pte20190129003 Medizin/Wellness, Forschung/Entwicklung

Opioide in USA unterschiedlich verschrieben

Neue wissenschaftliche Erhebung hat Daten älterer Patienten mit Osteoarthritis ausgewertet


Seniorin: Häufig Opioide gegen Schmerzen (Foto: pixelio.de, Manfred Schimmel)
Seniorin: Häufig Opioide gegen Schmerzen (Foto: pixelio.de, Manfred Schimmel)

Boston (pte003/29.01.2019/06:00) Opioide werden in den USA laut neuer in "Arthritis & Rheumatology" veröffentlichter Ergebnisse häufig langfristig zur Behandlung von älteren Patienten mit schwerer Osteoarthritis eingesetzt. Landesweit lassen sich zudem große Unterschiede bei der Häufigkeit der Behandlung mit diesen Medikamenten feststellen, die sich mit Unterschieden bei den Patientencharakteristika und Zugängen zu Gesundheitsdienstleistern nicht vollständig erklären lassen.

Daten von 358.121 Patienten

Das Team um Rishi J. Desai vom Brigham and Women's Hospital http://brighamandwomens.org und der Harvard Medical School http://hms.harvard.edu hat die Unterschiede bei der langfristigen Verschreibung von Opioiden in Hinblick auf die Geografie und den Zugang zur medizinischen Versorgung analysiert. Dafür beobachteten die Forscher Medicare-Daten von Osteoarthritis-Patienten bei, denen ein Gelenkersatz durchgeführt wurde.

Insgesamt wurden die Daten von 358.121 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 74 Jahren ausgewertet. Einer von sechs Patienten erhielt im ersten Jahr nach der OP langfristig Opioide gegen die Schmerzen. Durchschnittlich wurden die Medikamente rund sieben Monate lang eingenommen. Entscheidender ist laut den Forschern jedoch, dass fast 20 Prozent dieser Patienten durchschnittlich eine tägliche Dosis einnahmen, die 50 Milligramm Morphin entsprach. Diese Menge wird von neuesten Richtlinien mit einem möglichen hohen Risiko von mit diesen Medikamenten in Verbindung stehenden Schäden in Zusammenhang gebracht.

Alabama am stärksten betroffen

Der durchschnittliche Prozentsatz von Patienten mit fortgeschrittener Osteoarthritis, die langfristig Opioide einnahmen, weist von Bundesstaat zu Bundesstaat große Unterschiede auf. Die Bandbreite reicht von 8,9 in Minnesota bis zu 26,4 Prozent in Alabama. Der Zugang zur Primärversorgung stand nur in einem geringen Zusammenhang mit der langfristigen Einnahme. Im Schnitt ließ sich nur ein angepasster Unterschied von 1,4 Prozent zwischen Regionen mit der höchsten und der geringsten Dichte in der Primärversorgung feststellen. Der Zugang zu Rheumatologen stand in keiner Verbindung mit der langfristigen Einnahme von Opioiden.

Laut Desai spielen die regionalen Verschreibungspraktiken eine entscheidende Rolle beim Einsatz dieser Medikamente bei Patienten mit chronischen Schmerzen. Darauf sollte laut dem Forscher auch mit geografisch ausgerichteten Strategien für Richtlinien zu einer sicheren Verschreibung dieser Medikamente reagiert werden.

(Ende)
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