Privatsphäre in sozialen Medien: Gefahrenbewusstsein bei Nutzern steigt
Neue ESET-Studie zeigt, dass Frauen deutlich sensibler beim Thema Online-Datenschutz sind als Männer
Jena (pts015/04.11.2016/09:25) Der europäische Security-Software-Hersteller ESET hat in einer aktuellen Studie zum Thema Online-Datenschutz herausgefunden, dass Nutzer sozialer Medien dem Schutz ihrer persönlichen Daten im Internet mehr Aufmerksamkeit schenken. Zwei Drittel der Briten schützen ihre Daten sogar aktiv. An der Studie nahmen im Oktober 2016 insgesamt 1.000 Nutzer sozialer Medien in Großbritannien teil.
Die Ergebnisse verdeutlichen den hohen Stellenwert von Datensicherheit bei den Nutzern: 68 Prozent der Studienteilnehmer haben ihren Datenschutz bereits selbst in die Hand genommen und sich aktiv darum gekümmert. 75 Prozent glauben darüber hinaus, dass Datenschutz auf sozialen Kanälen wichtiger ist als Beliebtheit. 53 Prozent der Teilnehmer überprüfen ihre Privatsphäreneinstellungen in den sozialen Medien sogar regelmäßig.
Großes Misstrauen gegenüber Unbekannten und Geo-Tagging
Die Studie offenbart ein tiefgreifendes Umdenken, das nach den letzten großen Sicherheitsverletzungen derzeit bei britischen Nutzern sozialer Medien in Bezug auf den Online-Datenschutz stattfindet. Ganze 72 Prozent der Briten verweigern ihnen Unbekannten demzufolge, sich mit ihnen zu vernetzen oder ihnen zu folgen.
57 Prozent erlauben Fremden zudem nicht, Beiträge oder gepostete Fotos anzusehen und 68 Prozent sind sich bewusst, dass bereits die Ortsangabe bei Facebook-Posts oder Tweets ein Sicherheitsrisiko darstellen kann. Fast zwei Drittel der Studienteilnehmer zeigen auch beim Thema Passwort eine gewisse Sensibilität: 62 Prozent nutzen darüber hinaus nicht mehr ein und dasselbe Passwort für mehrere Accounts.
Große Unterschiede zwischen Mann und Frau
Die britischen Frauen zeigen sich bei der Sicherheit ihrer Daten besorgter als Männer. So hat beispielsweise rund jeder zehnte Mann angegeben, dass ihm seine Beliebtheit in den sozialen Medien wichtiger ist als seine Privatsphäre, während bei den Frauen gerade einmal sechs Prozent so denken. Ebenso haben 36 Prozent - mehr als ein Drittel - der Männer bisher selbst nichts unternommen, um ihre Privatsphäre online zu schützen, während nur 29 Prozent der Frauen derart sorglos mit persönlichen Daten umgehen.
Ein weiteres Indiz für die unterschiedlichen Gewichtungen des Themas bei den Geschlechtern zeigt sich bei den Privatsphäre-Einstellungen der Social-Media-Konten: Nur fünf Prozent der britischen Frauen haben diese noch nie überprüft - bei den Männern sind es doppelt so viele.
Datenschutz auch in Deutschland Top-Thema
Die Skepsis gegenüber dem Posten persönlicher Informationen ist in Großbritannien jedoch nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. Eine Umfrage im Auftrag des Digitalverbands Bitkom im Jahr 2015 hat die Relevanz des Themas hierzulande verdeutlicht: 85 Prozent der Nutzer sozialer Netzwerke in Deutschland verzichten aus Datenschutzgründen bewusst darauf, bestimmte persönliche Informationen zu veröffentlichen.
"Social-Media-Nutzer nehmen die Gefahren der Online-Welt mehr und mehr wahr. In Großbritannien verstehen immer mehr von ihnen, dass es Menschen gibt, die gezielt versuchen, an ihre persönlichen Daten zu gelangen", kommentiert Mark James, Security Specialist bei ESET, die Ergebnisse der Studie. "Wir können jedoch nicht ignorieren, dass viele die Bedeutung des Themas noch immer nicht verstehen und sich dadurch selbst Risiken aussetzen. Dabei helfen oft schon einfache Dinge, wie die Nutzung unterschiedlicher Passwörter für Online-Accounts und das Aktualisieren der Privatsphäre-Einstellungen in den sozialen Medien, damit Bilder und Posts nicht öffentlich sichtbar sind. Darüber hinaus sollten alle Internet-Nutzer eine verlässliche Internet-Security-Lösung verwenden, da an dieser ersten Hürde bereits viele Bedrohungen im Netz abgewendet werden können."
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