Liechtenstein erstmals an der Kunstbiennale Venedig

Vaduz/Venedig (pts007/20.10.2015/08:00) Ende Oktober wird Liechtenstein zum ersten Mal an der internationalen Kunstausstellung "La Biennale di Venezia" präsent sein. In Form eines sogenannten "Collateral Event" ist das Land vom 23. Oktober bis 1. November 2015 im Palazzo Trevisan degli Ulivi zu Gast, welcher von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia betrieben wird.

Nachdem Liechtenstein im vergangenen Jahr an der Architektur-Biennale in Venedig ausgestellt hat, nimmt es nun erstmals offiziell an einem der wichtigsten Kunstereignisse der Welt teil. Der Auftritt wird vom Kunstverein Schichtwechsel (Laura Hilti, Luis Hilti, Annett Höland und Flurina Seger) kuratiert, die Projektleitung hat das Kunstmuseum Liechtenstein inne. Unter dem Titel "The Silver Lining" wird in Venedig während zehn Tagen zeitgenössische Kunst aus Liechtenstein und anderen europäischen Mikrostaaten gezeigt.

Um einen kritischen Vergleich zwischen verschiedenen Ländern zu ermöglichen und ein Feld des Dialogs und der Zusammenarbeit zu eröffnen, hat der Kunstverein Schichtwechsel junge Kunstschaffende aus Liechtenstein, Island, Luxemburg und Montenegro zur Teilnahme eingeladen. Folgende Künstlerinnen und Künstler werden auf der Biennale vertreten sein: Beate Frommelt und Anna Hilti aus Liechtenstein; Gabríela Friðriksdóttir, Gunnhildur Hauksdóttir und Anna Fríða Jónsdóttir aus Island; Karolina Markiewicz und Pascal Piron aus Luxemburg sowie Adrijana Gvozdenovic und Natalija Vujosevic aus Montenegro.

Ausgangspunkt der Ausstellung bildet der vom diesjährigen Biennale-Kurator Okwui Enwezor zitierte Text "Über den Begriff der Geschichte" von Walter Benjamin. Darin beschreibt Benjamin die Geschichte der Menschheit als eine "Kette von Begebenheiten", die rückblickend als eine einzige Katastrophe erscheinen. Benjamins düsterer Sicht auf die Welt setzen die jungen Kunstschaffenden Begebenheiten entgegen, die sie als nspirierend empfinden und die ihr Leben und dasjenige ihres Umfelds positiv geprägt haben. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Frage, welchen Einfluss die Herkunft aus oder das Wohnen in einem Kleinstaat hat.

Die Künstlerinnen und Künstler werden für die Dauer des Collateral Events vor Ort sein und dort zum grossen Teil neue Arbeiten realisieren. Eröffnet wird "The Silver Lining" am Freitag, 23. Oktober, ab 18 Uhr mit Ansprachen von Sandi Paucic, Projektleiter Biennalen bei der Pro
Helvetia; Paolo Scibelli, Direktor Collateral Events, Fondazione La Biennale di Venezia; Kerstin Appel, Mitarbeiterin der Regierung des Fürstentums Liechtenstein; Friedemann Malsch, Direktor Kunstmuseum Liechtenstein und dem Kuratorenteam vom Kunstverein Schichtwechsel, Performances von Adrijana Gvozdenovic (Montenegro), Anna Fríða Jónsdóttir und Ásta María Kjartansdóttir (Island) sowie Musik von Kejeblos (Liechtenstein).

Website zum Biennale-Auftritt (mit vollständigem Programm):
http://www.silverlining.li

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