Feuertaufe: Die ersten zwei Galileo-Satelliten aus Batch 3 bestehen Umwelttests
SSTL liefert letzte Batch-3-Nutzlast aus
Bremen (pts044/07.12.2020/15:45) Die Serienfertigung der Satelliten für das europäische Navigationssystem Galileo ist einen großen Schritt weiter gekommen: FM23 und FM24 haben die Umwelttests im Weltraumforschungs- und Technologiezentrum der europäischen Weltraumorganisation ESA (ESTEC) im niederländischen Noordwijk erfolgreich absolviert. Die beiden ersten Batch-3-Satelliten werden voraussichtlich im Sommer 2021 gemeinsam vom Weltraumbahnhof Kourou aus die Reise ins All antreten.
Heiß und kalt: FM23 und FM24 auf Herz und Nieren getestet
Bei der ESTEC galt es für die Navigationssatelliten umfangreiche Umwelttests zu absolvieren. Darunter der Thermalvakuumtest, bei dem die Satelliten sich in heißer und eiskalter Umgebung bewähren mussten. Es folgte der EMC- (Electromagnetic Compatibility) und Hochfrequenz-Test. "Insgesamt ging es darum nachzuweisen, dass die Satelliten den Belastungen durch einen Raketenstart und den extremen Bedingungen im Orbit standhalten können. Bei einem Raketenstart werden diese kräftig durchgerüttelt und sind extremer Lautstärke ausgesetzt. Nach dem ausgiebigen Aufenthalt in den Testkammern wurden die Satelliten einem finalen Funktionstest unterzogen. Dabei wird jeder Satellit hochgefahren und darauf geprüft, ob er die Testkampagne erfolgreich bestanden hat und alle Systeme einwandfrei funktionieren", sagt Carlo Vasalli, der verantwortliche Leiter der Umwelttestkampagne.
OHB & SSTL - seit dreizehn Jahren eine bewährte Partnerschaft
Lars Peters, Galileo-Produktionsleiter bei OHB, zeigte sich sehr zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten in Bremen, wo die Batch-3-Serienproduktion auch in den Zeiten von Corona im vollen Gange ist: "Mehrere weitere Satelliten sind bereit und warten derzeit auf ihre baldige Versendung nach Noordwijk." Ende November wurde die letzte Navigationsnutzlast von SSTL, einem Partnerunternehmen von OHB, für Batch 3 geliefert. SSTL ist verantwortlich für das Design und den Bau der Navigationsnutzlasten, die auf europäischen Atomuhren, Navigationssignalgeneratoren und Hochleistungs-Wanderfeldröhrenverstärkern basieren. Die Integration ist sowohl für die gesamte Serienproduktion als auch für jeden einzelnen Satelliten von großer Bedeutung, denn die Nutzlast ist das "Herzstück" eines Satelliten.
"SSTL hat seit dem Start des Satelliten GIOVE-A im Jahr 2005 eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung des Galileo-Programms gespielt. Ich bin sehr stolz auf die Expertise und das Engagement unseres Teams, das die Lieferung von insgesamt 34 Navigationsnutzlasten für die erste Generation von Galileo-Satelliten in den letzten zehn Jahren ermöglicht hat. Ich danke unseren Kolleginnen und Kollegen bei OHB und der ESA sowie unseren Unterauftragnehmern, die mit uns als ein Team zusammengearbeitet haben, um die Galileo-Konstellation in Betrieb zu nehmen", sagt Phil Brownnett, Geschäftsführer von SSTL.
Paul Verhoef, ESA-Direktor für Navigation, gratulierte SSTL in einer Stellungnahme anlässlich der Verschiffung der letzten Nutzlast und hob insbesondere "das Engagement und die Professionalität" hervor, "welche substantiell dazu beigetragen haben, Galileo zu einer Erfolgsgeschichte zu machen".
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