pts20151103021 Bauen/Wohnen, Produkte/Innovationen

GIN: Nagelplattenbinderdächer trotzen Wind und Wetter

Tragwerksstatik ist bei GIN-Mitgliedern inklusive


Ostfildern (pts021/03.11.2015/12:15) Kaum färben sich die Blätter an den Bäumen herbstlich, kündigt sich mit immer häufigeren Böen auch schon die kalte Jahreszeit an. Mit einem Dachtragwerk aus Nagelplattenbindern sind Gebäude aller Größen gegen Wind und Wetter gut gewappnet, denn die einwirkende Last wird über vorausberechnete Knotenpunkte auf die Umfassungswände abgetragen. Der Effekt: Mag es draußen noch so heftig wehen, Tragwerke aus Nagelplattenbindern erweisen sich als hoch belastbar.

Nagelplattenbinderdächer gibt es in allen erdenklichen Formen und Größen; der architektonischen Vielfalt sind praktisch keine Grenzen gesetzt: Mitgliedsunternehmen der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und des Interessenverbandes Nagelplatten e.V. (GIN) fertigen Tragwerke für klassische Satteldächer, repräsentative Mansarddächer, Walmdächer oder die immer beliebteren Flachdächer sowohl für einzelne Bauvorhaben als auch in großen Serien an.

"Jedes Dachtragwerk soll natürlich die Erwartungen des Auftraggebers von A bis Z erfüllen. Die Statik der Nagelplattenbinderkonstruktion wird deshalb von jedem unserer Hersteller objektspezifisch aufgestellt. In Abstimmung mit dem Hauptstatiker des Bauherrn werden dabei die Lastannahmen zugrunde gelegt, die für den Standort des zu bedachenden Gebäudes gelten. Zu berücksichtigen sind unter anderem die Wind- und die Schneelastzone sowie besondere Anforderungen, die sich aus der Höhenlage und Exponiertheit des Baugrundstücks ergeben", erläutert Dipl.-Ing. Ralf Stoodt, Obmann im Ausschuss für Gütesicherung der Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und des Interessenverbandes Nagelplatten e.V. (GIN).

Vernetzte Planung

Die Tragwerksstatik, die der Nagelplattenbinderhersteller für die Dachkonstruktion aufgestellt hat, dient dem Hauptstatiker des Gebäudes als Ausgangspunkt zur Bemessung aller weiteren Bauwerksteile. Um sicherzustellen, dass sämtliche Fachplanungen einschließlich der Statik des Dachtragwerks lückenlos ineinandergreifen, stimmen sich der vom Bauherrn beauftragte Hauptstatiker sowie der Architekt, der für die Gesamtplanung des Gebäudes zuständig ist und für das Gelingen des Werks die Hauptverantwortung trägt, zum frühestmöglichen Zeitpunkt mit dem Statiker des Nagelplattenbinderherstellers ab.

Vorteile ab Werk

Bei GIN-Mitgliedsfirmen sind alle Prozessschritte von Anfang an präzise aufeinander abgestimmt. Die eingespielten Abläufe tragen maßgeblich zu dem beachtlichen Kostenvorteil bei, der den Tragwerksbau mit Nagelplattenbindern - bei gleicher statischer Belastbarkeit - gegenüber handwerklich auf der Baustelle gezimmerten Dachstühlen auszeichnet. Denn der Bauprozess beschleunigt sich, wenn von der Tragwerksplanung über die statische Bemessung bis zur maßgenauen Fertigung der Nagelplattenbinder die gesamte Herstellung des Dachtragwerks in einer Hand liegt. Für Auftraggeber, die sich zum Fixtermin eine sichere Dachkonstruktion zum attraktiven Preis wünschen, sind Tragwerke aus Nagelplattenbindern somit erste Wahl. Dies gilt umso mehr, als immer mehr GIN-Mitglieder auch die fachgerechte Montage des gelieferten Tragwerks anbieten.

Schnelligkeit ist Trumpf

Gerade jetzt, kurz vor dem Winter, ist die Schnelligkeit der Nagelplattenbinderbauweise von großem Vorteil: GIN-Mitglieder sind in der Lage, Dachtragwerke nach Maß äußerst kurzfristig zu liefern. Qualitativ stehen die komplexen Konstruktionen aus technisch getrocknetem Nadelholz und metallischen Nagelplatten anderen Tragwerken in nichts nach. Hunderttausende allein in Deutschland mit Nagelplattenbinderdächern ausgestattete Wohn- und Nichtwohngebäude belegen das eindrucksvoll.

Sicherheit mit eingebaut

Bei aller Schnelligkeit und allen Preisvorteilen steht die Sicherheit für Nagelplattenbinderhersteller im GIN an erster Stelle. Sie planen und fertigen die Binderkonstruktionen daher so, dass sie den Anforderungen an robuste Dachtragwerke entsprechen, die Prof. Dr.-Ing. Martin H. Kessel wie folgt definiert hat:
- Die Versagenswahrscheinlichkeit des einzelnen Binders ist nicht höher als die eines einzelnen Trägers aus Brettschichtholz oder anderen Baumaterialien.
- Die Dachkonstruktion besteht aus einer Vielzahl von Bindern mit kleinerem Binderabstand im Vergleich zu den größeren Abständen anderer Dachkonstruktionen.
- Die Dachlatten (Pfetten) sind über mehrere Felder statisch unbestimmt gelagert.
- Die Binder werden industriell gefertigt und bauaufsichtlich zertifiziert.

Diese Anforderungen begründet der Experte damit, dass Tragwerke aller Bauarten - unabhängig davon, aus welchen Baumaterialien sie bestehen - grundsätzlich so auszuführen sind, dass aus menschlichem Versagen, Materialfehlern oder anderen unentdeckten Mängelgründen keine Schäden resultieren dürfen, deren Folgen in keinem vernünftigen Verhältnis zur Schadensursache stehen. Ein Tragwerk, das diese Anforderung erfüllt, wird laut Prof. Kessel als robust bezeichnet.

"Solidarisches" Konstruktionsprinzip

Den Robustheitskriterien nach Prof. Kessel entsprechen Dachtragwerke aus Nagelplattenbindern u.a. dadurch, dass sie bei der Ausführung vergleichsweise geringe Binderabstände aufweisen; üblich sind max. 1,25 m. Das ist das Maß, das den jeweils nebenstehenden Bindern noch erlaubt, die statischen Lasten eines ausgefallenen Tragglieds zu übernehmen und über die Knoten- bzw. Umlenkpunkte der Tragwerkskonstruktion auf die Umfassungswände des Gebäudes abzulenken. Insoweit lässt sich bei Tragwerken mit Nagelplattenbindern von einem "solidarischen Konstruktionsprinzip" sprechen.

Ausgereift und perfekt ausgesteift

"Konstruktionen mit Nagelplattenbindern erweisen sich auch dadurch als robust, dass jedes Tragwerk im Zuge der Montage unter Berücksichtigung der genauen statischen Bemessung optimal ausgesteift wird", erläutert Hans Werner Backes, Obmann im Marketingausschuss des GIN. Der erfahrene Unternehmer weist damit auf eine besondere Qualität von Nagelplattenbinderdächern hin. Das Aussteifen geschieht zumeist mit metallischen Rispenbändern, die auf den Oberseiten der montierten Binder angebracht werden und die Dachfläche diagonal verstreben. Alternativ bieten Hersteller im GIN zur Tragwerksaussteifung auch spezielle Längsverbände an. Dabei handelt es sich um objektspezifisch dimensionierte Nagelplattenbinder, die quer in die montierten Tragwerksbinder eingeschoben werden. Welche Variante zum Einsatz kommt, richtet sich nach den jeweiligen statischen Erfordernissen, die maßgeblich von der Dachgeometrie und der vorgesehenen Nutzung des Objekts abhängen.

Man sieht nur, wovon man weiß

Da die Tragwerkskonstruktion von der Straße aus mit bloßem Auge nicht sichtbar ist, sollten Interessenten Anbieter um die Benennung von Referenzobjekten bitten. GIN-Mitglieder zeigen gern, was im modernen Tragwerksbau alles möglich ist. Die Adressen aller Firmen, die der Gütegemeinschaft Nagelplattenbinder e.V. und dem Interessenverband Nagelplatten e.V. angehören, stehen nach Postleitzahlen geordnet im Mitgliederverzeichnis auf der Verbandswebsite http://www.nagelplatten.de . Für nähere Auskünfte kann man sich auch an die GIN-Geschäftsstelle c/o FORUM HOLZBAU, Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern, Mail gin@nagelplatten.de wenden.

Wissenswert

Für alle Gebäudetypen lassen sich spezifische Anforderungen definieren, die von einer robusten Tragwerkskonstruktion zu erfüllen sind. Dabei können die Empfehlungen des Technischen Ausschusses im GIN herangezogen werden, die sich auf die Untersuchung von Prof. Kessel beziehen und auf der Verbandswebsite http://www.nagelplatten.de als "GIN-IFO Robuste Nagelplattenkonstruktionen" zu finden sind. Für die genaue Nachweisführung und zur Detailinformation über die wissenschaftlichen Grundlagen sind die Ergebnisse der Untersuchung von Kessel und Kühl (2013) im IRB-Verlag in Band 38 der Reihe Wissenschaft unter folgendem Titel erschienen: "Nachweis der Unempfindlichkeit von symmetrischen Satteldächern mit Windrispen und Pultdächern in Nagelplattenbauart gegenüber lokalem Versagen - Robustheit". Ergänzend macht es für Architekten Sinn, ihren Auftraggebern die Montage von Nagelplattenbinderkonstruktionen durch einen versierten Fachbetrieb zu empfehlen, der das RAL-Gütezeichen 601, Teil II Montage führt. Dann lässt sich mit Fug und Recht sagen, dass man sich unter Dächern, die sich auf ein fachgerecht konstruiertes Tragwerk aus Nagelplattenbindern stützen, auf Dauer rundum sicher fühlen darf.

Über den GIN
>Starke Verbindungen!< Nach dieser Maxime handeln die Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und der Interessenverband Nagelplatten e.V. für annähernd 50 Hersteller und Verarbeiter von Nagelplatten und Nagelplattenprodukten: "Nagelplatten werden vor allem im Dach- und Wandbereich von Wohnhäusern, Supermärkten, Gewerbe-, Produktions- und Lagerhallen, landwirtschaftlichen Gebäuden, öffentlichen Einrichtungen wie Sporthallen sowie für Brückenschalungen etc. als extrem belastbare Verbindungsmittel eingesetzt", erläutert GIN-Geschäftsführer Thomas Schäfer. Das "RAL-Gütezeichen Nagelplattenprodukte" führen alle Betriebe, die auch Mitglied der Gütegemeinschaft sind. Es umfasst die Herstellung von Nagelplattenprodukten und kann sich darüber hinaus auch auf die Montage von Nagelplattenbinderkonstruktionen erstrecken. Das Gütezeichen Nagelplattenprodukte bürgt so für sichere, maßgenau hergestellte Verbindungen von Holzelementen mit einer Spannweite von bis zu 35 m sowie für die fachgerechte Montage gebäudespezifischer Tragsysteme von allerhöchster, dauerhafter Qualität.

Gemeinnützig und solidarisch unterstützt der GIN seine Mitgliedsfirmen in allen Fragen, die sich im Hinblick auf technisch vorbildliche und wirtschaftlich vorteilhafte Einsatzmöglichkeiten von Nagelplatten am Bau ergeben. Zugleich ist der Interessenverband Ansprechpartner und Auskunftsquelle für Architekten, Hausbauunternehmen, Bauämter, Zimmerei-, Dachdecker- sowie weitere Handwerksbetriebe, die Nagelplatten und Nagelplattenprodukte bei der Verwirklichung unterschiedlichster Bauvorhaben konstruktiv verwenden. 1982 gegründet, gehört der GIN der Verbändegemeinschaft FORUM HOLZBAU an, hat seinen Sitz in Ostfildern bei Stuttgart und wird von Jochen Meilinger (1. Vors.), Kay-Ebe Schnoor (2. Vors.) und Thomas Schäfer (Geschäftsführer) vertreten. Weitere wissenswerte Informationen über Nagelplatten und -produkte sowie über den GIN als Interessenverband finden sich im Internet auf: http://www.nagelplatten.de

Pressekontakt:
Achim Zielke M.A. c/o Medienbüro TEXTIFY.de, Box 18 52, 53588 Bad Honnef, Fon 0 22 24/8 97 98 68, Fax 0 22 24/96 80 22, Mail gin@textify.de (im Auftrag des GIN, Gütegemeinschaft und Interessenverband Nagelplattenprodukte e.V., Geschäftsstelle: Hellmuth-Hirth-Str. 7, 73760 Ostfildern, E-Mail: gin@nagelplatten.de, http://www.nagelplatten.de )

(Ende)
Aussender: GIN, Gütegemeinschaft Nagelplattenprodukte e.V. und Interessenverband Nagelplatten e.V.
Ansprechpartner: Achim Zielke M.A. abp
Tel.: +49 (0) 22 24/8 97 98 68
E-Mail: gin@textify.de
Website: www.nagelplatten.de
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