pts20200930011 Medizin/Wellness, Politik/Recht

"Herr Gesundheitsminister Anschober, warum gibt es keine Gratis-FFP2-Masken für 1,7 Millionen Bürger der Risikogruppe?"

3 österreichische Mediziner beobachten objektiv die österreichische Coronapolitik und stellen Fragen


Wien/Linz/Eggenburg/Hollabrunn (pts011/30.09.2020/08:45) Eigentlich wollten die drei österreichischen Mediziner Dr. Österreicher, Dr. Guserl und DDr. Jahl sich nicht öffentlich zur aktuellen Gesundheitspolitik und zu COVID-19 äußern, aber nach der traurigen Erkenntnis der Tatsache, dass Österreich wider Erwarten wirklich fast gänzlich unvorbereitet in den wichtigen Herbst startet, müssen Fragen gestellt werden, um die Situation in Österreich zu verbessern.

Wer kritisch denkt, der kann nicht anders. Er muss Fragen stellen. Fragen, die oftmals auch unangenehm sind. Die drei Mediziner Dr. Österreicher, Dr. Guserl und DDr. Jahl sind Autoren des kritischen Patientenratgebers "Zahn um Zahn". Sie beobachten derzeit auch die aktuelle Corona-Politik der Regierung Kurz und nach über 6 Monaten Corona und mittlerweile Coronachaos in Österreich, sehen sie es nun als ihre Pflicht an, auf Probleme, aber auch auf Lösungen hinzuweisen.

Regierung hat den einfachsten Schutz der Risikogruppe verschlafen

Es wird seit März über die Maskenpflicht und über den Mund-Nasenschutz diskutiert. Der Mund-Nasenschutz ist unbestritten ein wichtiges und einfaches Mittel, um die Ausbreitung von COVID zu reduzieren und um die Infektionszahlen zu senken. Wir müssen die Risikogruppe schützen, und das funktioniert nur über Solidarität. Deshalb ist die allgemeine Maskenpflicht wichtig, um die 1,7 Millionen Österreicher, die über 65 Jahre alt sind, zu schützen, und dafür nehmen wir alle sozialen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einschränkungen in Kauf. Der Schutz der Risikogruppe ist das Ziel, dem Österreich seit Monaten alles unterordnet. Aber der MNS ist eben nur ein MNS.

Es gibt medizinische Atemschutzmasken, die an sich für medizinisches Personal gedacht sind, die tatsächlich vor einer Infektion und vor Aerosolen schützen. Diese partikelfiltrierenden Halbmasken werden in die 3 Schutzklassen eingeteilt: FFP1, FFP2 und FFP3.

FFP2-Masken sind zertifizierte und geprüfte Masken ohne Ventil, die mindestens 94 % der in der Luft befindlichen Partikel bis zu einer Größe von 0,6 Mikrometer auffangen können, und damit sowohl den Träger als auch das Umfeld nachweislich vor einer Tröpfcheninfektion mit Coronaviren schützen können.

"Daher wundern wir uns, warum über den langen Sommer diese wichtige und einfache Maßnahme nicht gesetzt wurde, die extrem budgetschonend und dabei höchst effizient gewesen wäre: die kostenlose Verteilung von FFP2-Masken durch das Gesundheitsministerium an alle Risikopatienten ab 65 Jahren. Die Verteilung der Masken nach Verschreibung durch den Hausarzt einfach und rasch per Postzustellung oder mit Rezept zur Abholung in der Apotheke, wo auch die Einweisung und Anleitung zur korrekten und sicheren Verwendung hätte stattfinden können. Einfacher, effektiver und günstiger kann man die Risikogruppe nicht schützen", so der Allgemeinmediziner und ehemalige Notarzt DDr. Gerald Jahl, der als Kiefer- und Gesichtschirurg in Eggenburg eine Praxis betreibt.

Risikopatienten nicht zu schützen ist ethisch unvertretbar

Wenn jeder Risikopatient zwei Masken erhalten hätte, dann hätte das pro Person um die 10 Euro gekostet. Die primären Gesamtkosten hätten sich auf lediglich 17 Millionen Euro belaufen. Mit Sicherheit hätte sich die Risikogruppe in späterer Folge auch weitere Masken selber gekauft, damit wäre die Versorgung über den Winter abgesichert gewesen.

FFP-Masken waren im Frühjahr Mangelware und kaum ausreichend verfügbar. Das hat sich aber geändert! Diese FFP-Masken wären sogar aus österreichischer Produktion gewesen und hätten auch zusätzlich und nachhaltig wichtige Arbeitsplätze gesichert. Die verfügbare derzeitige österreichische Produktion ist CPA- und OETI-zertifiziert. Die Masken sind begrenzt wiederverwendbar und waschbar und man hätte die Produktion über den Sommer hochfahren können, um die Versorgung der primär benötigten 3,4 Millionen Masken sicherstellen zu können. Die modernen Masken bieten einen hohen Tragekomfort und eine gute Atmungsaktivität für den Träger.

Zusätzlich hätten diese Masken auch vor Influenza und der kommenden Grippewelle geschützt. Damit hätten wir die Hospitalisierungsrate deutlich niedrig halten können, und damit dafür sorgen können, dass das Gesundheitssystem zu keinem Zeitpunkt überfordert werden würde. Ein bis zu 75-minütiges Tragen der Atemmaske stellt mit Sicherheit keine Beeinträchtigung für den Träger dar. Die maximale Benützungsdauer der Masken liegt bei 8 Stunden Tragezeit, wie im medizinischen Bereich praktiziert. Eine weitere laufende Produktion über den Herbst und den Winter wäre möglich gewesen und die ausreichende Versorgung wäre damit für Österreich sichergestellt gewesen.

Der weitere Vorteil der FFP-Masken wäre gewesen, dass ältere Menschen sich nicht sozial und familiär zurückziehen müssen und damit ein möglichst normales Leben ohne Isolation führen könnten, was der psychischen Gesundheit sehr zuträglich sein würde.

"Mit FFP2-Masken ausgestattet, könnten ältere Menschen das Haus verlassen und unter Leute gehen, ohne ihr Leben durch COVID-19 zu riskieren", schlägt auch der bekannte Virologe Alexander Kekule vor. Flexible Schutzkonzepte bedeuten also nicht weniger, sondern mehr Freiheiten für die Betroffenen.

Herbst darf nicht zu einem neuen Lockdown in Österreich führen

Und mit dieser einfachen Maßnahme hätte man dieses drohende Szenario einfach abwenden können! Warum hat die Regierung diese Möglichkeit verabsäumt?

Der Hollabrunner Zahnarzt Dr. Gernot Österreicher wundert sich, warum diese günstigen Masken nicht den Patienten zugeteilt wurden: "Risikopatienten könnten ganz einfach über die verfügbaren Sozialversicherungs-Daten und Daten der Krankenversicherungen auf einen einzigen Knopfdruck ermittelt werden! Noch einfacher wäre das Rezept für die Maske vom Hausarzt. Und die Masken könnten sogar zusätzlich alle aus rein österreichischer Produktion kommen. Die Industrie und viele Betriebe wären darauf eingestellt. Dennoch hat man diese Chance nicht genutzt. Geht es nicht genau darum, diese heikle Risikogruppe zu schützen? Ich kann nur sagen, kleine Effekte haben große Wirkung. Und FFP2-Masken wären der wirkliche Schlüssel zum Schutz der Risikogruppe - vor allem im nahenden Winter. Damit bedarf es keiner Kunst gesund zu bleiben. Herr Minister Anschober, wir müssen einen neuen Lockdown in Österreich verhindern - mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln."

Kontakt:
DDr. Gerald Jahl, Hauptplatz 20, 3730 Eggenburg, Web: http://www.jahl.at/
Dr. Ulrich Guserl, Hauptstraße 33, 4040 Linz, Web: http://www.diezahnpraxis.at/
Dr. Gernot Österreicher, Wiener Straße 17, 2020 Hollabrunn, Web: http://www.droesterreicher.at

(Ende)
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