pts20181002016 Handel/Dienstleistungen, Unternehmen/Wirtschaft

Zweiter weltweiter Finanzplanungstag am 3. Oktober

FPSB-Berechnungen zeigen: So viel Geld können Fehler bei der Altersvorsorge kosten


Am 3.10. ist Finanzplanungstag: Finanzplanung ist Lebensplanung (© iStock)
Am 3.10. ist Finanzplanungstag: Finanzplanung ist Lebensplanung (© iStock)

Frankfurt am Main (pts016/02.10.2018/11:15) Sein Geld langfristig so anzulegen, dass es für einen sorgenfreien Ruhestand reicht, erfordert Disziplin und Finanzwissen. Dabei Fehler zu machen, kann sich im Alter schmerzhaft bemerkbar machen. Viele Ruheständler stellen dann fest, dass ihr Geld nicht ausreicht, um ihren Lebensstandard aufrechtzuerhalten. "Dabei ist der private Vermögensaufbau gar nicht so schwer, wenn jemand die typischen Anlegerfehler kennt und diese vermeidet", macht Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB Deutschland), klar.

Helfen kann dabei eine langfristige Finanz- und Vermögensplanung, wie sie die vom FPSB Deutschland zertifizierten CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals anbieten. Um Verbrauchern den Nutzen der Finanzplanung zu vermitteln, veranstaltet der internationale Dachverband der CFP®-Professionals in diesem Jahr zum zweiten Mal den World Financial Planning Day, an dem auch der FPSB Deutschland teilnimmt. Der Finanzplanungstag findet am 3. Oktober im Rahmen der IOSCO World Investor Week statt, einer von den weltweiten Wertpapieraufsichtsbehörden veranstalteten Themenwoche, bei der es um verbesserten Anlegerschutz geht.

Deutsche Sparer gelten als Aktienmuffel. Und das nicht ganz zu Unrecht, wie eine Studie des Deutschen Aktieninstituts zeigt. Die Experten haben dafür verglichen, zu welchen Teilen sich die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung einerseits und der betrieblichen und der privaten Altersvorsorge andererseits in verschiedenen Ländern zusammensetzt. Basierend auf Daten aus dem Jahr 2015 ist das Ergebnis ernüchternd: Während die Altersbezüge hierzulande zu 75 Prozent aus der gesetzlichen Rente bestehen, sind es im OECD-Durchschnitt nur 61 Prozent. In Australien oder den Niederlanden kommen sie sogar zu 70 Prozent aus anderen Quellen.

"In diesen Ländern spielt entsprechend die Aktienanlage eine sehr viel größere Rolle", erläutert Prof. Tilmes. Das bestätigt auch die Aktienquote der Pensionsfonds. Während in Deutschland vier Prozent in Aktien angelegt sind, sind es im OECD-Schnitt nach Angaben der OECD 22 Prozent. "Da Aktien aber langfristig im Durchschnitt eine viel höhere Rendite bringen als andere Anlagen, wirkt sich das negativ auf die Anlageergebnisse deutscher Sparer aus", erklärt der FPSB-Vorstand, der auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute/EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist.

Dass die deutschen Sparer der Aktienanlage skeptisch gegenüberstehen, dürfte auch daran liegen, dass sie immer wieder ähnliche Fehler machen.

Hier die zehn wichtigsten Fehler der Altersvorsorge im Überblick:

1. Selbstüberschätzung: Häufig sind Anleger der Ansicht, es besser zu wissen als der Markt. Doch es ist selbst für Anlageprofis kaum möglich, den Markt dauerhaft zu schlagen.

2. Prozyklisches Verhalten: Viele Anleger steigen in den Markt ein, wenn er schon gut gelaufen ist und dann aus, wenn er fast den Boden erreicht hat. Besser ist die Devise: Gewinne laufen lassen und Verluste streng begrenzen.

3. Hohen Renditeversprechungen folgen: Dies führt fast immer zu Enttäuschungen. Denn jeder Gewinnchance steht ein entsprechend hohes Risiko gegenüber.

4. Hin und her macht Taschen leer: Wer häufig Aktien kauft und verkauft, hat hohe Kosten. Besser ist es, seine Aktienanlage langfristig zu planen und nicht bei jeder Marktturbulenz sofort panisch zu handeln.

5. "Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen." Dieses Sprichwort passt sehr gut zur Geldanlage. Denn je später jemand beginnt, desto mehr muss er monatlich auf die Seite legen und desto weniger hat er zum Leben (Vergleiche Rechnung unten).

6. Produktkosten: Hohe Gebühren bei Anlageprodukten gehen direkt zu Lasten der Rendite. Deshalb sollten Anleger die Kosten genau vergleichen.

7. Home bias: Dies beschreibt die Tendenz vor allem in bekannte heimische Werte zu investieren. Das aber führt zu mangelnder Streuung und erhöht die Risiken von Kursverlusten.

8. Mangelnde Diversifikation: Nicht alle Eier in einen Korb zu legen, ist ein weiterer wichtiger Punkt bei der Geldanlage. Das heißt, Anleger sollten verschiedene Anlageklassen berücksichtigen und auch innerhalb der Anlageklassen breit streuen.

9. Alles bleibt wie es ist: Sowohl im Leben wie auch am Kapitalmarkt ändert sich laufend sehr viel. Anleger sollten ihre Geldanlage deshalb regelmäßig überprüfen und anpassen und auch Vorkehrungen für Ereignisse wie eine mögliche Berufsunfähigkeit treffen.

10. Unterschätzte Inflation: Sie hat erheblichen Einfluss auf die reale Rendite, also Rendite abzüglich Teuerungsrate. Liegt sie über der Verzinsung, dann zehrt dies die Kaufkraft auf.

Beispielrechnung zeigt: So viel Geld können Anlegerfehler kosten

Wie stark die Preissteigerung das Anlageergebnis beeinflusst, soll ein Beispiel verdeutlichen. Stellen Sie sich vor, Sie legen 2.000 Euro unverzinst zur Seite, um darüber in 20 Jahren zu verfügen. Bei einer jährlichen Teuerungsrate von zwei Prozent beträgt die Kaufkraft dieses Betrages auf Grund der Geldentwertung in 20 Jahren nur noch rund 1.346 Euro. Diese Differenz zu begreifen, ist gerade für die Bundesbürger sehr wichtig, die laut der Bundesbank rund 40 Prozent ihres Vermögens in Bankeinlagen angelegt haben, wo es derzeit kaum Zinsen gibt.

Aber auch der späte Beginn der Altersvorsorge kann Sparer in Bedrängnis bringen. Angenommen jemand will mit 65 Jahren über eine halbe Million Euro verfügen und investiert dafür in ein gemischtes Portfolio aus 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen. Nach Abzug von Inflation, Steuern und Kosten erzielt das Portfolio eine angenommene Rendite von 2,5 Prozent pro Jahr. Daraus resultiert: Wer mit 25 Jahren mit dem Sparen startet, muss Monat für Monat 600 Euro beiseitelegen, um mit 65 Jahren auf die gewünschte Summe zu kommen. Wer zehn Jahre später anfängt, bei dem sind es aber schon etwa 940 Euro. Und wer mit 40 Jahren beginnt, muss sogar 1.200 Euro jeden Monat für dieses Ziel anlegen.

Wie CFP®-Professionals helfen können

"Das bedeutet, dass Anleger, je später sie mit ihrer Altersvorsorge beginnen, immer mehr von ihrem Geld zurücklegen und sich damit in ihrem Leben umso stärker einschränken müssen", erklärt Prof. Tilmes. Die Alternative wäre, im Alter nicht genug Geld zu haben. Das sind nur ein paar Beispiele, die zeigen, wie sehr es sich auszahlt, Anlegerfehler zu vermeiden. Da es dafür aber ein hohes Maß an Disziplin und viel Finanzwissen braucht, sollten Anleger professionelle Finanzplaner wie CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals zu Rate zu ziehen. Sie erarbeiten einen langfristigen, individuell zugeschnittenen Finanzplan, und helfen Fehler zu vermeiden.

Eine bessere Finanzbildung als Instrument wirksamen Verbraucherschutzes und der Nutzen von Finanzplanung sind auch Gegenstand des zweiten World Financial Planning Day. Der Aktionstag wurde im Vorjahr vom internationalen Dachverband der CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professionals ins Leben gerufen und wird nun aufgrund des großen Erfolgs wiederholt. Auch der FPSB Deutschland ist in diesem Jahr wieder dabei. "Schließlich spart jeder vermiedene Anlegerfehler Geld und verbessert die Chancen auf einen sorgenfreien Ruhestand", so Tilmes' Fazit.

Neuer Verbraucher-Blog rund um die Finanzplanung

Der FPSB nutzt den Weltfinanzplanungstag außerdem, um seinen neuen Verbraucher-Blog rund um das Thema Finanzplanung zu lancieren. Unter www.frueher-planen.de werden ab sofort regelmäßig Beiträge rund um relevante Finanzplanungsthemen für Verbraucher aufgearbeitet und publiziert. Die Idee dahinter: Wer früher plant, kann länger genießen - denn Finanzplanung ist Lebensplanung! Im Vordergrund des neuen Angebots steht die Verbesserung der finanziellen Allgemeinbildung. Der Blog ist deshalb anbieterunabhängig, neutral und verzichtet auf konkrete Produktempfehlungen. Verbraucher können sich auch für einen Newsletter registrieren, um neue Blogeinträge automatisch zu erhalten.

Über den FPSB Deutschland e.V.
Das Financial Planning Standards Board Ltd. - FPSB ist ein globales Netzwerk mit derzeit 26 Mitgliedsländern und mehr als 175.000 Zertifikatsträgern. Das Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt/Main gehört seit 1997 als Vollmitglied dieser Organisation an. Ziel ist es, den weltweiten Berufsstandard für Financial Planning zu verbreiten und das öffentliche Vertrauen in Financial Planner zu fördern.

Aufgabe des FPSB Deutschland ist die Zertifizierung von Finanz- und Nachfolgeplanern nach international einheitlich definierten Regeln zu Ausbildung, unabhängigen Prüfungen, Erfahrungsnachweisen und Ethik. Für die Verbraucher ist die Zertifizierung zum CERTIFIED FINANCIAL PLANNER®-Professional, zum CERTIFIED FOUNDATION AND ESTATE PLANNER-Professional und zum EFA European Financial Advisor® ein wichtiges Gütesiegel. Als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus hat der Verband zusätzlich 1.458 Personen seiner 2.000 Mitglieder nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.

Der FPSB Deutschland hat den Anspruch, Standards zur Methodik der ganzheitlichen Finanzberatung zu setzen. Die Definitionen und Standards der Methodik sind Grundlage für deren Weiterentwicklung, Ausbildung und Regulierung. Um seine Ziele zu erreichen, arbeitet der FPSB Deutschland eng mit Regulierungs- und Aufsichtsbehörden, Wissenschaft und Forschung, Verbraucherschützern sowie Presse und interessierter Öffentlichkeit zusammen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter: http://www.fpsb.de



(Ende)
Aussender: Financial Planning Standards Board Deutschland e.V.
Ansprechpartner: Iris Albrecht
Tel.: +49 69 9055938-0
E-Mail: presse@fpsb.de
Website: www.fpsb.de
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