ptp20141111026 Forschung/Entwicklung, Bildung/Karriere

ZOOBOT hält am 25.11. 2014 Symposium zu Naturwissenschaften am OÖ Landesmuseum

Spannende Einblicke in bedeutende Sammlungen von Botanik bis zu seltenen Insekten


Linz (ptp026/11.11.2014/12:30) Am 25.11. gewährt das Symposium "Die Naturwissenschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum - Geschichte und Ausblick" im Biologiezentrum in Linz interessante Einblicke in Vergangenheit und Zukunft der ansässigen Sammlungen. Veranstalter ist die Zoologisch-Botanische Gesellschaft in Österreich (ZOOBOT). Im Rahmen des Symposiums referiert unter anderem Fritz Gusenleitner (Vortrag: "Biologiezentrum Linz - Gedächtnis und Anwalt der Natur"). Weitere Vorträge handeln von Botanik, Geowissenschaften oder der Insektensammlung des Landesmuseums.

Seit 1833 werden biologische und geowissenschaftliche Sammlungen im Oberösterreichischen Landesmuseum, das bis 1920 in privaten Händen lag, gesammelt. Das Biologiezentrum sowie die Geowissenschaftliche Sammlung als dislozierte Einheiten bewahren wertvolle Zeugen der Natur, darunter auch weltweit bedeutende Kollektionen, deren Inhalt zunehmend mehr Bedeutung erlangt und auf unterschiedlichen Wegen der Wissenschaft sowie der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.

Die Geowissenschaftlichen Sammlungen gewähren einen Einblick in die über 300 Millionen Jahre währende Vergangenheit Oberösterreichs und weit darüber hinaus.

Die Botanischen Sammlungen des Biologiezentrums gehören zu den umfangreichsten derartigen Kollektionen Österreichs und stellen auch international eine bedeutende Quelle für Botanische Forschungsaktivitäten dar. Sowohl historisch wertvolle Belege als auch rezente Sammlungen, die moderne Untersuchungs- und Auswertungsmethoden ermöglichen, gehören zu den Beständen.

Das Oberösterreichische Landesmuseum beherbergt die zweitgrößte Schnecken- und Muschel-Sammlung Österreichs und eine der weltweit wichtigsten Sammlungen mikroskopischer Dauerpräparate von Mikroorganismen (Wimperlinge, Stamm Ciliophora; Schalenamöben, Geißelinge) und der damit verbundenen Fachliteratur sowie anderer Archivalien (Modelle, Diathek, Negativ-, digitale Foto- und Videosammlungen). National bedeutend sind die Sammlungen der Regenwürmer (Annelida, Lumbricidae) und Spinnen (Arachnida, Araneae).

Aus einer überwiegend lokalen Insektensammlung entwickelte sich in den letzten 20 Jahren eine Sammlung von großer internationaler Bedeutung am Biologiezentrum, die mittlerweile von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt genutzt wird. Der Schwerpunkt liegt dabei bei den Hautflüglern, von denen etwa 1,6 Millionen Exemplare von nahezu allen Regionen der Erde hier aufbewahrt werden. Zahlreiches Typenmaterial sowie viele für die Wissenschaft neue Taxa sind in den Beständen vorhanden. Von manchen Arten ist weltweit nur das im Biologiezentrum aufbewahrte Material bekannt.

Die Wirbeltiersammlung geht zurück auf die Gründung des Oberösterreichischen Landesmuseums 1833. Die Ausrichtung wurde vor allem auf das Bundesland Oberösterreich gelegt, um die Biodiversität dieses Bundeslandes zu dokumentieren.

Besonders bemerkenswert sind die Spezialsammlungen wie zum Beispiel die von A. Reischek in Neuseeland gesammelten Vögel, die Greifvogel- und Eulensammlung mit globalem Artenspektrum von Theodor Angele und die landwirtschaftliche Lehrsammlung von Georg Wieninger. Seit der Übersiedlung der biologischen Abteilungen im Jahr 1993 in das Gebäude am nördlichen Stadtrand von Linz, werden hier regelmäßig Sonderausstellungen (normalerweise zwei pro Jahr) gezeigt. Die Präsentation erfolgt auf etwa 165 m2 Fläche und ermöglicht uns den Zugang zur Öffentlichkeit.

Kompetente Partner im In-und Ausland stellen die Verbindungen zu Fachkollegen her und organisieren Beiträge für Katalog und Ausstellung. Das Ausstellungsthema wird dabei möglichst umfassend beleuchtet und für Laien verständlich aufbereitet. Neben den zwei pro Jahr gezeigten Ausstellungen im Biologiezentrum werden auch im Linzer Schlossmuseum Schauen vom Team des Biologiezentrums konzipiert, organisiert und aufgebaut. Die Dauerausstellung "Natur Oberösterreich" im Schlossmuseum geht ebenfalls auf das Biologiezentrum zurück.

Dem Naturvermittlungsteam im Biologiezentrum ist es ganz besonders wichtig, eine Brücke zwischen den Besucherinnen und Besuchern und der Natur zu schlagen. Dabei soll die Neugierde der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen geweckt werden. Das selbständige Entdecken ist neben der Ansprache und dem Einsatz aller Sinne besonders wichtig. Die erarbeiteten Konzepte orientieren sich an den Bedürfnissen des Publikums und werden durch Spiele und Anschauungsmaterialien zum Begreifen aufgelockert.

ZOODAT
2014 befinden sich im digitalen Archiv des Biologiezentrums 3,6 Millionen Verbreitungsdaten von Tieren und Pflanzen, über zwei Millionen Seiten digitale Literatur und über 11.000 (Teil-)Biografien von Naturwissenschaftlern.

Detailprogramm der Veranstaltung am 25.11.2014, 16-18.30 Uhr im Biologiezentrum Linz, Johann-Wilhelm-Klein-Straße 73, 4040 Linz: Symposium: "Die Naturwissenschaft am Oberösterreichischen Landesmuseum - Geschichte und Ausblick" unter http://www.univie.ac.at/zoobot/wordpress/?p=1514

(Ende)
Aussender: VWGÖ - Verband Wissenschaftlicher Gesellschaften Österreichs
Ansprechpartner: Michaela Pinkawa
Tel.: +431 40160 31103
E-Mail: office@vwgoe.at
Website: www.vwgoe.at
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