pts20130423015 Bildung/Karriere, Unternehmen/Wirtschaft

Neue Gehaltsstudie zeigt Handlungsbedarf in Einkaufsabteilungen auf

Studie ab sofort beim ÖPWZ erhältlich


Wien/Düsseldorf (pts015/23.04.2013/10:45) Neue Gehaltsstudie belegt:
- Innovative Rekrutierungsansätze und professionelles Talentmanagement fehlen häufig
- Strategische Bedeutung des Einkaufs wird noch immer unterschätzt
- Ergebnisse belegen große Unterschiede bei der Vergütungshöhe
- Mehrwert über variable Vergütungsmodelle wird vielfach verkannt

Welche Kriterien sind für die Vergütungshöhe im Einkauf verantwortlich? An welchen Stellen muss bei Vergütungsmodellen und Rekrutierung nachgebessert werden? Mit der zweiten Österreichischen Einkäufergehaltsstudie liefern die Personalberatung Penning Consulting, die Einkaufsexperten von Kerkhoff Consulting und das Forum Einkauf des Österreichischen Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrums (ÖPWZ) österreichischen Unternehmen einen aktualisierten Benchmark im Hinblick auf eine wettbewerbsfähige Vergütungspolitik im Einkauf.

"Nach der positiven Resonanz auf die erstmalige Erhebung von Gehältern von Einkäufern aus dem Jahr 2011 wollen wir mit der Folgestudie nun Trends sichtbarer machen", meint Bibiane Sibera vom Forum Einkauf des ÖPWZ. "Die Studie weist insbesondere auf Handlungsbedarf in der Vergütungssystematik und bei der internen wie externen Rekrutierung von Mitarbeitern hin", betont Stephan Penning, geschäftsführender Gesellschafter der Personalberatung Penning Consulting und Autor des Buchs "Personal im Einkauf" (Verlag Wiley-VCH 2010). An der online durchgeführten Befragung nahmen 123 Unternehmen aller Größenklassen und Branchen teil.

Ergebnisse belegen große Unterschiede bei der Vergütungshöhe

Unternehmensgröße und -struktur bestimmen nach wie vor entscheidend die Vergütungshöhe. So steigt in der Regel mit Umsatz, Beschäftigungszahl, Personalverantwortung oder Lebensalter die Vergütung der Mitarbeiter im Einkauf. Entsprechend liegt das durchschnittliche Brutto-Gesamtgehalt von Einkaufsleitern in Unternehmen mit einem Umsatz von mehr als 100 Mio. Euro bei 96.367 Eur, das von Einkaufsleitern in kleinen oder mittleren Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 100 Mio. Euro bei nur durchschnittlich 63.333 Euro. Ausnahmen bestätigen laut der Studie allerdings die Regel. Vergleicht man die Gehälter im Bereich der Sachbearbeiter, wird in kleinen und mittleren Unternehmen mit durchschnittlich 39.923 Euro besser bezahlt als in großen (32.946 Euro).

Führung zahlt sich ebenfalls aus. Einkaufsleiter mit einer Personalverantwortung für 10 Mitarbeiter erhalten mit durchschnittlich 97.800 Euro deutlich mehr als ihre Kollegen, die nur ein bis zwei Mitarbeiter führen. Darüber hinaus spielt das Geschlecht eine wesentliche Rolle bei der Vergütungshöhe. Weibliche Einkaufsleiter verdienen weiterhin deutlich weniger als ihre männlichen Kollegen. In großen Unternehmen werden sie mit durchschnittlich 77.000 Euro vergütet, Männer hingegen mit 90.933 Euro.

Innovative Rekrutierungsansätze und professionelles Talentmanagement fehlen häufig

Im Vergleich zur vergangenen Studie zeigt sich noch wesentlich deutlicher, dass offene Stellen im Einkauf mehrheitlich erst nach einem Jahr besetzt werden können. Dabei gibt die Hälfte (50 Prozent) der teilnehmenden Unternehmen an, keinen Nachfolger für strategische Schlüsselpositionen im Einkauf zu haben. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass viele Unternehmen weiterhin vorwiegend klassische Rekrutierungsmethoden wie Stellenanzeigen oder Personalberater nutzen und zu wenig auf innovative Ansätze wie Social Media oder Netzwerke setzen.

Die Studienergebnisse lassen ebenfalls auf eine unzureichende Nutzung der internen Instrumente schließen. Vor dem Hintergrund des langen Besetzungszeitraums ist aber gerade ein Ausbau interner Betreuungs- und Qualifizierungsprogramme und deutliche Professionalisierung des Talentmanagements erfolgskritisch. Stephan Penning unterstreicht: "Eine gezielte Talentidentifikation, -entwicklung und -bindung könnte die Mitarbeiterfluktuation deutlich senken und damit die Abhängigkeit von externen Rekrutierungskanälen reduzieren. Hier sehe ich in noch erhebliches Verbesserungspotenzial."

Strategische Bedeutung des Einkaufs wird noch immer unterschätzt

Im Vergleich zu anderen betriebswirtschaftlichen Unternehmensfunktionen wird der Einkauf immer noch unterschätzt. Dies zeigt sich nicht nur in der Gesamtvergütungsstruktur, sondern auch im Hinblick auf die Wertschöpfungsrelevanz. "Es überrascht, dass die Vergütung von Einkäufern nicht mit ihrer strategischen Verantwortung steigt.", betont Stephan Penning. "Durch die Verknüpfung mit dem Wertschöpfungsbeitrag und entsprechend höhere Gehälter ließe sich die Motivation der Einkaufsmitarbeiter zielgerichtet steigern", ergänzt der Personalexperte.

Auch in der akademischen Ausbildung schlägt sich der Nachholbedarf in Bezug auf die strategische Wertigkeit des Einkaufs nieder. Nur 30 Prozent der Führungspersonen im Einkauf verfügen über einen Studienabschluss. Das ist deutlich weniger als in anderen betriebswirtschaftlichen Disziplinen und weist auf Defizite in der Hochschullandschaft Österreichs in Bezug auf die systematische Qualifizierung von Nachwuchskräften hin.

Mehrwert über variable Vergütungsmodelle wird vielfach verkannt

Der Anteil der variablen Vergütung im Einkauf in Österreich mit 23,4 Prozent (in Deutschland 60 Prozent) ist immer noch verhältnismäßig niedrig und wird noch zu selten auf Basis individueller Leistungsorientierung und klaren Zielvereinbarungen eingesetzt. Als Ziele werden hauptsächlich Unternehmensziele herangezogen, wodurch das Spektrum möglicher Ziele nur sehr einseitig genutzt wird. "Wir führen dies weiterhin auf das Fehlen von differenzierten Vergütungssystemen zurück, die sich an spezifischen Steuerungs- und Messgrößen orientieren", meint Gundula Jäger, Geschäftsführerin des Wiener Büros der Einkaufsberatung Kerkhoff Consulting und ergänzt. "Die Unternehmen müssen den Erfolg in Einkaufsabteilungen erst generell messbar machen, um ihn im nächsten Schritt individuell zuzuordnen."

Stephan Penning fasst zusammen: "Aus den Ergebnissen der zweiten Gehaltsstudie lassen sich klare Handlungsfelder ableiten. Insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und des internationalen Wettbewerbs um Top-Kräfte gilt es sich mit den Themen Rekrutierung und Talent Management auseinanderzusetzen, um mit den richtigen Mitarbeitern im Team einen strategischen Wettbewerbsvorteil auf Dauer zu sichern. Auch durch die Ergänzung der Vergütungsstruktur durch eine leistungsabhängige Komponente ließe sich die Mitarbeitermotivation deutlich steigern und somit die langfristige Bindung der Leistungsträger im Einkauf an das Unternehmen sichern."

Über die Studie
Die Untersuchung wurde im November 2012 von Penning Consulting in Kooperation mit Kerkhoff Consulting und dem Forum Einkauf im ÖPWZ (Österreichisches Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum) mit Geschäftsführern, Einkaufsleitern und Einkäufern in Österreich durchgeführt. An der online durchgeführten Befragung nahmen 123 Unternehmen teil, die insgesamt 197 Positionsbilder angegeben haben, d.h. jeder Unternehmensvertreter hatte die Möglichkeit, mehrere Positionsbilder einzustellen.

Über Penning Consulting
Penning Consulting ist ein Beratungsunternehmen mit den Schwerpunkten Human Resource Management und Executive Search. Hohe Expertise in diesen Fachgebieten mit tiefer Branchenerfahrung ideal verknüpfen, das ist unsere Stärke. Ziel unserer Beratungsleistungen ist immer die strategische Weiterentwicklung des Mitarbeiterportfolios: von Management Audits oder der Implementierung von HR-Instrumenten über Entwicklungsprogramme bis hin zur Rekrutierung.

Als HR-Beratung konzentrieren wir uns auf große und mittlere Unternehmen und streben eine langfristige, vertrauensvolle Partnerschaft an. Wir orientieren uns immer an der spezifischen Unternehmenskultur unserer Mandaten und ihren Zielen. Auf dieser Basis entwickeln wir erfolgreich Führungskräftestrategien. Unsere Berater verfügen über langjährige Erfahrungen in der Personalberatung und orientieren sich an den höchsten Qualitätsstandards der Branche.
http://www.penning-consulting.com

Über Kerkhoff Consulting
Kerkhoff Consulting ist der Qualitätsführer der Beratungsunternehmen für Einkauf und Supply-Chain-Management. Die Wirtschaftswoche hat Kerkhoff Consulting in den Jahren 2011 und 2010 den Award "Best of Consulting" in der Kategorie Supply-Chain-Management verliehen. 2009 ist Kerkhoff Consulting von der Fachzeitschrift CAPITAL mit dem Titel "Hidden Champion des Beratungsmarktes" ausgezeichnet worden. Keine andere Beratung für Einkauf und Supply-Chain-Management hat bisher alle drei Titel gewonnen.

Die Unternehmensberatung hat ihren Hauptsitz in Düsseldorf und ist weltweit in neun Ländern vertreten. Die österreichische Niederlassung ist in Wien. Kerkhoff Consulting berät vor allem Kunden aus dem Mittelstand sowie aus Konzernen und der Öffentlichen Hand. Die Projekte von Kerkhoff Consulting zeichnen sich durch ihre hohe Umsetzungsorientierung aus: Die Arbeit der Berater endet nicht bei der Präsentation eines Konzeptes, sondern erst dann, wenn dieses vollständig beim Kunden implementiert worden ist.

Das Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management (KCC) am Lehrstuhl für Logistikmanagement der Universität St. Gallen bringt Theorie und Praxis in Einkauf und Supply- Chain-Management zusammen.
http://www.kerkhoff-consulting.com

Über das Forum Einkauf des ÖPWZ
Das Forum Einkauf ist Österreichs führendes Netzwerk für Einkaufs- und Supply-Management und bietet ein vielfältiges Angebot für das berufliche Weiterkommen - und das bereits seit 1961. Fach- und Führungskräften liefert das Forum die passende Plattform für den branchenübergreifenden Dialog. Die Devise des Forums für alle Mitglieder: Informieren - kommunizieren - profitieren.

Das Forum Einkauf ist Teil des Österreichischen Produktivitäts-und Wirtschaftlichkeits-Zentrums (ÖPWZ). Das ÖPWZ steht für über 60 Jahre exzellente Bildungsqualität und Innovation in der Aus- und Weiterbildung sowie fachliche und persönliche Qualifizierung von Führungskräften und Mitarbeitern.

Das ÖPWZ bietet seinen Kunden innovatives Wissen und zielführenden Erfahrungsaustausch in Seminaren, Akademien, Lehrgängen, Tagungen, Events und den Foren der Experten. Studien und Publikationen ergänzen das Angebot.
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Studienbestellung
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(Ende)
Aussender: OPWZ - Österr. Produktivitäts- und Wirtschaftlichkeits-Zentrum
Ansprechpartner: Mag. Birgit Kainz
Tel.: 01/533 86 36-92
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