pts20130222005 Bauen/Wohnen, Handel/Dienstleistungen

GIN bekräftigt Vorrang für baulich-konstruktiven Holzschutz

Novellierte Holzschutznorm findet breite Akzeptanz


Ostfildern (pts005/22.02.2013/09:00) Am Samstag, 23. Februar, findet im neuen Verbändehaus FORUM HOLZBAU die Jahres-Mitgliederversammlung der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und des Interessenverbandes Nagelplatten e.V. (GIN) statt. In diesem Zusammenhang bekräftigen Repräsentanten des GIN noch einmal ihre eindeutige Haltung hinsichtlich der novellierten Holzschutznorm DIN 68800: Stellvertretend betont Dipl.-Ing. Ralf Stoodt, dass der Einsatz chemischer Holzschutzmittel bei Nagelplattenbinderkonstruktionen in den allermeisten Fällen in technischer Hinsicht überflüssig und von Gesetzes wegen auch nicht mehr statthaft ist. Insofern geht man beim GIN davon aus, dass die in der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und im Interessenverband Nagelplatten e.V. zusammengeschlossenen Mitgliedsunternehmen die Regelungen der novellierten Holzschutznorm kurzfristig umsetzen werden.

"Die Notwendigkeit des chemischen Holzschutzes ist im Holzbau in den Gebrauchsklassen GK0 und GK1, die in der Regel bei Nagelplattenbinderkonstruktionen maßgeblich sind, nicht mehr gegeben; dem konstruktiven Holzschutz gebührt eindeutig Vorrang", bezieht der Sachverständige Dipl.-Ing. Ralf Stoodt Position.

Positiv bewertet man beim GIN, dass technisch getrocknetes Holz, wie es zur Fertigung von Nagelplattenkonstruktionen verwendet wird, fortan in der Gebrauchsklasse GK 1 ohne Einsatz chemischer Holzschutzmittel verwendbar ist. Mit einer Holzfeuchte von maximal 20 Prozent gilt es als unempfindlich gegenüber Insekten und muss daher vor einem Befall nicht länger chemisch geschützt werden. Aus der Holzschutznorm-Novelle ergeben sich somit konkrete Nachhaltigkeits-, Gesundheits- und Kostenvorteile, da chemische Holzschutzmittel bei vielen Nagelplattenprodukten künftig in der Regel nicht mehr aufzubringen sind.

Holzschutz gemäß europäischer Normung

Sechs Jahre dauerte die Überarbeitung der Holzschutznorm DIN 68800, die in alter Fassung (eingeführt 1974, zuletzt überarbeitet 1996) dem aktuellen Wissensstand der Holzforschung längst nicht mehr entsprach und dem technischen Fortschritt im Holzbau kaum noch gerecht werden konnte. Fragen des Holzschutzes, vor allem des chemischen, waren jedoch schon immer von einer gewissen Brisanz. Eine Novelle der veralteten Holzschutznorm schien daher geboten. Wie von Branchenkennern erwartet, fiel sie gründlich aus. Besonderes Lob verdient laut GIN die Tatsache, dass in der Neufassung umweltgerechtes Bauen mit dem natürlichen und nachhaltigen Baustoff Holz als Leitbild dauerhaft verankert wurde.

Mehr konstruktiv, weniger chemisch

Aus der Forderung nach umweltgerechtem Bauen mit Holz, die der novellierten DIN 68800 zugrunde liegt, leitet sich ab, dass...

* Holzschutzmittel in Aufenthaltsräumen gar nicht mehr angewendet werden dürfen,

* Holz in den Gebrauchsklassen 0 bis 3.1 nur noch mit einer Holzfeuchte unter 20 Prozent eingebaut werden darf, um einen Befall durch Insekten und Schimmel auszuschließen,

* Dach- und Konterlatten der Gebrauchsklasse 0 (GK 0) zugeordnet werden und somit keinen chemischen Holzschutz mehr brauchen,

* baulich-konstruktiven Holzschutzmaßnahmen eindeutig Vorrang vor chemischen Holzschutzmitteln eingeräumt wird,

* Brettschichtholz, Brettsperrholz oder andere bei Temperaturen >= 55 °C technisch getrocknete Hölzer, die unter anderem für Nagelplattenbinder Verwendung finden, in der Gebrauchsklasse 1 (GK 1) ohne chemischen Holzschutz verwendet werden können.

Seit einem Jahr anwendbar

Bereits seit Februar 2012 ist die neue DIN 68800 in allen Teilen als anerkannte Regel der Technik zu verstehen. Um Rechtsunsicherheiten zu vermeiden, hatte die ARGE-Bau - Fachkommission Bautechnik - auf Nachfrage einiger Bundesländer ausdrücklich erklärt, dass gegen die sofortige Anwendung der Normteile DIN 68800-1:2011:10 und DIN 68800-2:2012-02 in bauaufsichtlicher Hinsicht keine Bedenken bestehen.

Über den GIN
"Starke Verbindungen!" Nach dieser Maxime handelt die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. (GIN) als Interessenverband für annähend 50 Hersteller und Verarbeiter von Nagelplatten: "Nagelplatten werden vor allem im Dach- und Wandbereich von Wohnhäusern, Supermärkten, Gewerbe-, Produktions- und Lagerhallen, landwirtschaftlichen Gebäuden, öffentlichen Einrichtungen wie Sporthallen sowie für Brückenschalungen etc. als extrem belastbare Verbindungsmittel eingesetzt", erläutert GIN-Geschäftsführer Joachim Hörrmann. Das "RAL-Gütezeichen Nagelplattenprodukte", das alle Mitglieder der Gütegemeinschaft Nagelplattenbinder führen, bürgt dabei für sichere, maßgenaue Verbindungen von Holzelementen mit einer Spannweite von bis zu 35 m sowie für gebäudespezifische Tragsysteme von allerhöchster, dauerhafter Qualität.

Gemeinnützig und solidarisch unterstützt der GIN seine Mitgliedsfirmen in allen Fragen, die sich im Hinblick auf technisch vorbildliche und wirtschaftlich vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten von Nagelplatten am Bau ergeben. Zugleich ist der Interessenverband Ansprechpartner und Auskunftsquelle für Architekten, Hausbauunternehmen, Bauämter, Zimmerei-, Dachdecker- sowie weitere Handwerksbetriebe, die Nagelplatten und Nagelplattenprodukte bei der Verwirklichung unterschiedlichster Bauvorhaben konstruktiv verwenden. 1972 gegründet, gehört der GIN der Verbändegemeinschaft FORUM HOLZBAU an, hat seinen Sitz in Ostfildern bei Stuttgart und wird von Jochen Meilinger (1. Vors.) und Joachim Hörrmann (Geschäftsführer) vereinsrechtlich vertreten. Weitere wissenswerte Informationen über Nagelplatten und -produkte sowie über den GIN als Interessenverband finden sich im Internet auf http://www.nagelplatten.de .

Pressekontakt:
Achim Zielke M.A. c/o Medienbüro TEXTIFY.de, Box 18 52, 53588 Bad Honnef, Fon 0 22 24/96 80 21, Fax 0 22 24/96 80 22, Mail gin@textify.de (im Auftrag des GIN, Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und Interessenverband Nagelplatten e.V., Geschäftsstelle: Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern, buero@nagelplatten.de, http://www.nagelplatten.de .

(Ende)
Aussender: Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und Interessenverband Nagelplatten e.V. (GIN)
Ansprechpartner: Achim Zielke M.A.
Tel.: 0 22 24/96 80 21
E-Mail: gin@textify.de
Website: www.nagelplatten.de
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