IG Windkraft: Trotz heurigem Ausbaurekord hängen dunkle Wolken über dem Offshore-Windkraftausbau
Österreichische Zulieferbetriebe mischen beim Windkraftausbau am Meer ganz vorne mit
St. Pölten (pts001/09.02.2020/08:45) Noch nie wurden in Europa so viele Windräder am Meer errichtet wie 2019. Gleichzeitig sind die Investitionen seit 2016 um beinahe 70 Prozent gesunken. "Positiv ist hingegen die starke Beteiligung von österreichischen Zulieferfirmen am Offshore-Ausbau", freut sich Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft und fordert die Politik auf, auch auf europäischer Ebene und in Österreich Maßnahmen endlich umzusetzen, um die Industrie der erneuerbaren Energien in Europa halten zu können.
Mit 502 Windrädern mit einer Leistung von 3.623 MW wurde in Europa die Windkraft noch nie so stark ausgebaut wie 2019. Mit 1.764 MW wurden einmal mehr in Großbritannien am meisten Windräder am Meer errichtet, gefolgt von Deutschland mit 1.111 MW. In Summe erzeugen 5.047 Windräder mit einer Leistung von 22.072 MW in zwölf europäischen Ländern umweltfreundlichen Windstrom am Meer. Auch hier führt Großbritannien mit 45 Prozent aller Offshore-Windkraftleistung das Ranking, vor Deutschland mit 34 Prozent, an.
Investitionen seit 2016 eingebrochen
Mit 18,2 Milliarden Euro Investitionen für Offshore-Windparks war das Jahr 2016 bisher das Stärkste. Seitdem sind die Investitionen aber regelrecht eingebrochen. Mit 6 Milliarden Euro sind diese im Jahr 2019 um knapp 70 Prozent niedriger. Allein von 2018 auf 2019 fielen die Investitionen um rund 40 Prozent. Nachdem es rund drei Jahre dauert, um einen Offshore-Windpark nach dem Abschluss der Finanzierung zu errichten und ans Stromnetz anzuschließen, ist der Ausbaurekord von 2019 die Folge des Investitionsrekords aus dem Jahr 2016.
"Der Einbruch der Investitionen um gut zwei Drittel heißt für den europäischen Windkraftausbau am Meer nichts Gutes", bemerkt Giles Dickson, Geschäftsführer des europäischen Windenergie-Verbandes WindEurope und ergänzt: "Um die Ziele des New Green Deals erreichen zu können, braucht es einen Ausbau von 7.000 MW pro Jahr bis 2030 und ab dann 18.000 MW pro Jahr bis 2050. Das derzeitige Level des Ausbaus als auch der Investitionen liegt weit unter diesen Anforderungen."
Marktführer aus Österreich
Am weltweiten Ausbau der Windkraft am Meer sind auch einige österreichischen Zulieferbetriebe vorne mit dabei. So gehört PALFINGER MARINE aus Salzburg zu den führenden Kranlieferanten im Offshore-Windgeschäft. Die Firma Geislinger produziert in Bad St. Leonhard in Kärnten die Kupplungen für die derzeit größten am Meer errichteten Windräder.
Die Transformatoren für die meisten 2019 errichteten Offshore-Windräder von Siemens Gamesa Renewable Energy kommen aus dem Werk in Weiz von Siemens Transfomers. "Der Green New Deal der EU-Kommission zeichnet ein positives Bild auch für viele Zulieferbetriebe aus Österreich", erklärt Moidl: "Gleichzeitig müssen nach den vielen schönen Worten jetzt die Taten folgen. Sonst wird die Industrieentwicklung bei den erneuerbaren Energien nicht in Europa stattfinden."
Zum Offshore- Report 2019 von WindEurope: https://windeurope.org/wp-content/uploads/files/about-wind/statistics/WindEurope-Annual-Offshore-Statistics-2019.pdf
Zur Presseaussendung: https://www.igwindkraft.at/?mdoc_id=1042889
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