Corona: Deutsches BIP fällt um zehn Prozent
Bei einem Lockdown bis Ende Juni erleidet Industrie virusbedingt ein Minus von 18 Prozent
Coronavirus: Minus für deutsches BIP (Foto: pixabay.com, leo2014) |
Köln (pte023/26.03.2020/13:30) Das Coronavirus lässt das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2020 um bis zu zehn Prozent einbrechen. Die Industrie erleidet im schlimmsten Fall ein Wachstumsminus von bis zu 18 Prozent. So lautet die Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) http://iwkoeln.de . Selbst wenn im günstigsten Fall der momentane Lockdown Ende April vorbei ist, wird es Wochen dauern, bis die Lieferketten wiederhergestellt sind.
"Alleingänge fehl am Platz"
Nicht nur Deutschland, sondern auch die Nachbarstaaten leiden massiv unter dem Virus. Besonders problematisch ist laut IW-Direktor Michael Hüther der Mangel an internationaler Zusammenarbeit. "Es gibt im Moment keine gemeinsame Lösung oder eine Außenhandelsstrategie. Die G20 müssen, wie bereits 2008, einen gemeinsamen Plan ausarbeiten. Nationale Alleingänge und Abschottung sind fehl am Platz", fordert Hüther.
Die Analysten des IW haben zwei mögliche Szenarien untersucht. Im positiven Szenario enden die Ausgangsbeschränkungen und Schließungen von Betrieben Ende April. In diesem Fall fällt das BIP bis Jahresende um fünf Prozent niedriger aus als in einem gewöhnlichen Geschäftsjahr. Die Industrie muss sich in diesem Fall auf ein um zehn Prozent geringeres Wachstum einstellen.
Normalzustand nicht in Sicht
Im weniger optimistischen Szenario dauert der Lockdown noch bis Ende Juni. Dann würde das BIP einen Einbruch von zehn Prozent erleiden. Der Industrie droht ein Minus von 18 Prozent. In diesem Fall würde die Krise bis zum Jahresende andauern. Doch selbst im Idealfall wird es dauern, bis Deutschland und seine Nachbarländer wieder zum Normalzustand zurückkehren.
Laut Einschätzung des Münchener ifo Instituts http://ifo.de wird die deutsche Wirtschaft dieses Jahr zwischen 7,2 und 20,6 Prozentpunkte infolge des Coronavirus und den damit verbundenen Produktionsausfällen, Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit einbrechen. Das bedeutet laut den Berechnungen Kosten zwischen 255 und 729 Mrd. Euro für den Staat (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20200323011 ).
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