Datenrettung in Deutschland: Wie realistisch sind kostenlose Dienstleistungen?

Betrachtung von Hintergründen von kostenlosen Services hilft bei Schadensbegrenzung

Leipzig (ptp005/24.11.2014/09:00) Ein Datenverlust kommt meist unverhofft und für den Betroffenen im ungünstigsten Moment. Rund ein Drittel aller deutschen Unternehmen hatten schon mindestens einen und bis zu fünf Vorfälle in Bezug auf einen Datenverlust bzw. ein Datensicherheitsproblem. In Anbetracht der rund 3,6 Millionen Unternehmen in Deutschland lässt die enorme Zahl von über einer Millionen Betroffener Unternehmen erahnen, wie wichtig die Anforderungen an einen professionellen Datenrettungsdienst sein sollten.

Bei näherer Betrachtung des Marktsegments Datenrettung lassen sich schnell Unterschiede feststellen. Einige Unternehmen werben mit vermeintlich kostenlosen Dienstleistungen, so vor allem die essentielle Diagnose von Datenträgern im Vorfeld einer Datenrettung.

Jeder geschäftlich handelnde Interessent kann nachvollziehen, dass hinter einer kostenlosen Dienstleistung möglicherweise nicht die erwartete Qualität und Präzision steht, die man im Hinblick auf die Lösung eines sehr elementaren Problems - nämlich der Rettung seiner wichtigen Daten - erwartet.

Vermehrt lässt sich beobachten, dass vorwiegend kleine Firmen, die teilweise nur aus einer Person bestehen, kostenlose Diagnoseleistungen offerieren. Aufgrund der niedrigen Betriebskosten ist es oft möglich, einen niedrigen Marktpreis (unter Umständen auch zum Faktor 0) anzubieten. Nun spricht im geltenden Wettbewerb zunächst nichts gegen ein niedrigeres (kostenloses) Angebot. Allerdings empfiehlt es sich, den Hintergrund des jeweiligen Unternehmens genau zu betrachten.

Professionelle Datenretter sind oftmals deswegen technisch erfolgreich, weil die vorhandene Infrastruktur dem technischen Stand entspricht und das hoch spezialisierte Wissen aus mehreren Quellen generiert und gesichert werden kann. Dazu gehört beispielsweise ein Fachbereich, der sich ausschließlich mit der Entwicklung von Datenrettungstechnologien befasst. Außerdem werden aufgrund einer professionellen Unternehmensstruktur Dinge wie Datenschutz, Ablauforganisation und Kommunikation/ Transparenz meist deutlich effizienter organisiert, wodurch sich vor allem der gewerbliche Kunde auf eine hohe Qualität bei der Bearbeitung eines Auftrages verlassen kann.

Neben der betrieblichen Organisation ist jedoch auch der generelle Aufwand, der in die Leistung einer Diagnose investiert wird entscheidend. Werden bei kostenlosen Angeboten oft nur Preisschätzungen nach einer flüchtigen Betrachtung des Datenträgers abgegeben, erfolgt bei anderen kostenpflichtigen Dienstleistungen eine fundierte und verlässliche Analyse des Schadens, die Basis des Dateisystems und soweit möglich auch eine konkrete Eruierung des Lösungsweges, vor allem bei komplexen RAID- und Serversystemen. Einige Datenretter führen bereits im Zuge der Diagnose Datenrettungsprozesse durch, wobei natürlich ein höherer Kostenfaktor zu Beginn entsteht.

Fazit: Es muss jeder Betroffene am Ende selbst entscheiden, wie wichtig zunächst verlorene Daten wirklich sind und ob ein Risiko durch Experimente aufgrund von mangelhaftem Know-how bzw. lediglich standardisierten Abläufen (z.B. durch den Einsatz von Standard-Werkzeugen) tolerierbar ist. Letztendlich spiegelt sich Professionalität im Hinblick auf die Qualität von Daten meist auch im Preis wieder.

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