pte20210208027 Umwelt/Energie, Bauen/Wohnen

COVID-19-Masken revolutionieren Straßenbau

Geschreddert können sie laut Forschern der RMIT University als Baumaterial beigemischt werden


Bauschutt für den Unterbau, geschredderte COVID-19-Masken (Foto: rmit.edu.au)
Bauschutt für den Unterbau, geschredderte COVID-19-Masken (Foto: rmit.edu.au)

Melbourne (pte027/08.02.2021/12:30)

Täglich landen ein paar Milliarden Gesichtsmasken, die die Ausbreitung des Covid-19-Virus verhindern sollen, im Müll. Sie werden verbrannt oder deponiert. Forscher der RMIT University https://www.rmit.edu.au im australischen Melbourne schlagen eine andere Verwendung vor, die die Ressourcenverschwendung vermeidet. Geshreddert werden sie unter das Material gemischt, das für den Unterbau von Straßen eingesetzt wird. Mohammad Saberian, Geotechnik-Ingenieur an der Hochschule, und sein Team zerschneiden die Masken in etwa zwei Zentimeter lange Streifen, die sie dem Straßenbaumaterial – meist Bauschutt – beigeben. Für einen Kilometer einer zweispurigen Straße benötigen sie etwa drei Millionen Masken, die ein Gesamtgewicht von 83 Tonnen haben.  

[b]Der Unterbau von Straßen wird verbessert[/b]

 

Die Beimischung der Maskenstreifen verringert nicht nur die Abfallmengen. Es verbessert auch die Eigenschaften des Materials. Es wird widerstandfähiger gegenüber Säuren und Wasser, und es wird steifer und fester, sodass die Straßen, die damit gebaut werden Belastungen besser standhalten. Als optimal hat sich ein Mischungsverhältnis von einem Teil Maskenstreifen und 99 Teilen Bauschutt herausgestellt. 

 

Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass die eventuell auf den Masken zurückbleibenden Viren nach einigen Tagen noch gefährlich sein können – sie sterben normalerweise nach einigen Stunden ab, wenn sie nicht in einen Körper gelangen – regt Saberian an, die Umweltauswirkungen des Einsatzes von Maskenresten zu untersuchen. Um sicher zu gehen könne man die gebrauchten Masken auch mit Mikrowellen desinfizieren. Das gehe minutenschnell.

 

[b]Beton mit Maskenstreifen[/b] 

 

„Wir sind begeistert, dass dieses Recycling von Masken nicht nur funktioniert, sondern auch echte technische Vorteile hat", so Saberian. Er will jetzt herausfinden, ob auch andere Teile der persönlichen Schutzausrüstung, die medizinisches Personal nutzen, auf die gleiche Art verwendet werden können, etwa Kittel, die derzeit entsorgt werden.

 

Eine weitere Möglichkeit, die gebrauchten Masken zu nutzen, ist deren Einbindung in Beton. Unter Leitung von Professor Jie Li, der sich auf das Recycling von Abfällen spezialisiert hat, haben die Wissenschaftler bereits Bauteile aus diesem Material hergestellt. 

(Ende)
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