Hollywood: Fusionen kosten massenhaft Jobs
Filmwirtschaft in den USA trotz allgemeinem Aufwärtstrend mit vier Prozent weniger Jobs
Hollywood: Es gibt deutlich weniger Arbeitsplätze (Foto: pixabay.com, 12019) |
Los Angeles/Washington (pte003/07.11.2019/06:10) Zwar stieg die allgemeine Beschäftigungsquote in den USA 2018 über alle Branchen hinweg im Vergleich zum Vorjahr um ein Prozent - eine Ausnahme zeigt sich hingegen bei der Filmwirtschaft. Diese sank um vier Prozent. Grund hierfür sind zahlreiche Fusionen und Akquisitionen bei großen Hollywood-Studios und Medienkonzernen, die in der jüngsten Vergangenheit mit teils drastischen Stellenkürzungen einhergingen, wie das Bureau of Labor Statistics (BLS) http://bls.gov aufzeigt.
"Wandel der Geschäftsmodelle"
"Mit Stand Ende Oktober gehen insgesamt 152 Mio. Amerikaner einer Erwerbstätigkeit nach", stellt das BLS in seinem Bericht fest. Die allgemein positive Entwicklung werde dabei vor allem von Jobzuwächsen in Bereichen wie der Lebensmittel- und Serviceindustrie, dem Finanzsektor oder bei sozialen Dienstleistungen getragen. "Die Unterhaltungs- und Medienwirtschaft erlebt hingegen gerade keine so guten Zeiten. Es scheint, dass die vielen Firmenzusammenlegungen hier die Entwicklung nachhaltig belasten", so die Behörde, die als Abteilung des Arbeitsministeriums der Vereinigten Staaten fungiert.
"In Deutschland profitiert die Filmwirtschaft derzeit von einem Boom bei Streaming-Angeboten. Das hat die Nachfrage nach Content stark steigen lassen und hat letztendlich auch positive Auswirkungen auf Filmproduzenten", erklärt Klaus Goldhammer, Geschäftsführer bei Goldmedia http://goldmedia.com , auf Nachfrage von pressetext. In punkto Arbeitsplätze höre man in der Branche deshalb im Moment oft, dass bestimmte Berufe - beispielsweise Cutter oder Kameramann - sehr gefragt sind. "Auch die großen Studios in Hollywood sind inzwischen auf den Streaming-Trend aufgesprungen und versuchen, eigene Plattformen zu etablieren. Hier findet gerade ein fundamentaler Wandel der Geschäftsmodelle statt", so Goldhammer.
Disney, AT&T, Viacom und CBS
Um die negativen Konsequenzen von Unternehmensfusionen in der US-Medienbranche zu veranschaulichen, verweist das BLS auf die Entwicklungen bei Konzernen wie Disney http://disney.com , AT&T http://att.com , Viacom http://viacom.com oder CBS http://cbs.com . Ersterer hat seit dem Abschluss des 71 Mrd. Dollar (rund 64 Mrd. Euro) schweren Übernahme-Deals für eine Mehrheit an 21st Century Fox im März dieses Jahres bereits 400 Stellen gekürzt. Insider wie Richard Greenfield, Analyst bei LightShed Partners http://lightshedtmt.com , gehen davon aus, dass diese Zahl bis 2021 noch auf bis zu 10.000 anwachsen könnte.
Auch bei AT&T, das Time Warner im Juni 2018 für 85 Mrd. Dollar (rund 76,8 Mrd. Euro) geschluckt hat, ist es im Zuge von Umstrukturierungen nach der Übernahme zu Kündigungen gekommen. Diese fielen mit 20 Betroffenen im Bereich Anzeigenverkauf und 50 Personen in verschiedenen Positionen bei HBO, Turner und Warner Bros. aber noch vergleichsweise gering aus. Bei Viacom und CBS hingegen sollen neun Prozent der gesamten Belegschaft um ihre Jobs bangen, weil nach Fusionen "Synergieeffekte und Einsparungspotenziale genutzt" werden sollen, wie Greenfield berichtet.
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