faktor' verschwindet", so Költringer.
Rauchverbote senken Krankheiten sofort
Die effektivste Methode, das Nicht-Rauchen anzukurbeln, sind laut dem Fachmann Rauchverbote in öffentlichen Räumen. "Es hat sich herausgestellt, dass die durch das Rauchen begünstigten Risiken und Krankheiten ab dem ersten Tag des Verbotes sinken", ergänzt Költringer. Demnach sei es möglich, innerhalb von zwei Wochen Krankheitsfälle um bis zu 30 Prozent zu reduzieren.
"Langfristig gesehen, sind Raucherquoten dort am geringsten, wo Rauchverbote am längsten währen", sagt der Experte. Positive Image-Kampagnen greifen hingegen komplett ins Leere. "Das sind nur Ausreden seitens der Politik, damit man sieht, dass sie etwas unternehmen. Sie meinen, Aufklärung sei besser als Verbot", so Költringer.
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