"Im besten Fall entstehen Freundschaften"
"Steinway-Botschaft" am Opernring feierte 20-jähriges Bestehen
Wien (pts021/04.12.2017/14:20) Soley Blümel war die jüngste Gratulantin des Abends. Das Geschenk der 9-Jährigen: Eine virtuose Darbietung von Hugo Reinholds Impromptu. Er war wohl der am weitesten angereiste Gast: Manfred Sitz, Geschäftsführer Steinway & Sons Europa, war aus Hamburg gekommen, um persönlich zu gratulieren. Aleksey Igudesman and Hyung-ki Joo begeisterten die rund 100 Jubiläums-Gäste im Steinway Haus am Opernring mit einer exzentrischen Interpretation von "Happy Birthday to you". Besondere Symbolkraft hatte auch der Besuch von Rico Gulda. Gemeinsam mit Michael Badura-Skoda hatte der Leiter des Künstlerischen Betriebs & Dramaturgie im Konzerthaus am 1. Dezember 1997 bei der Eröffnung von Steinway in Austria vierhändig gespielt. Stand damals die Fantasie in f-Moll von Franz Schubert auf dem Programm, so interpretierte Ingrid Marsoner exakt 20 Jahre später (01.Dezember 2017) drei Klavierstücke.
"In der Arbeit für und mit Steinway hat man mit sehr vielen interessanten Persönlichkeiten zu tun. Im besten Fall entstehen dabei Freundschaften", erklärte Steinway in Austria-Gründer und -Geschäftsführer Christoph Daignière-Koller bei seiner launigen Begrüßungsrede. "Ich hatte das Glück, dass sehr viele Freundschaften entstanden sind." Neben treuen Wegbegleitern wie Brigitte und Paul Hövelmann, die seit der Unternehmensgründung als Berater und Controller agieren, waren auch immer aufstrebende Künstler zu Gast im Klavierhaus am Opernring. "Viele sind heute nicht da. Sie hatten seither Erfolg. Jetzt sind sie weltweit auf Tournee." Gekommen waren jedenfalls mehrere Generationen von Kulturschaffenden und -managern: So etwa die Dietmar Kerschbaum, Vorstandsdirektor Brucknerhaus Linz, Heidemarie Dobner, Intendantin GLOBart - Denkwerkstatt für Zukunftsfragen, Verena Hager, Grafenegg Kulturbetriebs GmbH, Angelika Möser, Direktorin Arnold Schönberg Center, Michael Nemeth, Generalsekretär Musikverein Graz, Karin Eidenberger, Direktorin Musikschule Vöcklabruck und Gatte Josef Eidenberger, ehemaliger Vizerektor der Bruckneruniversität Linz, Rolf Plagge, Steinway-Artist und Professor am Mozarteum Salzburg, Leona König, Obfrau IMF - International Music Foundation for Highly Gifted Children, Karin Wagner, Institut Ludwig van Beethoven an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, oder auch Rudolf Wyrsch, Betriebsleiter von Steinway & Sons Hamburg.
Zwei prägende Damen und ein Autohaus
Wenige Wochen vor der Eröffnung erlebte Christoph Daignière-Koller 1997 einen Schlüsselmoment. Er begleitet Elisabeth Leonskaja in die Steinway & Sons Fabrik in Hamburg, wo die Pianistin die ersten zwei Flügel für das Wiener Konzerthaus aussuchte. "Das war ein enormer Vertrauensvorschuss. Das Konzerthaus ist bis heute unser wichtigster Partner", erinnerte sich Daignière-Koller. Unvergesslich bleibt dem damaligen Jungunternehmer auch die erste Begegnung mit Elisabeth Freismuth. Als Direktorin der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien war sie 1999 für die Abwicklung des ersten Großauftrags - samt vorgelagerter EU-Ausschreibung - verantwortlich. "Ich hatte unser Angebot damals persönlich überbracht, damit ja nichts schief geht." Während Freismuth heute Rektorin der Kunstuniversität Graz ist, residiert Steinway in Austria nach wie vor am Wiener Opernring. Dort öffnete das Steinway Haus am 1. Dezember 1997 erstmals seine Türen. Zuvor beheimatete die Adresse ein Autohaus. "Also mussten wir zuerst die abgehängten Decken und den PVC-Boden entfernen, um die schönen Gewölbe und den alten Parkettboden freizulegen", erinnerte sich Daignière-Koller.
Besser schlafen mit Steinway in Austria
Neben den fünf Musikhochschulen in Österreich würdigte Daignière-Koller die vielen Musikschulen als wichtige Kooperationspartner und als unentbehrlich für die exzellente Nachwuchsarbeit im Land. "Rund 350 Musikschulen gibt es in Österreich - zumindest offiziell. In unserer Datenbank haben wir interessanterweise viel mehr. Jedenfalls unterrichten sie 190.000 Kinder." Mit einer imposanten Zahl wartete schließlich auch Manfred Sitz, Geschäftsführer S&S Europa, auf. 1.500 Instrumente aus der Steinway-Produktfamilie habe das Team rund um Christoph Daignière-Koller in den letzten 20 Jahren verkauft. "Wenn wir mehr solche Händler hätten, würde ich immer in Ruhe schlafen können", bedankte sich Sitz für die langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft. Überaus geschätzt werde Daignière-Koller in Hamburg auch als interessanter Gesprächspartner und Ratgeber in Strategiefragen und bei der kontinuierlichen Verbesserung des Produkts. Immerhin wird ein Steinway in Handarbeit aus 12.000 Einzelteilen gefertigt. "Das macht einen Steinway 'einfach alternativlos'", formulierte Sitz in Anspielung auf eine bekannte Redewendung "unserer derzeitig geschäftsführenden Kanzlerin".
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