DUK Innovation Award-Gewinner heißt "SHOTPAS"
Neues Verfahren, welches die Diagnose einer Sepsis in wenigen Stunden möglich macht
Krems (pts027/20.11.2019/13:00) Bereits zum zweiten Mal wurde der tecnet accent Innovation Award an der Donau Universität Krems vergeben. Erstmals wurde auch ein Team mit dem Würdigungspreis ausgezeichnet. Die Themen der Siegerprojekte erstrecken sich vom Gesundheitsbereich bis hin zu neuen EDV-Entwicklungen.
Die Preise wurden von Wirtschafts- und Technologielandesrätin Petra Bohuslav verliehen. Für die Landesrätin stellen Technologie und Innovation wichtige Säulen für die positive wirtschaftliche Entwicklung Niederösterreichs dar. "Die Innovation Awards sind ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Spinoff-Strategie des Landes Niederösterreich", betont Petra Bohuslav. Diese wurde vor drei Jahren ins Leben gerufen, um die Brücke von der Wissenschaft zur Wirtschaft zu schlagen und damit Impulse für Startups zu schaffen. In enger Kooperation mit der Donau Universität Krems tragen die Technologiefinanzierungsgesellschaft tecnet equity und der Hightech Inkubator accent dazu bei, dass Ideen aus der Forschung in Unternehmensgründungen münden und erfolgreich umgesetzt werden. Bohuslav abschließend: "Wir wollen unseren Nachwuchsforscherinnen und -forschern zeigen, welche Möglichkeiten es gibt, herausragende Forschungsprojekte auch wirtschaftlich umzusetzen."
Im Mittelpunkt des Innovation Awards steht die Frage nach der kommerziellen Verwertbarkeit von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Erfindungen. Die Jury hat deshalb nicht nur die eigentliche Forschungsarbeit, sondern in erster Linie die wirtschaftliche Umsetzungsstrategie der NachwuchsforscherInnen beurteilt. Wichtiger Bestandteil ist die Weiterentwicklung eines Forschungsprojektes zu einem Produkt sowie die damit verbundenen Aspekte wie Kundennutzen, Marktpotenzial, Zielgruppen Marketingstrategie oder Patentschutz.
Rektor Friedrich Faulhammer betont: "Der tecnet accent Innovation Award stellt innovative und gleichzeitig praxisrelevante Forschungsergebnisse in den Mittelpunkt. Der Award ist ein sichtbarer Beitrag für einen transdisziplinären und innovativen Ansatz in der Wissenschaft."
Neues Verfahren zur rascheren Erregeridentifikation bei einer Sepsis
Innovation Award Sieger wurde Matthias Pilecky mit dem Projekt "SHOTPAS". Eine Sepsis ist immer noch die häufigste Todesursache bei Infektionen. Bei einer Sepsis greift das Immunsystem das eigene Gewebe bzw. Organe an. Um eine Sepsis zu behandeln, ist Zeit ein kritischer Faktor, da die Behandlung schnellstmöglich erfolgen muss. Derzeit dauert aber allein die Diagnose schon knapp zwei Tage. Durch das neue Verfahren soll eine Diagnose in wenigen Stunden möglich sein, und damit eine Behandlung sehr viel früher ermöglicht werden.
Multimediale und interaktive Web-Plattform zur niederösterreichischen Sozial- und Zeitgeschichte
Mit dem Würdigungspreis ausgezeichnet wurde das Team vom Projekt "History.First" für seine leicht verständliche, multimediale und interaktive Web-Plattform zur niederösterreichischen Sozial- und Zeitgeschichte. Das Projekt hat es sich zur Aufgabe gemacht, Geschichte in einer neuen Art und Weise für Kinder und Erwachsene aufzubereiten. So soll über Themen wie Essen oder Wohnen die Situation der Bevölkerung in unterschiedliche Epochen dargestellt und die geschichtliche Dimension über diese Themen beleuchtet werden. Dieses Projekt ist in Kooperation mit dem Forschungsnetzwerk "Interdisziplinäre Regionalstudien" als Team-Projekt im Lehrgang Web & Mobile Media Design entstanden.
Die Geschäftsführerin von tecnet equity, DI Dr. Doris Agneter, erklärt: "Ziel unseres Awards ist die Anregung, dass sich hochqualifizierte Forscher auch mit den wirtschaftlichen Möglichkeiten ihrer Entwicklungen auseinandersetzen. Zudem möchten wir einen Beitrag zur engeren Kooperation von Wissenschaftsprojekten an den Hochschulen und wirtschaftlichen Partnern in Niederösterreich leisten." Und Mag. Michael Moll vom accent-Gründerservice des Landes Niederösterreich ergänzt: "Wir freuen uns, dass wir den Award auch heuer wieder an Projektteams überreichen können, die mit ihren innovativen Ideen Beachtliches geleistet und sich auch mit der praktischen Umsetzung beschäftigt haben. Da wächst eine starke Generation junger Wissenschafter heran, die auch großes Potenzial in Richtung Unternehmensgründung aufgezeigt haben."
Zwei zweite Plätze zum Thema extrazelluläre Vesikel
Mit dem zweiten Preis ausgezeichnet wurde Sobha Karuthedom George mit ihrem Projekt "Enrichment of Time-to-Result for Pathogen Indentification in Sepsis Patients". Extrazelluläre Vesikel sind kleine Strukturen, die von allen Zellen des Körpers abgegeben werden und eine wichtige Rolle bei der Signalübertragung erfüllen. Die Gewinnung dieser Vesikel ist sehr komplex. Im Rahmen dieses Projektes werden Methoden entwickelt, um extrazelluläre Vesikel aus dem Blut zu gewinnen. Ziel ist die Entwicklung neuer biomedizinischer Anwendungen.
Ebenfalls einen zweiten 2. Platz erhielt Alexander Otahal für sein Projekt "Extrazelluläre Vesikel - Pioniere der regenerativen Medizin". Degenerativer Knorpelverlust im Alter führt zu schmerzenden und entzündenden Gelenken - zur Arthrose. Derzeit ist nur eine Symptombehandlung möglich, die eigentliche Ursache, die Knorpeldegeneration, bleibt unberührt. Othahals Innovation besteht darin, ausschließlich die Vesikel aus den Blutprodukten zur Behandlung einzusetzen, da diese mikro-RNA Moleküle enthalten, die alte Knorpelzellen verjüngen und eine tatsächliche Knorpelregeneration anregen können.
Den dritten Platz erhielt Günther Schreder mit seinem Projekt "DJ Isotype". Dieses Projekt befasst sich mit der Anwendung von Isotypen für interaktive Informationsvisualisierung im Datenjournalismus. Isotype ist ein vielversprechender Ansatz zur Darstellung statistischer Daten für Statistiklaien, wurde jedoch bisher kaum empirisch untersucht. Ebenso fehlt es an geeigneten Applikationen, um Isotype-Grafiken herzustellen. Im Projekt wurden Templates für prototypische Visualisierungen und intuitive, narrative Interaktionen entwickelt und hinsichtlich ihrer kognitiven Wirkung, Usability und User-Experience untersucht. Zusätzlich wurde eine prototypische Webapplikation programmiert, die Journalisten dabei helfen soll, Isotype-basierte Visualisierungen schnell und einfach herzustellen.
(Ende)Aussender: | N.vest Unternehmensfinanzierungen des Landes Niederösterreich GmbH |
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