pts20130917020 Auto/Verkehr, Forschung/Entwicklung

Neue Studie ortet Fortschritte bei Elektromobilität

Horváth & Partners: Mehr Fahrzeugmodelle und fallende Preise als Hauptgründe


Wien (pts020/17.09.2013/11:00) Im Jahr 2012 waren es nur 7.000 E-Fahrzeuge, die in Deutschland neu zugelassen wurden. Trotzdem kommt der neue "Fakten-Check Mobilität" der Managementberater Horváth & Partners zum Schluss, dass die angepeilte Million Elektrofahrzeuge der deutschen Bundesregierung für das Jahr 2020 erreichbar ist. Die Hauptgründe: Die steigende Auswahl an Fahrzeugmodellen und der deutlich geringere Preisaufschlag im Vergleich zu Benzinfahrzeugen als noch vor zwei Jahren.

Ambitionierte Prognosen in Österreich

In Österreich wurden 2012 gerade einmal 460 Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Dass daraus bis 2020 die vom Umweltministerium prognostizierten 250.000 Stück werden, ist für Gerhard Gottlieb, Energieexperte von Horváth & Partners Österreich, trotz positiver Signale eher unrealistisch. Auf Basis der Studienindikatoren hält er sogar die Berechnungen des Verkehrsministeriums von etwa 135.000 E-Fahrzeugen für durchaus optimistisch, aber erreichbar.

Immer mehr Fahrzeugmodelle

Positiv für die Entwicklung der Elektromobilität ist, dass 2014 bereits über 20 Elektrofahrzeugmodelle zur Verfügung stehen werden, einige davon werden gerade bei der Internationalen Automobilausstellung in Frankfurt vorgestellt. Ihr Preis dürfte durchschnittlich 30 Prozent über den vergleichbaren Benzinfahrzeugen liegen. Vor zwei Jahren waren es gerade einmal zwei Serienmodelle, und der Preis lag zudem noch über 60 Prozent höher. "Diese Entwicklung wird Flottenbetreiber und Privatpersonen motivieren, finanzierbare Elektrofahrzeuge auszuwählen, die auf ihre Bedürfnisse passen", ist Studienleiter Oliver Greiner überzeugt.

Fortschritte bei Technik und Infrastruktur

Außerdem werden derzeit neue Batteriekonzepte erforscht. Sie könnten die Energiedichte der Batterien und damit die Reichweite von Elektroautos nach oben treiben. Auch die Infrastruktur an öffentlichen Ladestationen hat sich positiv entwickelt, wenngleich Ladesäulen für die beteiligten Unternehmen bis dato noch ein verlustreiches Geschäftsmodell darstellen. So hat sich Siemens gerade jetzt aus dem Geschäft mit Ladestationen zurückgezogen. "Zwischen 2010 und 2012 hat sich die Anzahl der öffentlichen Ladestationen in Deutschland jährlich durchschnittlich um 80 Prozent auf nun über 3.000 erhöht", stellt Co-Studienautor und Energieversorgungsexperte Matthias Deeg fest. Bis 2020 sollten es cirka 200.000 öffentliche Ladestationen werden.

In Österreich gibt es bereits heute über 3.000 Ladestationen, viele sind jedoch nur beschränkt öffentlich zugänglich. Sie gehören beispielsweise zu Hotels oder Gasthöfen und stehen nur den eigenen Gästen zur Verfügung.

Begeisterung für E-Autos ausbaufähig

Trotz der positiven Signale des Fakten-Checks betonen die Autoren, dass die Elektromobilität - egal ob mit reinen oder hybriden Stromern - stark von der emotionalen Verankerung in der Öffentlichkeit abhängen wird. Der Bestand an Elektrofahrzeugen müsste jährlich durchschnittlich über 80 Prozent wachsen. Für Österreich müssten die Wachstumsraten sogar noch höher sein, um die vom Umweltministerium gewünschten 250.000 Elektroautos zu erreichen. Das geht laut Studienautoren nur auf Grundlage einer positiven Begeisterung in der Bevölkerung. "In der Kommunikation passiert in Deutschland noch viel zu wenig", warnt Studienleiter Greiner mit Blick auf den Erfolg der Elektroautos des Fahrzeugbauers Tesla. Anlass zu Hoffnung gibt trotzdem der Start neuer Elektrofahrzeuge wie des i3 von BMW oder des e-up! von Volkswagen.

"Die Politik könnte mit entsprechenden Regulierungen und Förderungen mehr bewegen", zeigt sich der österreichische E-Mobility-Experte Gottlieb überzeugt. Aktuell wird Besitzern von E-Autos in Österreich die Normverbrauchsabgabe (NOVA) sowie die motorbezogene Versicherungssteuer erlassen. Bundesländer und Gemeinden fördern den Ankauf nach unterschiedlichen Bedingungen zusätzlich mit bis zu 30 Prozent der Anschaffungskosten.

Über die Studie
Der Horváth & Partners Fakten-Check Mobilität beruht im Unterschied zu vielen anderen, einander teilweise widersprechenden Studien, nicht auf Meinungsumfragen, sondern auf standardisierten, messbaren Daten. Ihre Entwicklung wurde bis zum Jahr 2020 hochgerechnet. Zu den untersuchten Faktoren gehören unter anderem Batteriepreise, Reichweiten, Energiekosten und die Anzahl der Ladestationen.

Über Horváth & Partners
Horváth & Partners ist eine international tätige, unabhängige Managementberatung mit Sitz in Stuttgart. Das Unternehmen beschäftigt über 400 hochqualifizierte Mitarbeiter an Standorten in Deutschland, Österreich, Rumänien, der Schweiz, Ungarn und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Mitgliedschaft im internationalen Beraternetzwerk "Highland Worldwide" unterstützt die Fähigkeit, Beratungsprojekte in wichtigen Wirtschaftsregionen mit höchster fachlicher Expertise und genauer Kenntnis der lokalen Gegebenheiten durchzuführen. Kernkompetenzen von Horváth & Partners sind Unternehmenssteuerung und Performanceoptimierung - für Gesamtunternehmen wie für die Geschäftsbereiche Strategie, Organisation, Vertrieb, Operations, Controlling, Finanzen und IT.

Informationen
Mag. Sonja Warter MSc
Temmel, Seywald & Partner
Tel.: 01/402 48 51-172
e-mail: warter@tsp.at

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Aussender: Horváth & Partners Management Consulting GmbH
Ansprechpartner: Mag. Sonja Warter MSc
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