Starbucks: 900.000 Stimmen gegen Bechermüll
Koalition aus 1.600 Organisationen fordert Einhalten von Versprechen
Recycling: Starbucks soll Versprechen einlösen (Foto: starbucks.com) |
Seattle (pte003/22.03.2018/06:10) Die US-Kaffeehauskette Starbucks http://starbucks.com sieht sich bei seiner Hauptversammlung mit Protesten konfrontiert. Grund ist ein "klarer Wortbruch" des international tätigen Franchisegebers. Dieser hatte vor über zehn Jahren versprochen, einen 100-prozentig recycelbaren Kaffeebecher zu entwickeln und in seinen Filialen einzuführen. Da das bis heute nicht geschehen ist, hat eine Koalition aus 1.600 Organisationen mit einer Petition bereits knapp 900.000 Unterschriften gesammelt, um Druck aufzubauen.
Nichts als "unnötiger Müll"
"Wir glauben an eine Welt, in der das Land, die Himmel und die Ozeane ein Heim sein kann für eine Fülle von Lebewesen und nicht eine Fülle von Plastik", heißt es auf der Website der Kampagne "#breakfreefromplastic" http://breakfreefromplastic.org , der verschiedenste Organisationen aus vielen Ländern angehören. Eine davon ist "Zero Waste Austria" http://zerowasteaustria.at , ein Verein, der sich der Schonung von Ressourcen verschrieben hat. "Plastik ist eines der größten Umweltprobleme. Unser Ziel ist es, innovative Geschäftsmodelle, die einen Mehrwert für Mensch und Umwelt darstellen und eine Zero-Waste-Unternehmenskultur zu fördern", erklärt Gründerin Helene Pattermann gegenüber pressetext.
Auch Kaffeebecher seien nichts anderes als "unnötiger Müll". "Das Problem ist, dass diese Einwegprodukte aus beschichtetem Papier bestehen, das sich nicht recyceln lässt", betont die Expertin. Das Ausmaß des auf diese Weise generierten Müllbergs sei gewaltig. "Jüngsten Berechnungen zufolge könnte man alleine in Wien damit täglich dreimal die Ringstraße füllen", veranschaulicht Pattermann. Um ein Umdenken zu erzielen, müsste man sowohl bei den Konsumenten als auch den "Big Playern" ansetzen. "Es ist wichtig, dass die einflussreichen, großen Unternehmen in die Pflicht genommen werden. Wenn sie ihre Geschäftspraktiken nachhaltiger gestalten, kann das durchaus etwas bewegen", so Pattermann.
Proteste zeigen Wirkung
Dass die großangelegten Proteste gegenüber dem US-Kaffeeriesen tatsächlich schon Wirkung zeigen, bestätigt eine aktuelle Meldung von "USA Today". Demnach hat die Starbucks-Chefetage nun ihrerseits eine Initiative namens "NextGen Cup Challenge" ins Leben gerufen, in deren Zuge insgesamt zehn Mio. Dollar (rund 12,3 Mio. Euro) in die Hand genommen werden sollen, um einen 100-prozentig recycelbaren Kaffeebecher zu entwickeln. Für diese Zwecke können sich findige Köpfe ab sofort mit ihren kreativen Ideen beim Unternehmen um Fördergelder bewerben.
Eine kleine Notiz am Rande: Laut Starbucks benutzen Konsumenten rund um den Globus jährlich geschätzte 600 Mrd. Papier- oder Plastikbecher. Rund sechs Mio. davon - also etwa ein Prozent - sollen über Filialen der US-Kaffeehauskette in Umlauf gebracht werden.
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