pte20140211011 Medizin/Wellness, Politik/Recht

Krebs: Mehr Medikamententests für Kinder gefordert

Britisches Institute of Cancer Research für Lockerung der Vorschriften


Kind mit Krebserkrankung: mehr Mittel für Kinder gefordert (Foto: icr.ac.uk)
Kind mit Krebserkrankung: mehr Mittel für Kinder gefordert (Foto: icr.ac.uk)

London (pte011/11.02.2014/10:55) Die EU-Vorschriften müssen geändert werden, um mehr Tests zu möglicherweise lebensrettenden Krebsmedikamenten für Kinder zu ermöglichen. Laut dem Institute of Cancer Research (ICR) http://www.icr.ac.uk haben es Pharmafirmen durch das derzeitige System leichter, die Tests in diesem Bereich zu vermeiden. Seit 2007 wurden in der EU 28 neue Medikamente gegen Krebs für Erwachsene zugelassen.

26 dieser Medikamente könnten auch bei Kindern wirksam sein. 14 Medikamente wurden jedoch von Tests an Kindern ausgenommen. Das ICR fordert nun, dass diese Praxis aufgehoben wird. Die Europäische Kommission http://ec.europa.eu überlegt derzeit eine Änderung dieser Richtlinien.

Ausnahmen für Hersteller

Dem ICR zufolge sollte die Europäische Kommission Pharmafirmen nicht länger Ausnahmen ermöglichen, wenn Medikamente für Krebsarten bestimmt sind, die bei Kindern nicht auftreten. Ausnahmen sind dann laut der Organisation gerechtfertigt, wenn ein Medikament bei Krebserkrankungen bei Kindern nicht wirksam sein kann. Diese Ausnahmen würden jedoch häufig auch dann genehmigt, wenn das Medikament ein breiteres Wirkungsspektrum hat und auch für die Behandlung von Tumoren bei Kindern eingesetzt werden könnte.

Medikamente wurden zum Beispiel für die Behandlung von Krebserkrankungen bei Erwachsenen zugelassen, die mit bestimmten Genmutationen in Zusammenhang stehen. Den Herstellern wurde jedoch zugestanden, keine Tests dieser Medikamente für Kinder durchführen zu müssen, deren Erkrankungen mit den gleichen Mutationen in Zusammenhang stehen.

Die derzeitige Gesetzgebung bietet Pharmafirnen eine längere Marktexklusivität an, wenn Medikamente auch für Kinder getestet werden. Laut dem ICR nehmen jedoch zu wenige Unternehmen dieses Angebot an. Dem ICR-Vorsitzenden Alan Ashworth nach müssen die Richtlinien der EU geändert werden, da das bestehende System Kindern den Zugang zu Medikamenten verwehrt, die ihr Leben verlängern könnten.

Mittel auch für Kinder geeignet

"Moderne Krebsmedikamente zielen häufig auf genetische Charakteristika eines Tumors ab, die bei einer Reihe von Tumoren bei Erwachsenen und Kindern zum Tragen kommen können. Ein Medikament, das für eine Krebsart bei Erwachsenen entwickelt wurde, kann bei einer Erkrankung bei Kindern wirksam sein, die einen ganz anderen Teil des Körpers betrifft. Die derzeitigen Richtlinien tragen diesem Umstand keine Rechnung", moniert Ashworth.

Ist ein Medikament für den Einsatz bei Erwachsenen zugelassen, können es Ärzte auch Kindern verschreiben. Ohne ausreichende Belege für die Wirksamkeit könnten Versicherungsträger jedoch nicht bereit sein, die Kosten für die Behandlung zu übernehmen. Allein in Großbritannien wird jährlich bei 1.600 Kindern eine Krebserkrankung diagnostiziert.

(Ende)
Aussender: pressetext.redaktion
Ansprechpartner: Michaela Monschein
Tel.: +43-1-81140-300
E-Mail: monschein@pressetext.com
Website: www.pressetext.com
|