Der Schweizer Franken bleibt eine tickende Zeitbombe
Währungsexperten warnen vor der weiteren Entwicklung des Schweizer Franken
Mag. Gerhard Massenbauer (Foto: MBV GmbH) |
Wien/Zürich (pts027/08.05.2015/13:45) Österreichs erfolgreichster Währungsexperte und Devisentrendanalyst Gerhard Massenbauer http://www.diewährungsexperten.at warnt Unternehmen und private Kreditnehmer vor der weiteren Entwicklung des Schweizer Franken. In der aktuellen Ausgabe des Massenbauer Brief erklärt er, warum er die momentane Seitwärtsbewegung zum Euro für trügerisch hält und welche Rolle in diesem unsicheren Spiel die Schweizer Nationalbank spielt.
Seit der Auflösung der Bindung des Schweizer Franken an den Euro bei der 1,20-Schwelle durch die Schweizer Nationalbank am 15. Jänner dieses Jahres und dem Verdauen der unmittelbar danach ausgelösten Panik am Währungsmarkt, bewegt sich der Euro in einer Seitwärtsbewegung zum Franken und verharrt bei 1-1,10. Demgegenüber steht, dass die Devisenreserven der Schweiz seit dem Jahresende 2014 bis Ende März 2015 um 87 Milliarden Schweizer Franken angewachsen sind. Das entspricht etwa 15 % des schweizerischen BIP. Gerhard Massenbauer: "Ich nehme an, die schweizerische Nationalbank bereut ihren Schritt bereits bitter. Statt die Nachfrage nach Schweizer Franken zu reduzieren, hat sie sie sogar noch erhöht."
Gerhard Massenbauer beschreibt dafür drei Ursachen:
Ursache 1: Schweizer Unternehmen haben kein Vertrauen in den Euro
Die schweizerischen Unternehmen wissen, dass sie bei ihrer Bilanzierung einen vollen Schutz gegen Wechselkursschwankungen benötigen. Bis die Schweizer Unternehmen und die Schweizer Industrie an einen Euro als harte und zuverlässig stabile Währung glauben, wird die gewaltige Nachfrage nach dem Schweizer Franken auch nicht enden. Die Frage ist also, wann dieser Zeitpunkt und ob er überhaupt eintreten wird? Derzeit geht Gerhard Massenbauer davon aus, dass dieser Zeitpunkt in sehr ferner Zukunft liegt: "Die Schweizer betrachten den Euro bei wohlwollender Betrachtung als Teufelszeug!"
Ursache 2: Die Schweizer Nationalbank könnte die Nerven verlieren
Die Schweizer Nationalbank ist als oberste Währungshüterin überfordert. Das war speziell daran zu merken, wie sie die Loslösung der 1,20-Schwelle handhabte. Durch jetzige Interventionen wird der Druck stetig stärker. Gerhard Massenbauer: "Wann die Schweizer Nationalbank als verlässlicher Partner zur Gänze 'über den Jordan geht', ist noch unklar. Politische Entscheidungen sind im Timing nicht klar bestimmbar, doch dass sie gefällt werden, ist unvermeidlich. Ich rechne in diesem Jahr noch nicht mit größeren Umbruchsentscheidungen, doch aufgrund des massiven Drucks kann dies schneller kommen, als ich das heute glaube."
Ursache 3: Schreckgespenst Kapitalverkehrskontrollen
Der radikalste Lösungsansatz in der jüngeren Währungsgeschichte in Europa wäre eine durch die Schweiz durchgeführte Kapitalverkehrskontrolle. Solche Maßnahmen kennt man eher von rekonvaleszenten Volkswirtschaften oder kommunistischen Systemen, jedoch nicht von einer funktionierenden Wirtschaft, wie es jene der Schweiz ist. Würde die Schweiz diesen Weg beschreiten, wäre der freie Fluss der Währung unterbunden. Die außerhalb der Schweiz kursierende Liquidität bekäme sie damit zwar nicht unter Kontrolle, doch würde das Angebot von Schweizer Franken deutlich verknappt. Die Zinsen für Schweizer Franken außerhalb der Schweiz könnten daher extrem steigen, sich im schlimmsten Fall extrem erhöhen (zweistellig werden?).
Empfehlungen des Währungsexperten-Teams
"Ich rate Unternehmen, Kommunen und Privatpersonen einen schnellstmöglichen Ausstieg aus Finanzierungen im Schweizer Franken und die Umschuldung in weniger politisch getriebene und somit weniger riskante Währungen. Was aber österreichische Unternehmen betrifft, die in der Schweiz Umsätze generieren, so sollten diese keine Absicherungsmaßnahmen setzen, da sie vergleichsweise mehr kosten als nutzen und damit negative Auswirkung auf die eigene Bilanz haben."
Über den Autor:
Die Währungsexperten sind ein Team rund um den Chefexperten und langjährig erfolgreich tätigen Währungstrendanalysten Gerhard Massenbauer. Dieser berät Unternehmen seit über 17 Jahren in Währungsfragen und ist Autor und Herausgeber der mehrmals jährlich erscheinenden Publikation Massenbauer Brief. Die Währungsexperten verstehen sich als Partner für Unternehmen bei allen Währungsfragen und bieten sowohl standardisierte als auch individuelle Beratungsleistungen, Coachings, Webinare sowie Projektbegleitungen für Großkonzerne an. Mehr unter: http://www.diewährungsexperten.at und http://www.gerhardmassenbauer.com
Aussender: | "Die Währungsexperten" - MBV GmbH |
Ansprechpartner: | Mag. Ingrid Winkler |
Tel.: | +43 664 3133832 |
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Website: | www.diewaehrungsexperten.at |