pte20190430004 Umwelt/Energie, Handel/Dienstleistungen

Kaliforniens Lokale führen CO2-Zuschlag ein

Umweltinitiative ermöglicht freiwilligen Aufschlag, um nachhaltige Landwirtschaft zu unterstützen


Restaurant: Preisaufschlag für Umwelt (Foto: unsplash.com, Dan Gold)
Restaurant: Preisaufschlag für Umwelt (Foto: unsplash.com, Dan Gold)

San Francisco (pte004/30.04.2019/06:15) Eine Umwelt-Initiative in Kalifornien macht es Restaurantsbetreibern möglich, einen einprozentigen Zuschlag zu verlangen, der dem Abbau von Treibhausgas-Emissionen in der Landwirtschaft zugute kommt. Die Initiative nennt sich "Restore California Renewable Restaurants" und wurde von der Non-Profit-Organisation Perennial Farming Initiative http://perennialfarming.org ins Leben gerufen. Bei teilnehmenden Lokalen wird auf jeder Rechnung der Preisaufschlag stehen, jedoch haben Kunden die Möglichkeit, ihn entfernen zu lassen.

"Es ist durchaus denkbar, dass die Verbraucher in Deutschland ähnlich wie in Kalifornien zusätzlich etwas dazu beitragen wollen", sagt Thorsten Lenck, Projektleiter bei Agora Energiewende http://agora-energiewende.de , im Gespräch mit pressetext. Das sehe man an der Bereitschaft zum Kauf von Bioprodukten.

Kampf gegen Klimawandel

Durch den Preisaufschlag unterstützen die Kunden Landwirte, die auf umweltfreundliche Methoden setzen. Vor allem die Praxis des "Carbon farming", durch die mehr Kohlenstoff in den Ackerboden befördert wird, soll gefördert werden. Durch den Kohlenstoff soll der Boden fruchtbarer werden, wodurch weniger Dünger gebraucht wird. Durch die Verwendung von weniger Dünger wird wiederum der Ausstoß von Treibhausgasen niedriger, was der Umwelt hilft. Laut Karen Ross, Food and Agriculture Secretary von Kalifornien, arbeiten Landwirte schon länger am Kampf gegen den Klimawandel. Durch die Initiative soll es Verbrauchern möglich sein, ihnen dabei zu helfen.

Alle Sektoren gefordert

Anthony Myint, Mitgründer der Perennial Farming Initiative, meint, dass nur ein Prozent der Restaurants in Kalifornien Teil des Programmes sein müssten, um pro Jahr zehn Mio. Dollar (etwa neun Mio. Euro) für nachhaltige Landwirtschaftsbetriebe zu generieren. Myint zufolge wurde der Preisaufschlag bereits im August 2018 getestet, und niemand habe ihn abgelehnt. Ziel sei es, bis Ende dieses Jahres 200 Restaurants in Kalifornien für die Initiative zu gewinnen.

Lenck gibt zu bedenken, dass es mehr als nur Unterstützung für umweltfreundliche Landwirte braucht, um langfristig etwas zu bewirken: "Die Verbraucher alleine können den Kampf gegen den Klimawandel nicht gewinnen. Beim Abbau von Treibhausgas-Emissionen müssen alle Sektoren einen Beitrag leisten, nicht nur die Landwirtschaft. Vor allem die Wärme- und Verkehrswende sind in Deutschland wichtig. Wir haben hier ambitionierte Ziele und es ist möglich, sie zu erreichen. Dafür braucht es jedoch die richtigen regulatorischen Rahmenbedingungen", meint Lenck.

(Ende)
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