INiTS Award 2013 - innovativste wissenschaftliche Arbeiten ausgezeichnet
Gewinnerinnen und Gewinner mit Preisgeld im Gesamtwert von EUR 24.500 prämiert
Wien (pts017/15.11.2013/12:10) Bereits zum neunten Mal wurde gestern der INiTS Award im Festsaal der TU Wien verliehen. Rund 150 Gäste besuchten den Event, bei dem die innovativsten wissenschaftlichen Arbeiten mit einem Preisgeld im Gesamtwert von Eur24.500 ausgezeichnet wurden. Die Preise wurden in den Kategorien "Informations- und Kommunikationstechnologien", "Life Sciences" und "Allgemeine Technologien" vergeben. Zusätzlich wurden noch die Special Awards "green tech" sowie der "woman award" verliehen. Durch den Abend führte der Puls 4-Moderator Florian Danner.
Das Universitäre Gründerservice INiTS prämierte bei der gestrigen Preisverleihung jene wissenschaftlichen Arbeiten mit dem INiTS Award, die besonders großes Potenzial für eine erfolgreiche Unternehmensgründung haben. "Mit dem INiTS Award wollen wir Wissenschafterinnen und Wissenschafter dazu animieren, nicht nur Wissen und Forschungsergebnisse zu produzieren sondern auch innovative Produkte und Dienstleistungen. Mit dem Einreichungs-Fragebogen zielen wir darauf ab, dass sich die Einreicherinnen und Einreicher Gedanken zu Markt und Wettbewerb und eventuell auch zur Patentierung machen. Was mich besonders freut, ist, dass die Qualität der Arbeiten von Jahr zu Jahr besser wird. Dabei bewertet die Jury nicht nur die technologische Basis, sondern vor allem die Qualität der wirtschaftlichen Überlegungen", erklärte Dr. Irene Fialka, Geschäftsführerin von INiTS. "Der größte Erfolg für uns ist, wenn aus diesen innovativen Ansätzen ein Start-up entsteht. Ein gutes Beispiel dafür ist der Wetterdienst UBIMET, das als eines der ersten von INiTS betreuten Start-ups bereits über 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat".
Eine Jury bestehend aus Wirtschafts-, Wissenschafts- und GründungsexpertInnen bewertete die 53 eingereichten Arbeiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Verwertbarkeit und bestimmte so die Gewinnerinnen und Gewinner in den einzelnen Kategorien.
Kategorie "Informations- Kommunikationstechnologien"
1. Platz (powered by Kapsch):
Mag. Dr. Hannes Kaufmann
"3D Building Reconstruction and Thermal Mapping in Fire Brigade Operations"
Feuerwehreinsätze sind nach wie vor mit hohen Risiken für die Einsatzkräfte verbunden. Zusätzlich zeigt die Zahl der Brandopfer noch viel Raum für Verbesserungen durch technische Unterstützungssysteme.
Das von uns entwickelte System erleichtert es Feuerwehrleuten sich in brennenden Gebäuden zu orientieren, hilft der Einsatzleitung bei der Koordination und beschleunigt das Finden von menschlichen Opfern. Es besteht aus einem Feuerwehrhelm, der mit entsprechenden Sensoren ausgerüstet ist, sowie einer mobilen Recheneinheit, die die Daten verarbeitet und weiterleiten kann.
2. Platz (powered by Deloitte)
Dr. DI Michael Simko
"Pilot Pattern Optimization for Double-Selective MIMO OFDM Transmissions"
In wireless communications, data is transmitted from antennas of a base station and this data is received at antennas of a cell phone. The data is transmitted in form of electromagnetic waves. These waves are reflected from buildings, cars, trees, hills, and other obstacles in the environment. These reflections are called transmission channel. In order to cope with the transmission channel, it has to be estimated at the receiver. The simplest and most effective way is to insert between the data symbols at the receiver know symbols. These, however, do not allow transmitting data and therefore effectively decrease the possible transmission rate. Additionally, these symbols consume available power. In past and current standards, these so-called pilot-symbols are in a fixed pattern to allow a transmission in various scenarios.
In my PhD thesis, I optimized the power and location on these pilot-symbols. And when applying my results in the current standards, a significant performance boost can be observed. Additionally to the performance boost and power reduction can be achieved in certain scenarios.
3. Platz (powered by T-Systems)
Benjamin Schwärzler, BSc
"Einsatzmöglichkeiten für moderne Tablet-Computer in Produktionsunternehmen"
Die Arbeit analysiert die Einsatzbereiche für moderne Tablet-Computer in Produktionsunternehmen und welchen Nutzen diese dort realisieren können.
Kategorie "Life Sciences"
1. Platz (powered by MED-EL)
Patrick Fuchs, BSc
"Entwicklung eines portablen Gerätes zur Aufzeichnung von Elektrokardiogrammen im Rettungsdienst"
Mit der Entwicklung eines Prototypen eines portablen EKG-Gerätes (= Elektrokardiogramm) ist es möglich, die elektrische Herztätigkeit in Echtzeit auf einem Display anzuzeigen. Zielgruppe des Endgeräts sind sogenannte First-Responder, also Sanitäter, die mit einem Notfallrucksack ausgestattet, als Ersthelfer rund um die Uhr zur Verfügung stehen. Dank der Größe eines Smartphones lässt es sich in jedem noch so vollen Rucksack unterbringen. Die kompakte Bauweise mit den direkt integrierten Elektroden unterstützt die im Notfall eventuell lebensrettende rasche Erfassung von Herzdaten.
2. Platz (powered by Bayer)
Mag. Dr. Agnes Dadak
"Efficacy and safety of oral praziquantel against Dicrocoelium dendriticum in Ilamas"
Wer Neuweltkameliden gesund erhalten möchte, braucht ein gutes Gesundheitsmonitoring und passende Behandlungsstrategien. Was aber nützten die besten Strategien, wenn es keine adäquaten Arzneimittel am Markt gibt? Die Bearbeitung genau dieser Problematik hat an der Vetmeduni Vienna zur Entwicklung und Patentierung einer innovativen oralen Formulierung geführt, die es ermöglicht, hohe Wirkstoffkonzentrationen verschiedenster Arzneistoffe in ein für diese Tiere wohlschmeckendes und kleines Arzneivolumen zu verpacken. Als erster Arzneistoff wurde das Antiwurmmittel Praziquantel in diese Formulierung integriert und vermarktet. Eine jüngst erschienene wissenschaftliche Studie belegt höchste Wirksamkeit dieses Produkts gegen den Befall mit dem für Alpakas und Lamas potentiell tödlichen kleinen Leberegel.
3. Platz (powered by Affiris)
DI Heidelinde Herzog
"Development of a colorimetric protein array for the detections of sepsis"
Jährlich sterben ca. 18 Millionen Menschen an Blutvergiftung. Die möglichst frühe Diagnose dieser Krankheit ist entscheidend für das Überleben. Biochips ermöglichen schnellere und verlässlichere Diagnosen als konventionelle Methoden, werden jedoch aufgrund der hohen Kosten kaum eingesetzt.
In dieser Arbeit wird ein Biochipsystem vorgestellt, welches nur einen Bruchteil der Kosten verursacht. Lediglich 1/50 ml Blut sind für den Test notwendig, die Auswertung erfolgt mittels eines sichtbaren Farbumschlags, welcher kein teures Spezialgerät benötigt, sondern einfach mit einem Flachbrettscanner oder einer Digitalkamera ausgewertet werden kann. Diagnosen können daher, bei nur geringen Kosten, sehr viel rascher und fundierter als bisher erfolgen.
Kategorie "Allgemeine Technologien"
1. Platz (powered by Bogensberger Patent- & Markenbüro)
DI Elisabeth Wistrela
"Piezoelektrische MEMS Resonatoren zur Charakterisierung von gasförmigen und flüssigen Medien"
Ein neuartiges Sensorsystem zur in-situ (wie auch ex-situ) Charakterisierung von (bio-)chemischen Substanzen können realisiert werden, welche eine vielfach höhere Messgenauigkeit als konkurrierende Produkte bietet. Aufgrund des modularen Designs ist diese Sensor-Plattform in einem weiten Bereich der Analyse und Diagnostik, wie in der Medizintechnik, der Biotechnologie aber auch in der industriellen Sensorik, speziell im Automotive-Bereich, einsetzbar. Des Weiteren kann das Sensorsystem klein und kompakt gefertigt und durch eine technologiebedingte Massenfertigung kostengünstig auf einem sehr breiten Markt für die unterschiedlichsten Branchen angeboten werden.
2. Platz (powered by Frequentis)
DI Katrin Greimel
"Banning toxic heavy-metal catalysts from paints: enzymatic cross-linking of alkyd resins"
Lacke und Lasuren für Möbel, Böden oder auch Metalle haben ein Problem: Derzeit werden sie fest, weil den Lacken Schwermetalle beigemischt sind, welche das Aushärten katalysieren. Diese Schwermetalle - allen voran Kobalt - sind inzwischen als potenziell Krebs erregend eingestuft. Das Austrian Centre of Industrial Biotechnology (acib) hat in Kooperation mit dem IFA Tulln/der BOKU Wien und dem Lackhersteller Allnex Austria einen "Biolack" entwickelt, bei dem die unerwünschten Schwermetalle durch Enzyme ersetzt sind. Diese Biokatalysatoren sorgen nun für das umweltfreundliche und unbedenkliche Festwerden des Lackanstrichs.
3. Platz (powered by UBIMET)
Dr. Bernhard Bergmair
"On magnetoelastic resonance sensors"
Es wurde ein magnetoelastischer Temperaturindikator zur drahtlosen Überwachung von Kühlketten entwickelt. Er basiert auf der Technologie von im Einzelhandel in großer Stückzahl verwendeten Diebstahlsicherung. Mithilfe magnetischer Hi-Tech-Materialien merkt sich der Sensor unzulässige Temperaturüberschreitungen und gibt am nächsten Kontrollpunkt gegebenenfalls Alarm.
Ganze Paletten von Waren die mit den entwickelten Temperaturindikatoren versehen sind können mit dieser Technologie direkt bei der Anlieferung in Sekundenschnelle kontrolliert werden. Der Sensor besteht nur aus wenigen Komponenten und kann so kostengünstig hergestellt werden, dass eine flächendeckende Kontrolle der Kühlketten von Tiefkühlkost oder Pharmaprodukten möglich ist.
Special Award "green tech"
1. Platz (powered by green jobs Austria in Kooperation mit dem Lebensministerium)
DI Dr. Astrid Mach-Aigner
"Mutation of the Xylanase regulator 1 causes a glucose blind hydrolase expressing phenotype in industrially used Trichoderma strains"
Aus stärkehaltigen Pflanzen kann bereits seit einiger Zeit ohne großen Aufwand Biotreibstoff hergestellt werden - doch damit gerät die Treibstoffproduktion in Konkurrenz zur Lebensmittelerzeugung. Zu bevorzugen wäre daher Biotreibstoff aus lignozellulosehaltigen Abfällen wie Sägemehl oder Stroh, auch als "Biotreibstoff der zweiten Generation" oder "Zelluloseethanol" bezeichnet. Dieser Prozess verlangt aber den Abbau der Biomasse zu kleinen Zuckermolekülen. Dazu verwendet man Schimmelpilze, die mit einem bestimmten chemischen Signal dazu gebracht werden können, die dafür nötigen Enzyme zu produzieren. Weil diese Vorgangsweise allerdings sehr teuer ist, wurde der molekulare Schalter untersucht, der diese Enzymproduktion im Schimmelpilz aktiviert. So ist es nun gelungen, modifizierte Schimmelpilze zu entwickeln, die von selbst die nötigen Enzyme erzeugen und so die Bioethanolproduktion deutlich billiger machen können.
Diese neu entwickelten Pilzstämme werden bereits beim führenden nordamerikanischen Produzenten von Zelluloseethanol (Novozymes Canada, Kanada) in dessen Pilotanlage getestet.
2. Platz (powered by green jobs Austria in Kooperation mit dem Lebensministerium)
Clemens Lehner, BSc
"The Morphing Mirror - Konzeptstudie eines membranbasierten Solarkonzentrators mit neuartigem Nachführungsprinzip"
Der Morphing Mirror ist ein neuartiges Spiegelsystem zur Nutzung von Sonnenenergie. Im Gegensatz zu existierenden Solarkonzentratoren erfolgt die notwendige Nachführung nach dem Lauf der Sonne nicht durch Schwenken des gesamten Spiegels, sondern durch eine Verformung der Spiegelfläche selbst. Dies ist möglich, da die Spiegelfläche aus Folie besteht, die von Luftdruck gewölbt wird. Erreicht wird mit dem System eine sehr kompakte Bauweise, geringes Gewicht und maximale Nutzung der verfügbaren Fläche. So eignet sich der Morphing Mirror hervorragend, um an großen Gebäuden installiert bzw. in die Gebäudehülle integriert zu werden. An der Fassade dient das System zugleich der Verschattung, wobei es den Blick nach draußen weitgehend freilässt und für helle Innenräume sorgt. Die Kollektoren erwärmen Wasser auf eine Temperatur von bis zu 250°C. Es kann beispielsweise zum Antrieb von Kältemaschinen benutzt werden, die herkömmliche Klimaanlagen ersetzen. Gerade in heißen, sonnenreichen Klimata besteht auf diese Art ein enormes Einsparpotential an elektrischer Energie.
3. Platz (powered by green jobs Austria in Kooperation mit dem Lebensministerium)
Dr. Matthew Clarke
"A Novel, Lead-Free Soldering Process for Concentrator Photovoltaic Cells"
The concentrator, photovoltaic, pre-coated tab method is a new and novel approach to electrically connect concentrator photovoltaic solar cells. Copper tabs are pre-coated with precise amounts of lead-free solder in a molten dipping process. The coated tabs are then electrically connected to the solar cell using a vapour phase soldering machine. This "pre-coated tab method" may provide significant savings in time, materials, and ultimately cost by eliminating the currently used stencilling process and its lengthy cleaning methods. Pre-coated tabs can also be inspected and conveniently stored for use at a later time, both reducing manufacturing errors and extending product shelf life.
Special Award "woman award"
1. Platz (powered by economyaustria in Kooperation mit dem BMWFJ)
DI Heidelinde Herzog
"Development of a colormetric protein array for the detection of sepsis"
Beschreibung der Arbeit s.o.
2. Platz (powered by economyaustria in Kooperation mit dem BMWFJ)
DI Katrin Greimel
Banning toxic heavy-metal catalysts from paints: enzymatic cross-linking of alkyd resins
Beschreibung der Arbeit s.o.
3. Platz (powered by economyaustria in Kooperation mit dem BMWFJ)
DI Dr. Astrid Mach-Aigner
"Mutation of the Xylanase regulator 1 causes a glucose blind hydrolase expressing phenotype in industrially used Trichoderma strains"
Beschreibung der Arbeit s.o.
(Ende)Aussender: | INiTS Universitäres Gründerservice Wien GmbH |
Ansprechpartner: | Mag. Eva Krizsanits |
Tel.: | +43 1 7157267-21 |
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