Starker chronischer Schmerz schmälert die Lebenserwartung
Presseaussendung zu den 17. Österreichischen Schmerzwochen der Österreichischen Schmerzgesellschaft
Wien (pts007/24.01.2018/10:15) Wer an chronischen Schmerzen leidet, stirbt um Jahre früher: Immer mehr Studien belegen den negativen Einfluss von starken chronischen Schmerzen auf die Lebenserwartung. Ein Grund mehr, Chronifizierung zu verhindern und die Versorgungssituation für die Schmerzpatienten in Österreich zu verbessern, betont die ÖSG anlässlich der 17. Österreichischen Schmerzwochen.
Chronische Schmerzen drücken nicht nur auf die Lebensqualität oder ziehen Begleiterkrankungen mit sich, sie verkürzen offenbar auch die Lebensdauer. Das legen neuere Forschungsergebnisse nahe, so auch eine aktuelle finnische Studie, berichtet die Österreichische Schmerzgesellschaft anlässlich ihrer 17. Schmerzwochen. Untersucht wurden die Mortalität und Todesursachen bei über 1.500 Patientinnen und Patienten, die unter schweren chronischen, nicht-malignen Schmerzen litten und zwischen 2004 und 2012 an einem multidisziplinären Schmerzprogramms teilgenommen hatten, und anschließend an einer Folgestudie zu ihrer Lebensqualität.
Während des Studienzeitraums starben knapp 16 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Sie erreichten ein Alter, das im Schnitt 14 Jahre unter der Lebenserwartung von Männern und Frauen in der Durchschnittsbevölkerung lag. Wie die Daten außerdem darlegten, hatten sie mit einem deutlich höheren Schmerzlevel zu kämpfen als jene Studienteilnehmer, die noch am Leben waren.
"Immer mehr Daten belegen, dass chronische Schmerzen eine wesentliche Rolle für eine erhöhte Mortalität spielen. Auch wenn die Wissenschaft die konkreten Ursachen dafür noch identifizieren muss, ist es doch ein Grund mehr, alles zu tun, um Chronifizierung zu vermeiden bzw. chronisches Schmerzgeschehen bestmöglich beherrschbar zu machen", sagt OÄ Dr. Gabriele Grögl-Aringer, Präsidentin der Österreichischen Schmerzgesellschaft. "Die Gesundheitspolitik ist gefordert, die Versorgungssituation für Schmerzbetroffene in Österreich rasch und nachhaltig zu verbessern."
Quelle: P. Vartiainen et al: Mortality of chronic pain patients. EFIC 2017 eP77 Abstract
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