"Wir geben dem Dachbau Perspektiven!"
Norddeutsche GIN-Mitglieder zeigen Nagelplattenbinderbau vom Feinsten
Neuruppin/Burg/Werlte (pts008/22.10.2013/10:00) Was hoch droben unterm Dach den großen Unterschied ausmacht, konnte ein Dutzend Journalistinnen und Journalisten unlängst auf einer zweitägigen Pressereise in Theorie und Praxis erleben: Nagelplattenbinder! Die industriell vorgefertigten Tragwerke mit Nagelplattenverbindungen werden in vielerlei Ausführungen, Abmessungen und Formen für die unterschiedlichsten Zweckbestimmungen objektspezifisch hergestellt. Jedes der rund 50 Unternehmen, die der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte bzw. dem Interessenverband Nagelplatten angehören, setzt bei der Vermarktung eigene Schwerpunkte. Die Qualität muss in jedem Fall erstklassig sein und natürlich allen baulichen Anforderungen genügen.
"Die Baupraxis zeigt, dass sich private Auftraggeber oft repräsentative Dachformen voller Raffinesse und Ästhetik wünschen. Öffentliche Bauherren legen, wenn es sich zum Beispiel um einen kommunalen Zweckbau handelt, allergrößten Wert auf eine kostenoptimierte, vornehmlich an der Zweckbestimmung des Gebäudes orientierte Projektierung. Architekten wiederum wollen zumeist den kompletten Korpus in einem erkennbaren Baustil verwirklichen; dazu soll das Dach mit dem Baukörper eine ästhetisch-funktionale Einheit bilden. Für alle drei Erwartungshaltungen eignet sich die Nagelplattenbinderbauweise ganz ausgezeichnet", betonte zu Beginn der Pressereise Hans Werner Backes, Obmann im Marketingausschuss der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte und des Interessenverbandes Nagelplatten (GIN).
Obenauf im hohen Norden
Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr konnte der in Ostfildern bei Stuttgart beheimatete GIN rund ein Dutzend Fachmedienvertreter/-innen im Pressebus willkommen heißen. In Begleitung mehrerer Verbandsmitarbeiter ging die Fahrt von Berlin aus zunächst nach Neuruppin in Brandenburg zu Fa. Opitz Holzbau, anschließend nach Burg bei Magdeburg in Sachsen-Anhalt zu Fa. Ing.-Holzbau Schnoor sowie am Folgetag nach Werlte im Emsland zu Fa. Holzbau Janssen. Wie diese drei Nagelplattenbinderhersteller den unterschiedlichen Vorstellungen ihrer Auftraggeber in der Praxis gerecht werden, wurde in Themen-Vorträgen der Geschäftsführer sowie bei Werks- und Objektbesichtigungen deutlich.
Station 1: Opitz Holzbau in Neuruppin/Brandenburg
"Vom Traditionsunternehmen zum Innovationsführer" - wenn man eine Kurzform für die bewegte und erfolgreiche Geschichte der Opitz Firmengruppe sucht, lässt sich die Entwicklung so vielleicht am trefflichsten umschreiben. Sei es die Vorfertigung von Tafelelementen im Holzfertigbau, der von Opitz im Markt etablierte Schottenbau für Neubau und energetische Sanierung, die konsequente Ergänzung des ökologischen Holzbaus um gebäudespezifisch ausgelegte Solarmodule und Windräder oder die Erschließung des Internets als Kalkulations- und Vertriebskanal für montagebereite Systembausätze für Vordächer oder Carports etc. - viele Bau-Innovationen tragen die Handschrift der Firmengruppe Opitz und bedienen Zimmerer, Bauhandwerker, Bauunternehmer, Architekten und private Bauherren. "Unser besonderes Augenmerk gilt seit den 1990er Jahren dem "sonnendynamischen Bauen", bei dem sich der Naturwerkstoff Holz und Solarmodule zu Energie sparenden bis hin zu Energieüberschüsse erzielenden Wohn-, Büro- und Zweckgebäuden ergänzen. Ich finde, dass das wichtig ist", verleiht Firmenchef Martin Opitz seiner Überzeugung Ausdruck, dass es zu CO2-mindernden Bauweisen in Zukunft keine Alternativen gibt. Das Opitz Unternehmen ist bestes Beispiel - man produziert achtmal so viel Energie wie man verbraucht. Zur Effizienzsteigerung gelte es dabei, die Möglichkeiten der Vorfertigung von Gebäudeteilen optimal zu nutzen. Ergänzend zu industriell hergestellten Holztafelwänden empfiehlt Opitz Holzbau für den Dachbereich Nagelplattenbinder, die bei vergleichbarer Stabilität und Belastbarkeit einen geringeren Ressourceneinsatz als herkömmliche Tragwerke erfordern und entsprechend leichter sind. Je nach Bauvorhaben können sie ohne Stützen bis zu 35 Meter überspannen. Energetisch vorbildliche Holztafelelemente aller Größen bilden in Neuruppin somit die kongeniale Basis für Tragwerke aus Nagelplattenbindern, die mit höchster Präzision auftragsspezifisch in der Opitz Zukunftsfabrik, einer der modernsten ihrer Art in Europa mit einer Produktionsfläche von 10.800 Quadratmetern, angefertigt, mit Spezialfahrzeugen zur Baustelle transportiert und dort fachgerecht vor Ort montiert werden. Neben der Produktion von Holztafelbauelementen für alle Anwendungen betreibt die Firma Opitz ein High-Tech-Abbundzentrum. Weitere Informationen: http://www.opitz-holzbau.de bzw. http://www.opitz-solar.de
Station 2: Ing.-Holzbau Schnoor in Burg/Sachsen-Anhalt
"Intelligente Holz-Konstruktionen, zugeschnitten auf die individuellen Kundenwünsche" - nach diesem Credo fertigt Ing.-Holzbau Schnoor Nagelplattenbinder in beeindruckender Vielfalt mit enormem Tempo. Waren es bisher pro Jahr um die 5.000 Dächer, so peilt der güteüberwachte Nagelplattenbinderhersteller mit Niederlassungen in Husum und in Burg bei Magdeburg für 2014 eine Steigerung um 30 Prozent auf 6.500 Dachkonstruktionen an. "Das klingt sportlich, ist aber zu schaffen", sagt Geschäftsführer Kay-Ebe Schnoor, der zugleich stellvertretender Vorsitzender der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte ist. Das ambitionierte Ziel verdient Respekt, zumal jeder Knotenpunkt jedes Nagelplattenbinders einzeln berechnet werden muss. Ebenso auftragsspezifisch ist der Materialbedarf zu kalkulieren, die Produktion vorzubereiten, der Fertigungsprozess in allen Schritten zu protokollieren und nachprüfbar zu dokumentieren. "Nagelplattenbinderbau erfordert heute eine kaskadische Logistik", hebt Kay-Ebe Schnoor hervor. Neben Fachwerk-, Trockenboden-, voll ausbaufähigen Studiobindern oder Walmdächern bietet sein Unternehmen für Wohnungsbauprojekte eine besonders breite Palette an Dachvarianten. Darüber hinaus werden Zeltdächer, Turmdächer, Krüppelwalmdächer sowie Eingangs- und Terrassenüberdachungen oder auch Carports in Burg ebenfalls nach Kundenwunsch gefertigt. Die Einsatzgebiete der ausgefeilten Nagelplattenbinderkonstruktionen reichen ferner von der Landwirtschaft über den Gewerbebau bis hin zu Sporthallen. Im gewerblichen und industriellen Bereich sind Tragwerke von Schnoor für den Bau von Lager- und Produktionshallen, Werkstätten sowie Verwaltungsgebäuden ein Begriff. Auch im öffentlichen Raum - zu denken ist an Schulen, Kindergärten, Turnhallen, Gemeindezentren oder Kirchen - sind Schnoor-Ingenieur-Holzkonstruktionen bundesweit zu finden. Weitere Informationen: http://www.schnoor.de
Station 3: Holzbau Janssen in Werlte/Emsland
"Nagelplattenkonstruktionen im Holzbau - ökologisch, individuell und sicher" charakterisiert das Leistungsangebot der Firma Holzbau Janssen aus Werlte im Emsland. Das Unternehmen ist ein holzverarbeitender Industriebetrieb, der im nord- und mitteldeutschen Raum als Hersteller und Zulieferer von Holzbaukonstruktionen in den Segmenten Nagelplattenbinder, Lohnabbund und Holzrahmenbau einen ausgezeichneten Ruf genießt. Bei Holzbau Janssen registriert man seit geraumer Zeit, dass immer mehr Bauherren und auch Architekten gesteigerten Wert auf nachhaltige Materialien - vor allem Holz - legen und durch umweltbewusste Kaufentscheidungen den Kohlendioxid-Ausstoß zum Besseren beeinflussen wollen: "CO2-neutrales Bauen mag heute noch exotisch klingen, auf absehbare Zeit wird es aber nicht nur selbstverständlich, sondern sogar unumgänglich sein, der Atmosphäre das Treibhausgas Kohlendioxid gezielt zu entziehen. Dieser Forderung entsprechen Nagelplattenbinder, die ja zum überwiegenden Teil aus dem Werkstoff Holz bestehen und CO2 über ihre gesamte Verwendungsdauer binden", betont Geschäftsführer Rolf Janssen. "Unsere Holzrahmen- und Tragwerk-Konstruktionen machen uns, wenn man so will, zu einem echten 'CO2-Staubsauger'. Genau darauf kommt es je länger desto mehr beim Bauen an", appelliert der Firmenchef, der zugleich GIN-Vorstandsmitglied ist, an das ökologische Gewissen aller Bauinteressenten, der CO2-Problematik einen zentralen Stellenwert bei der Entscheidung über Bauweisen und Materialien beizumessen. Holzbau Janssen stellt sich seiner ökologischen Verantwortung, indem Dachbau-Kunden der CO2-Fußabdruck projektspezifisch berechnet wird. Das Unternehmen versteht sich als leistungsfähiger Partner des Zimmerer-, Dach- und Bauhandwerks, unterstützt jeden Auftraggeber bereits in der Planungsphase und bietet regelmäßig Schulungsveranstaltungen zur fachgerechten Montage von Nagelplattenbindern an. Sowohl die prüffähige Statik als auch aussagekräftige Detailzeichnungen werden in der firmeneigenen Ingenieurabteilung ausgearbeitet und den ausführenden Montagebetrieben zur Verfügung gestellt. Dachkonstruktionen und Bauelemente werden mit betriebseigenen Transportfahrzeugen exakt zum Bedarfszeitpunkt auf die jeweilige Baustelle gebracht. Weitere Informationen: http://www.holzbau-janssen.de
Expertenvortrag über Nagelplatten
Nagelplatten pur präsentierte auf der GIN-Pressefahrt Dipl.-Ing. Konrad Meier. Beim Hersteller Wolf Systembau aus Scharnstein in Österreich ist er für die technische Produktberatung zuständig. Zu den Besonderheiten führte der Bauingenieur mit Schweizer Wurzeln aus, dass Nagelplatten bei fachgerechter Anwendung wirtschaftliche Holzverbindungen von hervorragender Stabilität bewirken: "Die verfügbare, denkbar große Typenauswahl optimiert den Materialeinsatz und senkt die Kosten der Dachkonstruktion, was für jeden einzelnen Nagelplattenbinder wie für das Tragwerk als Ganzes gilt." Standardmäßig werden Nagelplatten aus verzinktem Stahlblech in verschiedenen Stärken zwischen 1,00 und 2,00 Millimetern gefertigt. Wenn besondere Anforderungen an den Korrosionsschutz zu erfüllen sind, können fast alle Nagelplatten-Typen auch als Edelstahlausführung eingesetzt werden. Als Holzverbindungsmittel leisten Nagelplatten hervorragende Dienste, was man sich so vorstellen kann: Die geraden Holzstäbe sind bei Fachwerkkonstruktionen an Knotenpunkten miteinander zu verbinden. Die dort wirkenden Druck- und Zugkräfte gilt es zu beherrschen. Während klassische Holzverbindungen nicht in der Lage sind, die rechnerische Zugfestigkeit eines Holzstabs zu 100 Prozent zu übertragen, ist dies bei Fachwerkkonstruktionen mittels Nagelplatten ohne weiteres möglich. Mit anderen Worten: Hölzer, die stumpf aneinander stoßen, lassen sich an den Knotenpunkten mit Nagelplatten sicher und dauerhaft irreversibel verbinden. http://www.wolfsystem.at/Nagelplatten/Uebersicht
Fazit: So unterschiedlich die Vorstellungen und so vernünftig die Beweggründe der Auftraggeber sind, die sich für die Ausführung des Dachtragwerks in Nagelplattenbinderbauweise entscheiden, so vielfältig sind die Wege, die es von der architektonischen Planung über die Berechnung der Statik, die Herstellung der mitunter 35 m langen Binder in trockenen Werkshallen und den Transport auf speziellen Tiefladern bis hin zur Montage auf den Umfassungswänden des Gebäudes einzuschlagen gilt. Auf der GIN-Pressereise Nord hatten die mitgereisten Journalistinnen und Journalisten Gelegenheit, von den eingesetzten Materialien und Maschinen, den Konstruktionswegen und Fertigungsverfahren, der Größen- und Formenvielfalt moderner Nagelplattenbinder sowie von den mannigfaltigen Vorzügen des Holzverbindungsmittels Nagelplatte ein authentisches Bild zu gewinnen. http://www.nagelplatten.de
Über den GIN
"Starke Verbindungen!" Nach dieser Maxime handelt die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. (GIN) als Interessenverband für annähernd 50 Hersteller und Verarbeiter von Nagelplatten. Gemeinnützig und solidarisch unterstützt der GIN seine Mitgliedsfirmen in allen Fragen, die sich im Hinblick auf technisch vorbildliche und wirtschaftlich vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten von Nagelplatten am Bau ergeben. Zugleich ist der Interessenverband Ansprechpartner und Auskunftsquelle für Architekten, Hausbauunternehmen, Bauämter, Zimmerei-, Dachdecker- sowie weitere Handwerksbetriebe, die Nagelplatten und Nagelplattenprodukte bei der Verwirklichung unterschiedlichster Bauvorhaben konstruktiv verwenden. 1972 gegründet, gehört der GIN der Verbändegemeinschaft FORUM HOLZBAU an, hat seinen Sitz in Ostfildern bei Stuttgart und wird von Jochen Meilinger (1. Vorsitzender), Kay-Ebe Schnoor (2. Vorsitzender) und Joachim Hörrmann (Geschäftsführer) vertreten.
FOTOSERVICE: Für die mediengerechte Dokumentation der GIN-Pressereise sorgte im Verbandsauftrag die Stuttgarter Fotografin Andrea Nuding (http://www.andreanudingfotografie.com ), deren Bildaufnahmen zu redaktionellen Veröffentlichungszwecken beim GIN angefordert werden können: stoodt@nagelplatten.de
(Ende)Aussender: | Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und Interessenverband Nagelplatten e.V. (GIN) |
Ansprechpartner: | Achim Zielke |
Tel.: | 02224-968021 |
E-Mail: | gin@textify.de |
Website: | www.nagelplatten.de |